Analyse des Political Capital Institut
Gyurcsány und Orbán als politische ZwillingeDie Mehrheit der ungarischen Wähler hat von der politischen Elite Ungarns eine vernichtende Meinung: Das politische Establishment wird insgesamt als korrupt und unaufrichtig angesehen. Ungeachtet ihrer moralischen Untauglichkeit werden die Politiker dennoch gewählt. Bei Wahlen ist mithin nicht die moralische Eignung der Politiker ausschlaggebend, vielmehr sind ihre Sympathiewerte von Bedeutung. Aus unserer Image-Erhebung geht hervor, dass Viktor Orbán (Fidesz-Chef) und Ferenc Gyurcsány (MSZP-Chef) aus der ungarischen Parteipolitik herausragen. Die Wähler sehen vorläufig keine personellen Alternativen zu den beiden Parteiführern. Das öffentliche Bild der zwei Großparteien ist denkbar unterschiedlich: Während die MSZP als unlautere, aber erfolgreiche politische Kraft angesehen wird, gilt der Fidesz als dynamische Partei, die allerdings zu Aggressivität neigt und immer wieder Hass schürt.