Stühle und Tische werden auf die Straße gerückt und Sonnenschirme entfalten schmetterlingsgleich ihre Flügel – kaum klettert das Quecksilber über 15 Grad Celsius, kann man Budapester Cafébesitzer dabei beobachten, wie sie in Blitzeseile ihre Terrassen zusammenzimmern. Doch gebe es einen Schönheitswettbewerb im Rennen um die kultivierteste Caféterrassen des Frühsommers, dann ginge dieser Titel wohl an die erst vor wenigen Tagen eröffnete Terrasse des Opera Cafés.
Modisch ist sie und besitzt einen Hauch vom Chic der Ewigen Stadt: großflächige orangefarbene Sonnenschirme, darauf das Emblem des Opera Café, überdachen die Fläche vor dem Opernvorplatz. Darunter helle Holztische und leichtes Korbmobiliar, dessen Rückenlehnen orange-weiß-gestreift leuchten. Obwohl erst vor einigen Tagen eröffnet, zieht die Terrasse des Opera Cafés bereits ein großes Publikum an. Darunter zahlreiche Touristen, die mit gezückter Kamera auf der Andrássy út flanierend, ein Verschnaufpäuschen einlegen, aber auch Geschäftsleute aus den umliegenden Läden oder Budapester, die einfach nur das neue Gastroangebot ausprobieren wollen.
Gerade einmal sieben Monate ist es her, dass das Opera Café mit viel Pomp in der Ungarischen Staatsoper Einzug hielt. Seither managt die Zsidai-Unternehmensgruppe das gastronomische Gesamtkonzept des Opernhauses und des Erkel-Theaters. Das Gastrounternehmen war zuvor als Gewinner einer offiziellen Ausschreibung der Ungarischen Staatsoper hervorgegangen. „Wir sind sehr stolz, dass wir ausgewählt wurden und die Herausforderung annehmen konnten, die Gastronomie im Opernhaus zu erneuern“, bedankte sich Zoltán Roy Zsidai, Vorstand der Zsidai-Unternehmensgruppe im vergangenen Jahr im Opera Café in seiner Eröffnungsansprache. Beim Ausbau der Räume im Erdgeschoss zum Operncafé und der Erneuerung der Feszty-Bar im ersten Stock des Opernhauses wurde der alte Glanz der K.-u.-k.-Zeit wiederbelebt. Das Endergebnis erinnert an ein Grand Café, nur in klein – „Deshalb nennen wir es intern auch unser Baby Grand Café“, beschreibt Emese Juhász, Marketingmanagerin der Zsidai-Unternehmensgruppe.
Dabei werden nicht nur vor, während und nach den Vorstellungen im Opernhaus Getränke, Desserts und andere Snacks angeboten, sondern auch ganztägig warme Küche, die vor allem leichte Pastagerichte, Pizzen und Salate umfasst. „Im Operngebäude gibt es kaum Platz für eine große Küche, daher musste unser Kreativkoch Zsolt Litauszki Rezepte entwickeln, die sich auch auf engem Raum umsetzen lassen“, erklärt Juhász. Dabei schafft es Litauszki durch hochwertige Zutaten, eine ansprechende Präsentation aber auch unerwartete Stilbrüche, die an sich einfachen Speisen zum Premiummahl aufzuwerten.
Doch neben der übersichtlichen Speisekarte sind es der Spezialitätenkaffee und die Dessertkarte des Cafés, für die sich ein Besuch lohnt. Bereits mit der Eröffnung des ÉS Deli im Kempinski Hotel Budapest setzte Zsidai auf die Markteinführung einer eigenen Kaffeeröstung, dem „Budapest Mokka“. Die aus Guatemala und Ruanda stammenden Bohnen werden von lizenzierten Farmen angebaut, die sich zu höchster Qualität verpflichten. In Ungarn werden diese dann in der Artisan-Rösterei von Kaffeeguru Maté Nezvál weiterverarbeitet. Zum frisch in der LaMarzocco-Kaffeemaschine gebrühten Spezialitätenkaffee passt im Opera Café besonders eines der Kuchenstücke oder der Süßspeisen. Darunter auch eine Eigenkreation, die Opera-Torte – ein Dessert aus reichlich Schokolade und Creme.
Für die Zukunft plant die Zsidai-Unternehmensgruppe den Straßeneingang des Cafés, der sich bisher seitlich des Gebäudes an der Hajós utca befand, zur Hauptstraße hin zu verlegen. Ein Eingang an der Andrássy út soll noch mehr Gäste von der Straße ins Café locken. Eine weitere Neuerung wird der Vorbestellservice für die Opernpause sein, den die Feszty-Bar bereits in wenigen Wochen anbieten wird. Dann können Gäste schon vor der Opernvorstellung ihre Getränke und Snacks bestellen, so Juhász. Mit der Bestellung erhält man die Nummer des Tisches, an dem man während der Pause die bestellten Dinge vorfinden wird – lästiges Drängeln und Wartezeiten an der Bar entfallen.
Ungefähr zur selben Zeit wie die Einführung des Vorbestellservices soll auch das Angebot des Opera Cafés um ein Frühstücksmenü erweitert werden. Die Terrasse des Opera Café wird insbesondere am Morgen bis in den frühen Nachmittag von der Sonne beschienen und so werden während der warmen Monate sicher Viele der attraktiven Möglichkeit nachkommen, ihre Frühstückseier vor der großartigen Kulisse einer der größten Attraktionen der Pester Innenstadt zu genießen.
Katrin Holtz
Budapest, VI. Bezirk, Andrássy út 22
Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag ab 12 Uhr (Öffnungszeiten der Bar hängen vom Spielplan ab)
Reservierungen unter +36 1 800 9210
Weitere Informationen finden Sie unter www.operacafe.hu/en/
Preise
Suppen und Vorspeisen: 1.100 bis 2.560 Forint
Hauptspeisen: 1.350 bis 2.760 Forint
Desserts: 380 bis 980 Forint