Süße Gleichgültigkeit

Warmer Apple Crumble, dicke Tortenstücke, deren Querschnitt verführerische Schichten aus Schokoladenboden, Creme, Frischkäsemasse und Erdnussbutter preisgeben oder leichte Baiser-Törtchen von Mascarpone und Früchten bedeckt – die Torten und Desserts im Édesmindegy sind einfach zum Dahinschmelzen. Die 2013 eröffnete Dessertbar nahe dem Donauufer ist genau das Richtige für Naschkatzen und -kater.

„Édesmindegy“ – denn das Leben ist zu kurz, um Kalorien zu zählen. (BZT-Fotos: Nóra Halász)

Édesmindegy – Das ist ein Wortspiel aus den ungarischen Begriffen „édes“ (deutsch: süß) und „mindegy“ (deutsch: egal), und ist eigentlich nur eine spielerische Verstärkung des letzteren Wortes. Es spiegelt aber auch jene glücksbeseelte Gleichgültigkeit wieder, die sich nach einem Besuch in der gleichnamigen Dessertbar einstellt: Pappsatt und bis oben mit himmlischen Kuchenkreationen gefüllt, lassen sich auf der sonnenbeschienenen Terrasse des Lokals jegliche Sorgen vergessen. Die 50 Plätze im Inneren und 20 Plätze auf dem Gehweg fassende Dessertbar glänzt durch ein hochwertiges Design, dessen Elemente so international sind, wie die Kundschaft des an der Pozsonyi út befindlichen Lokals: Vor allem die dekorativen blau-weißen Wandkacheln aus Portugal stechen hier sofort hervor.

Exotische Desserts: Von der „Würze Sichuans“…

Anders als andere Cafés der Gegend hat sich das Édesmindegy ganz dem Angebot frischer Kuchen und Desserts aus hochwertigen Zutaten verschrieben – natürlich werden alle vor Ort zubereitet. Das Lokal hat sich aber nicht auf die einheimischen Süßspeisen spezialisiert, sondern auf Dessertklassiker der internationalen Küche. „Wir wollten ein Lokal eröffnen, dessen Konzept sich von der Masse an hiesigen gastronomischen Einrichtungen abhebt“, erklärt Zóra Mártity, Mitbegründerin und -besitzerin des Édesmindegy. „Uns ist aufgefallen, dass es viele international beliebte Desserts gibt, die bisher noch nicht ihren Weg auf die Budapester Dessertteller gefunden haben. Da haben wir gedacht, das sollten wir ändern.“

Zu diesen internationalen Dessertklassikern gehören unter anderem die sogenannten „Crumbles“. Diese stammen aus der englischen und US-amerikanischen Küche und sind so einfach, wie lecker: Eigentlich handelt es sich bei ihnen um zerkleinertes Obst – im Édesmindegy werden hier  mehrere, täglich wechselnde Sorten, wie Apfel-Zitrone, Waldbeere, Stachelbeere-Kirschen oder etwa Erdbeer-Aprikosen, angeboten –, das mit süßen Streuseln überbacken und noch warm genossen wird. Dazu serviert man in der Dessertbar eine leichte Zitronenjoghurtcreme. Auch der „Eton Mess“ gehört zu den Süßspeisen, die man in der ungarischen Hauptstadt sonst eher selten findet: Das Gericht aus leichter Baiser-Masse, Mascarpone und Früchten wird bereits seit dem 19. Jahrhundert traditionell beim jährlichen Cricketspiel am britischen Eton College und nun auch in Budapest serviert. Ebenso Portugals berühmte Cremetorte, die Pastéis de Nata sowie eine mit Pfeffer verfeinerte Erdbeer-Käsetorte mit dem klangvollen Namen „Die Würze Sichuans“, und noch viele weitere stehen auf der umfangreichen Dessertkarte des Édesmindegy.

…bis zur „Schwarzen Mamba“

Wie uns Zóra Mártity verrät, sei allerdings eine Torte der bisher ungeschlagene Favorit unter den Stammkunden des Lokals: Die Rede ist von der Schokoladentorte „Schwarze Mamba“. Hier vereint sich beste dunkle Schokolade mit einem lockeren Teigboden und abwechselnden Schichten aus Frischkäse und Erdnussbutter – ein Genuss, dem durch die kühle Erdnussbutter, die hierzulande eher selten für Süßspeisen genutzt wird, ein Hauch US-amerikanische Gelassenheit verliehen wird. Die Torte erfreut sich derartiger Beliebtheit, dass laut Mártity eingefleischte Fans sogar eine Facebookgruppe zum Thema gegründet hätten. Neben den Dessertspezialitäten bietet das Édesmindegy herausragenden italienischen Kaffee, aber auch hausgemachte Limonaden und Erfrischungsgetränke sowie einige herzhafte Snacks an. Am Wochenende lockt bis 14 Uhr ein Brunchbuffet.

Versüßen Sie den Muttertag

Wem jetzt bereits der Zahn tropft, für den haben wir noch eine spezielle Empfehlung: Teilen Sie das süße Vergnügen mit einer ganz besonderen Person in Ihrem Leben, beispielsweise Ihrer Mutter. Anders als in Deutschland feiern die Ungarn bereits am ersten Sonntag im Mai – in diesem Jahr fällt dieser auf den 1.5. – Muttertag. Anlässlich dieses Ereignisses bietet das Édesmindegy an diesem Tag seine leckeren Dessertkreationen nicht nur zu Land, sondern auch zu Wasser an: Angeboten wird eine Donaubootfahrt, die am Jászai Mari tér startet und entlang der schönsten Sehenswürdigkeiten die Donau hinauf- und hinabführt, in Kombination mit einem All-you-can-eat-Dessertbuffet inklusive Wein, Sekt und Erfrischungsgetränken für 6.500 beziehungsweise 5.900 Forint pro Person.

Katrin Holtz

Édesmindegy

Budapest, XIII. Bezirk, Pozsonyi út 16

Öffnungszeiten: täglich 9 bis 21 Uhr

Reservierungen unter 0036 30 502 9358

www.facebook.com/Edesmindegy

Preise

Torten und Desserts: 890 bis 1.250 Forint

Herzhaftes: 490 bis 2.040

Erfrischungen und warme Getränke: 330 bis 1.320 Forint

Alkoholisches: 360 bis 1.060 Forint