Angelehnt an die zwölf Punkte umfassenden Forderungen der „Märzjugend“ von 1848 meldeten sich vor der angekündigten Großdemonstration am 15. März auch die Pädagogen mit zwölf Forderungen zu Wort. Im Folgenden listen wir diese auf, nebst einer Erklärung, worum es bei der jeweiligen Forderung geht.
Die Änderungen bei den Abituranforderungen müssen zurückgestellt werden
Mit den stetigen Änderungen im Nationalen Rahmenlehrplan wurden auch die Anforderungen für die Abiturprüfungen geändert. Diese unterscheiden sich jedoch dramatisch von den bisherigen, sodass Schüler der Abiturstufen 11 und 12 derzeit um ihre Abschlüsse fürchten.
Alle geplanten Änderungen der Regierung in der Mittelschulberufsausbildung müssen sofort gestoppt werden! Jedem Schüler muss die Möglichkeit gegeben werden, das Fachabitur zu erlangen!
Mit den geplanten Änderungen würden die Schüler dieses Schultyps gezwungen, ihre bereits getroffene Entscheidung für einen Berufsweg neu zu fällen. Weiterhin fordern die Lehrer, dass für jeden Schüler der Bildungsweg bis zum Abitur oder dem Ende der Berufsausbildung gewährleistet sein muss.
Die Belastungen für die Schüler müssen gesenkt werden!
Auch die Budapester Zeitung berichtete bereits darüber, dass Kinder und Jugendliche derzeit stark unter den schulischen Belastungen ächzen. Die protestierenden Lehrer fordern daher als erstes die Streichung der Anwesenheitspflicht für Schüler bis 16 Uhr. Daneben fordern sie aber mehr Nachhilfe und außerschulische Angebote für Kinder sowie die Reduzierung der Anzahl der Sportstunden. Auch gegen den obligatorischen Ethik- und Religionsunterricht sprechen sich die Lehrer aus.
Für Kinder mit speziellen Bedürfnissen müssen mit sofortiger Wirkung Maßnahmen zur Schadensbegrenzung unternommen werden!
Vor allem Integration ist es, die die Lehrer hier fordern und eine objektive Bewertung eines jeden Schülers. Auch fordern sie mehr Mittel für die Einstellung von Fachleuten, da der Finanzmangel oft der Grund für die fehlende Inklusion ist.
Die Regierung muss sofort etwas gegen die stetig wachsende Segregation der Roma-Schüler tun und etwas für die sofortige Umsetzung des Diskriminierungsverbots!
In den jüngsten Schritten der Regierung in Sachen Minderheitenschulen und kirchlichen Bildungseinrichtungen sehen (nicht nur) die Pädagogen eine der Hauptursachen für die immer dramatischere Segregation der Roma-Kinder.
Wir fordern die wirklich freie Wahlmöglichkeit der Lehrbücher!
Mit der Verstaatlichung des Lehrbuchmarktes sind Lehrer de facto gezwungen, die günstigeren „experimentellen“ Lehrbücher zu wählen. Fachlich und inhaltlich stehen diese jedoch fortwährend in der Kritik.
Das System zur fachlichen Bewertung der Lehrer und dem Lebensweg-Modell muss sofort gestoppt werden!
Dies fordern die Pädagogen, bis eine grundlegende Umgestaltung des Systems vonstattengegangen ist.
Mit sofortiger Wirkung müssen die rechtlichen Voraussetzungen für die Weiterbeschäftigung der in Rente gehenden Lehrer geschaffen werden!
Derzeit werden Lehrer, wenn sie während des laufenden Schuljahres das Rentenalter erreichen, mit sofortiger Wirkung in Rente geschickt. Jedoch wird an ihrer statt niemand aufgenommen. Gerade bei Lehrern für Fächer wie Chemie und Informatik haben immer mehr Schulen Probleme, die so ausfallenden Stunden zu ersetzen. Mehr noch: Das Geld, das durch die wegfallenden Lohnkosten frei wird, bleibt nicht etwa bei den Schulen, sondern verschwindet in den Tiefen der Schulveraltungszentrale KLIK.
Die Stundenzahl für Pädagogen muss auf 22 Stunden begrenzt werden, alle weiteren Stunden müssen gestrichen werden!
Wir fordern die grundlegende Finanzierungssicherheit für den Bildungssektor!
Hierzu gehört unter anderem die drastische Lohnerhöhung für Nicht-Fachkräfte, sprich Erzieher. Die Pädagogen wissen um die Relevanz dieser Mitarbeiter und fordern deswegen eine gerechtere Entlohnung ihrer Arbeit.
Wir fordern die offene und ehrliche Kommunikation in Bildungsfragen!
Gemeint sind insbesondere die mittlerweile auch auf persönlicher Ebene geführten Angriffe auf Führungspersönlichkeiten aus den Reihen der Pädagogen, so unter anderem gegen den Lehrer und Protestaktivisten István Pukli von Seiten regierungsnaher Medien.
Es muss sofort damit begonnen werden, ein auf Leistung beruhendes Bildungssystem aufzubauen!
Die Pädagogen fordern hier nicht weniger, als den kompletten Umbau des Bildungssystems anhand moderner Erkenntnisse und Methoden.
Punkt Nr. 13
Alle Politiker auf den Boden der Tatsachen zurück holen, indem man sie täglich 100 mal ums Parlament laufen lässt – bei schlechtem Wetter sogar 200 mal ! Wer da nicht mitkann fliegt raus aus dem Parlament.
Ich drücke den armen Lehrern die Daumen, bis es weh tut.
„Wir fordern die wirklich freie Wahlmöglichkeit der Lehrbücher!
Mit der Verstaatlichung des Lehrbuchmarktes sind Lehrer de facto gezwungen, die günstigeren „experimentellen“ Lehrbücher zu wählen. Fachlich und inhaltlich stehen diese jedoch fortwährend in der Kritik.“ Aber genarell kostenlos für alle Schüler bis zur 3.Klasse sollen sie weiterhin bleiben? Ansonsten nimmt man doch gerne Deutschland als Vorbild, wáre hier doch auch zu empfehlen.Bei 22 Stunden in der woche wird das Niveau des Unterrichts weiterhin sinken. Aber was soll man auch erwarten , wenn Schuldirektoren in der Öffentlichkeit schon mal gerne mit Fákalausdrücken um sich werfen.
http://mno.hu/belfold/retvari-megszunik-a-klik-1334075
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