Laut seinen Besitzern ist das Baalbek Budapests erstes authentisch libanesisches Restaurant. Integriert in das luxuriöse Buddha-Bar Hotel, erwartet es seine Gäste im Erdgeschoss des nördlichen Klothild-Palais‘ am Ferenciek tere. Obwohl das orientalische Restaurant erst im November des vergangenen Jahres eröffnet hat, erfreut es sich bereits zahlreicher Stammkunden und wurde auch kürzlich vom Dining Guide unter die TOP100 Restaurants des Landes gewählt.
Der Klothild-Komplex am Ferenciek tere gehört zu den Wahrzeichen der Budapester Innenstadt. Die beiden spiegelgleichen Gebäude bilden das symbolische Tor zur Elisabethbrücke. Lange waren die Zwillingsgebäude, die im Zweiten Weltkrieg beschädigt wurden, vom Verfall bedroht. Doch 2012 begannen die jordanischen Geschäftsmänner Sameer Hamdan und Zuhair Awad in den nördlicheren Flügel der Häusergruppe zu investieren und eröffneten nach umfangreichen Renovierungen das Buddha-Bar Hotel Budapest. Das Fünf-Sterne-Hotel ist Teil der internationalen Buddha-Bar Franchisekette, deren Innenausstattung von markanten Buddha-Statuen und einem asiatisch geprägten Kolonialstil dominiert wird.
Orientalisches Ambiente
Auch das Innere des Baalbeks glänzt mit opulentem Dekor, doch statt fernöstlichem Ambiente ist das Restaurant von der Gemütlichkeit des Nahen Ostens erfüllt. Dafür sorgen orientalische Läufer, dunkles Holz gepaart mit vielen Rot- und Brauntönen sowie eine eher gedeckte Beleuchtung.
Seinen Namen verdankt das Baalbek einer libanesischen Provinzhauptstadt in der Bekaa-Ebene, die für ihre spektakulären Tempelruinen bekannt ist. Die verbliebenen Säulen des dortigen Jupitertempels sind es auch, die das Logo des Restaurants schmücken. Eine weitere Inspiration für die Namensgebung entstammte ausgerechnet dem Werk eines ungarischen Malers: Tivadar Csontváry Kosztka (1853-1919) verewigte die Stadt Baalbek in seinem gleichnamigen Gemälde. Eine Replik des Werkes hängt auch an einer Wand des Restaurants.
Obwohl das Baalbek erst vor wenigen Monaten eröffnet wurde, eilt ihm sein Ruf voraus: Das Wirtschaftsmagazin Hvg listete das Restaurant unter den zehn vielversprechendsten Restaurantneueröffnungen des vergangenen Jahres, auch der kürzlich veröffentlichte Dining Guide TOP100 Restaurantführer spricht dem nahöstlichen Fine-Dining- Tempel seine Empfehlung aus. Kein schlechter Start für einen Newcomer in einer Stadt mit einer so hohen Restaurantdichte wie Budapest.
Authentisch libanesisch
Laut eigenen Angaben ist das Baalbek Ungarns erstes authentisch libanesisches Restaurant. Restaurantmanager Mostafa Osman versichert, dass sein Team – das zu drei Vierteln aus dem Nahen Osten stammt – keine Mühen scheue, um den Besuchern einen unverfälschten Einblick in die traditionelle Küche der Levante zu geben. Den Beweis, dass ihnen das besonders gut gelingt, sieht Osman in den zahlreichen Stammkunden unter den aus dem arabischen Raum stammenden Budapester Expats. Was die libanesische Küche so einzigartig macht, ist, dass alle Mahlzeiten halal, also nach den islamischen Speisevorschriften, zubereitet werden. Deshalb bezieht das Baalbek das Fleisch für seine Gerichte von einem der wenigen Lieferanten in Budapest, der sich auf die regelkonforme Schlachtung spezialisiert hat.
Doch, wie der syrische Chefkoch des Baalbek, Mohammad Kutaini, erklärt, sind auch die libanesischen Tischmanieren besonders. So ist es Tradition, in Gesellschaft – meist der der Großfamilie – zu speisen. Vorspeisen und Hauptgerichte werden zur selben Zeit serviert und zwischen allen geteilt. Angefangen wird nicht, bevor nicht alle zu Tisch sind – auch wenn sich Onkel Abdul mal wieder sehr verspätet. Dafür dauern die Mahlzeiten dann schon mal bis zu zwei oder drei Stunden und beinhalten neben dem eigentlichen Essen auch lebhafte Diskussionen und das Rauchen einer Wasserpfeife.
Eine Vorspeise vor der Vorspeise
Als Willkommensgetränk bietet das Baalbek einen mit Honig gesüßten und mit Minze verfeinerten schwarzen Tee an. Den kann man bereits genießen, während man noch die Speisekarte studiert. Als Erstes gilt es die Mezze – kleine Appetithappen, die als Vorspeise dienen – auszuwählen. Dabei kann man zwischen kalten Vorspeisen, wie Hummus, Auberginencreme oder Taboulé, und heißen Häppchen, wie Falafel, Kibbeh (frittierte Bulgurklöße mit Lamm) oder Hühnerleber wählen. Auch eine gemischte Platte aus sechs Appetizern steht auf der Karte. Zu allen Speisen wird hausgemachtes arabisches Brot gereicht. Eine kleine Überraschung kommt jedoch, noch bevor die Mezze serviert wird. Denn es gibt eine Vorspeise vor der Vorspeise – ein kleiner Teller mit Möhre, Essiggurken, Rotkohl, Salat, eingelegter Paprika und Oliven. Wer statt Appetithäppchen Suppe bevorzugt, hat die Auswahl zwischen einer libanesischen Linsensuppe und Harira, einer scharfen Lammsuppe.
Nachdem die Vorspeisen den Magen ein wenig vorgedehnt haben, steht auch der Hauptgang längst bereit. Hier bietet das Baalbek eine Auswahl an herzhaften libanesischen Fleisch-, Fisch- und Geflügelgerichten, zum Beispiel Shish Taouk (scharfes Hühnchen zu Reis in Knoblauchsoße), Kebab Khaskhash (gehacktes Lammfleisch mit Knoblauch und Chili) oder Sharhat Motafieh (Rind mit Gemüsebeilage und Knoblauch in Zitronensoße). Die Portionen sind reichlich, sodass, wer nur über etwas Selbstbeherrschung verfügt, eigentlich von einem Dessert absehen müsste. Doch die Versuchung ist einfach zu groß: Zu unwiderstehlich klingt etwa das Dessert Umm Ali, eine Süßspeise aus süßem, in Milch eingelegtem Brot mit Nüssen, Rosinen und Kokosnussflocken. Als Alternative gibt es den traditionell libanesischen Milchpudding Mouhalabieh oder die kleine, aus Sirup und Stärke hergestellte Süßigkeit Arabic Delight.
Nach einer umfangreichen Mahlzeit empfiehlt es sich, bei einem Gläschen libanesischem Rotwein auf der Winterterrasse des Restaurants dem Magen eine Pause zu gönnen. Wer will, kann auch genüsslich an einer Wasserpfeife nuckeln, die gemeinsam mit einer Auswahl an fünf Tabaksorten (Apfel, Minze, Traube, Zitronenminze oder Traube- Minze) angeboten wird.
Baalbek
Budapest, V. Bezirk, Váci utca 34
Öffnungszeiten: täglich zwischen 12 und 23 Uhr
Reservierungen unter +36 1 799 7303 oder baalbek@buddhabarhotel.hu www.buddhabarhotel.hu
Preise
Tagesangebot ab 12:30 Uhr für 2.700 Forint
Vorspeisen: …………………1.200-3.900 Forint
Suppen: ……………………..1.300-1.700 Forint
Hauptspeisen: ……………..2.800-6.800 Forint
Desserts: ……………………………..1.200 Forint