Steve McCurry ist eine Legende der Fotografie. Seit dreißig Jahren exponiert er regelmäßig in den wichtigsten Kunstmetropolen der Welt, hunderte von Titelseiten hat er geschmückt und über ein Dutzend Bildbände veröffentlicht. Nun stellt der gebürtige Amerikaner seine Werke in der Kunsthalle Budapest vor. Jedes Werk ist ein Unikat, die Ausstellung eine Reise ins Ungewisse.
Die Fotografien führen uns in eine Welt, weit weg von allem was wir kennen. Die Porträtaufnahme des afghanischen Mädchens Sharbat Gula machte Steve McCurry weltberühmt. Grüne Kulleraugen, ein rotes Tuch um den Kopf, ausdrucksstarke Farben – einen kurzen Moment steht die Welt still. Die Aufnahme entstand in einem afghanischen Flüchtlingslager in Pakistan 1984, Monate später auf dem Titelbild des National Geographic, wird sie weltberühmt. Die Identität des abgebildeten Mädchens bleibt lange Zeit unbekannt, erst 2002 gelingt es Reportern, sie ausfindig zu machen. Sharbat Gula, das Waisenmädchen aus dem Lager, lebte bis dahin, in Unwissen darüber, was für einen Einfluss sie auf die westliche Welt gehabt hatte. Noch heute ist ihr Porträt ein Symbol für den Afghanistankrieg und das Leid, das er mit sich brachte.
Erfolgsrezept
Steve McCurrys Werke begeistern Jung und Alt, doch was macht seine Aufnahmen so einzigartig? Sein Erfolgsrezept scheint simpel – seine Fotografien sprechen für sich selbst, wie er in Interviews betont. Der Mensch steht im Vordergrund, jede porträtierte Persönlichkeit erzählt eine eigene Geschichte. Als Reportagefotograf bereist er den Nahen Osten und Asien, der Schwerpunkt liegt bewusst auf Tradition und Kultur. Die westliche Welt existiert kaum in seinen Bildern, nirgends findet sich Plastik oder ein Mobiltelefon. Seine Fotografien dienen als Appell an die Menschheit, womöglich sind es die letzten Bilder von Kulturen, die mit der Globalisierung zunehmend aussterben. Die Farbenpracht, die sich auf jeder Fotografie findet, unterstreicht die fremden Sitten zusätzlich. Es sind Farben so stark, wie wir sie kaum kennen. Kein graues Hochhaus, sondern ein goldener Turban vor einer meerblauen Wand. Keine Menschenmassen, sondern feuerrote Gewänder in einem violetten Blumenmeer. Die farbenfrohe Idylle trügt jedoch, da die meisten seiner Bilder in Krisengebieten entstanden. Seine Fotografien sind ein farbenfroher Traum, inmitten einer dunklen Realität. Für alle, die den grauen Tagen entkommen wollen, stellt Steve McCurry, vom 25. Februar bis zum 3. April, in der Kunsthalle Budapest aus. Begeben Sie sich auf eine Expedition durch exotische Täler, blicken Sie in ausdrucksstarke Gesichter und lassen Sie sich von leuchtenden Farben inspirieren.
Mehr Informationen finden Sie auf der Webseite des Museums: www.mucsarnok.hu
Mehr Informationen über Steve McCurry: www.stevemccurry.com
Eintritt: 1.800 Forint