Ein Traum für Kinder und bekennende Leckermäuler: Pixie Pies bunte Kreationen bestehen aus reiner Zucker- und Marzipanmasse. Das Backen mit Fondant, Frosting, Lebensmittefarbe und Co. ist ein immer größer werdender Trend. Besonders durch amerikanische Backvideos auf YouTube hat er sich auch in Europa verbreitetet. Wer zwei linke Hände und nur wenig Geduld hat, mit Modellierwerkzeugen und Spritztüllen Torten zu verzieren, aber seinen Liebsten oder Gästen trotzdem eine süße Freude bereiten möchte, sollte einen Blick in die Zuckerwerkstatt Pixie Pie werfen.
![Wer selbst keine Ideen zum Verzieren der eigenen Kalorienbombe hat, kann bei Pixie Pie auch einen Modellierkurs belegen. (BZT-Fotos: Nóra Halász)](http://www.budapester.hu/wp-content/uploads/2016/02/28-29_pixie-HN-1.jpg)
Wer selbst keine Ideen zum Verzieren der eigenen Kalorienbombe hat,
kann bei Pixie Pie auch einen Modellierkurs belegen. (BZT-Fotos: Nóra Halász)
Betritt man die Konditorei von Polly Németh, findet man sich in einer kunterbunten Tortenwelt wieder, in der essbare Disneyfiguren, Blüten und andere Dekorationen regieren. Seit nunmehr einem Jahr stattet die Quereinsteigerin Geburtstagsfeiern, Hochzeiten und Firmenevents mit Torten, Cupcakes, Cakepops und Tartelettes aus. Ihre Kreationen sind nicht nur vielseitig und hundertprozentig handgemacht, sondern setzen auch den Wünschen der Kunden keine Grenzen. Egal welche Form und Farbe, Geschmacksrichtung oder Dekoration eine Torte haben soll: Bei Pixie Pie ist alles möglich.
Gaumenfreuden zum Verschenken
Némeths Einstieg in das Bäckereigeschäft war nicht alltäglich: Eigentlich arbeitete sie in einer Anwaltskanzlei. Erst
während ihrer Risikoschwangerschaft entdeckte sie ihr handwerkliches Talent. Den Umgang mit Fondant, einer formbaren Zuckermasse, brachte sich Németh, die sich selbst Pixie nennt, selbst bei. Auf der Suche nach Backkursen stieß sie immer wieder an ihre Grenzen. Sie fing deshalb an, einen Blog zu schreiben, in dem sie ihre Arbeitserfolge, Schwierigkeiten und Backtutorials veröffentlichte. Es dauerte nicht lange, bis Leute anfingen ihr auf Facebook und ihrem Blog zu folgen, nach Tipps und Tricks fragten und sie letztendlich ermutigten, ein eigenes Geschäft zu eröffnen. Eine abgeschlossene Konditoreiausbildung, in der sowohl handwerkliche Fertigkeiten, wie auch rechtliche Grundlagen, beispielsweise Hygienebestimmungen, vermittelt werden, ist dafür in Ungarn allerdings Pflicht. Es half also nichts: Németh drückte noch einmal die Schulbank einer Abendschule und legte nach einem Jahr die Konditorenprüfung ab. Mittlerweile arbeitet sie mit einer fest angestellten Hilfe und zwei Auszubildenden zusammen.
Normalerweise werden für derartig aufwendig verzierte Kuchen amerikanische Torten verwendet, das heißt viel Teig und wenig Cremefüllung. Németh hat ihre Kreationen jedoch dem ungarischen Gaumen angepasst und verwendet daher mehr Sahne- und Buttercremes. Michelangelos „David“ oder die „Mona Lisa“ kann sie so zwar nicht backen, denn die Massen „würden so nicht aufeinander halten“. Dennoch sind ihre Torten ein Hingucker: Runde oder eckige Grundformen werden bunt und auffallend dekoriert. Dabei versucht sie, alle Kundenwünsche zu erfüllen. „Oft muss ich aber auch selbst kreativ werden“, erzählt die Konditorin. Hauptsächlich stattet sie Hochzeiten, Firmenevents und Geburtstage aus. Ihre Kunden sind aber häufig nicht die Geburtstagskinder oder angehende Eheleute, sondern diejenigen, die ihren Liebsten zu deren Ehrentag eine Freude bereiten wollen.
Do it yourself
Wer eine personifizierte Torte von Polly Németh verschenken möchte, sollte nicht zu lange warten und spätestens eine Woche vor der geplanten Feier bestellen. „Natürlich wollen die meisten ihre Torten am Wochenende“, lacht Németh. Damit jedoch Qualität und Frische stimmen, kann sie pro Tag nur zehn Kreationen vorbereiten. Überhaupt bereitet ihr Geschäft viel Planungsarbeit: „Zuckerfiguren kann ich schon einige Tage früher vorbereiten, die halten ewig“, erzählt sie. Besonders beliebte Dekorationen sind Disneyfiguren, „vor allem die Minions“. Ein Missgeschick ist ihr noch nie passiert. Nur einmal hätte sie „fast eine Füllung mit der gewünschten Dekoration vertauscht“ und fügt lachend hinzu: „Das ist mir aber zum Glück rechtzeitig aufgefallen.“ In ihrem Showroom, in dem sie auch Bespieldekorationen ausstellt, übergibt sie dann die fertigen Meisterwerke an ihre Kunden.
Neben der großen Backstube, die mit Industriegeräten und allerlei Konditoreiwerkzeug ausgestattet ist, gehört auch eine Werkstatt zu den Räumlichkeiten der Konditorei. Hier bereitet Németh nicht nur ihre Zuckerfiguren vor, sondern bietet auch, immer mittwochs und samstags Modellierkurse zu verschiedenen Themen an. Teilnehmer lernen hier, Torten selbstständig zu verzieren. Aber auch dabei gilt: Wer zuerst kommt, modelliert zuerst. Die begrenzten Plätze in den Kursen sind heiß begehrt. Polly Németh liebt ihre Arbeit, weil sie „hier ihre Kreativität ausleben kann“. Besonders viel wert legt sie daher auf zusatz- und farbstofffreie Backzutaten, „nur bei Lebensmittelfarben lässt sich das nicht ganz vermeiden“.
Woher Polly Németh ihre Kreativität nimmt, weiß sie selbst nicht so genau: „Es macht mir einfach Spaß immer wieder neue Ideen und Konzepte zum Dekorieren meiner Torten zu entwickeln“. Das schönste Gefühl erlebt sie jedoch, wenn sie sieht, wie ihre Kunden sich über ihre Kreationen freuen. „Dann weiß ich, dass sich die Arbeit gelohnt hat“, fügt sie hinzu.
Pixie Pie
Budapest, XV. Bezirk, Rákos út 161
Telefonisch erreichbar unter +36 1 708 4801