Sie sind überall anzutreffen und man erkennt sie am ausgestreckten Arm: Personen, die keine Gelegenheit verstreichen lassen, ohne sich selbst fotografisch in Szene zu setzen. Die daraus entstehenden Selbstporträts, die vor allem durch soziale Medien verbreitet werden, sind beliebt wie nie. Doch immer wieder provoziert diese Form der digitalen Selbstdarstellung auch Diskussionen. Der Budapester Künstler KoPé hat sich das Selfie zum Thema gemacht und zeigt in seiner Soloausstellung in Budapest ab dem 18. Februar seine Sichtweise auf die Bilder.
„Selfie, das: Ein mit der Digitalkamera (des Smartphones oder Tablets) meist spontan aufgenommenes Selbstporträt einer oder mehrerer Personen.“ So beschreibt der Duden das Wort, das besonders ab 2013 immer mehr Verbreitung fand. Damals wurden unter dem Hashtag #Selfie jedoch bereits über 35 Millionen Bilder auf der Fotoplattform Instagram registriert. Im Mittelpunkt bei einem Selfie steht immer die Person, der Hintergrund – eine schöne Landschaft oder sogar Kunstgegenstände – werden nebensächlich und unwichtig. Duckface, Ussie, Suglie – diese Begriffe beschreiben teils merkwürdig anmutende Trends, die den medialen Aufstieg des digitalen Selbstporträts Selfie begleiten. Bekannt sind sie meist nur denjenigen von uns, die ihren ganzen Tag auf sozialen Medien verbringen und teilen. Laut einem Ranking des Onlinemagazins Time steht Budapest auf Platz 200 der selfie-stärksten Städte. Auf 100.000 Menschen kommen hier im Durchschnitt 16, die Gebrauch vom Selfie machen. Platz 1 geht im Übrigen an die philippinische Stadt Makati mit rund 258 sich selbst fotografierenden Menschen pro 100.000.
#Selfie, #me, #ootd, #followme
Péter Kovács, genannt KoPé, möchte den Besuchern seiner jüngsten Ausstellung die verzerrte Realität der Selfies vor Augen führen. Der 1979 geborene Budapester Künstler erreichte Bekanntheit durch eine Reihe populärer Fotomontagen, die ein alternatives Bild der ungarischen Hauptstadt zeigen. In diesen setzt er Bauwerke, Straßen oder Statuen in einen neuen Kontext. Auf einem dieser Werke bricht beispielsweise der Gellértberg als Vulkan aus, auf einem anderen bildet die Freiheitsbrücke plötzlich den Eingang zum Jurassic Park samt entlaufenem T-Rex. Auch die Bilder der Vorankündigungen zur neuesten Ausstellung des Künstlers sehen sehr vielversprechend aus. Von antiken Statuen die versuchen das perfekte Selfie mithilfe eines Selfiesticks zu machen, bis hin zu Darth Vader mit Smartphone in der Hand ist alles dabei. Vor leuchtend bunten Hintergründen werden die Figuren gekonnt in Szene gesetzt. Zusätzlich zeigen Hashtags wie #followme und #picoftheday, wie der heutige Zeitgeist in den sozialen Medien, insbesondere der Fotoplattform Instagram, aussieht. Neugierige können sich die Ausstellung zwischen dem 18. Februar und dem 20. März anschauen. Ausstellungsort ist das Café ALAP auf dem Bajcsy-Zsilinszky út 35. Der Eintritt ist frei.
Hier finden Sie Einblicke in die neuesten Werke des Künstlers und erste Eindrücke von der Ausstellung:
www.facebook.com/BudapestAlternative
www.budapestalternative.com/ portfolio-kope/selfiexhibition/