Es gibt Dinge, die gehen einem auf die Nerven, sowohl virtuell als auch offline. Auf Facebook dürften ungewollte Spieleanfragen oder das vollkommen überflüssige Teilen von blödsinnigen Statusmeldungen mit vermeintlicher Gewinnchance die Spitzenplatzierten sein. Wer seinen (Online-)Freunden mitteilen möchte, was er von ihren Anfragen und Einladungen hält, aber auch beispielsweise von ihrem Fahrverhalten, tut dies dieser Tage immer häufiger mit kleinen Strichmännchen- Zeichnungen.
Im typischen Lehrfilm-Duktus wird erst der Protagonist vorgestellt, dann das schändliche Verhalten oder aber auch das positive Rollenmuster. Fast hat man Peter Lustigs Stimme im Ohr, wenn man von Feri liest, der mal wieder eine Seite sieht, auf der er ein „Ájfon“ (wie die Ungarn den Bestseller der Firma Apple aussprechen) gewinnen kann, wenn er das Bild teilt und eine „Drecksseite“ liket. Aber nein, Feri teilt sie nicht, weil er weiß, dass das ein Fake ist. „Feri ist nicht debil, sei auch Du wie Feri.“ Das Beste ist: Die Strichmännchen und –weibchen gibt es mittlerweile für fast jede Situation. So kann man seine Freunde auf witzige Weise wissen lassen, was man von ihren Anfragen und geteilten Inhalten hält. Dumm nur, wenn der intendierte Empfänger so komplett humoroder selbstreflexionsresistent ist, dass er nicht bemerkt, an wen sich das Männchen richtet. Aber auch da gibt’s demnächst bestimmt eine Zeichnung zum Thema.