Mit einem großen Investitionsprogramm geht die Knaus Tabbert GmbH in die Zukunft: insgesamt 25 Mio. Euro steckt der deutsche Freizeitfahrzeughersteller in den kommenden Jahren in seine drei Standorte, neben dem Stammsitz im niederbayerischen Jandelsbrunn in die Werke im hessischen Mottgers und im nordungarischen Nagyoroszi. Bei letzterem erfolgte im Dezember der Spatenstich für eine 13,5 Mio. Euro teure Erweiterung.
Bereits seit 1993 ist die Knaus Tabbert GmbH in Ungarn präsent, in Nagyoroszi werden seitdem u.a. Wohnmobile der Typen Eifelland, KNAUS, Wilk Safari und Vimara hergestellt. Das Geschäft läuft gut (die Gruppe erzielte im Geschäftsjahr 2014 knapp 300 Mio. Euro Umsatz bei ca. 13.000 produzierten Caravans und Reisemobilen), so dass eine Erweiterung aller drei Standorte, so auch des nordungarischen beschlossen wurde. 2015 fertigten hier ca. 250 Beschäftigte rund 2.250 Kastenwagen und ca. 2.430 Caravans – womit sie laut Unternehmensmitteilung an die maximale Kapazitätsobergrenze stießen.
In Nagyoroszi entsteht innerhalb der kommenden zweieinhalb Jahre eine neue Montagehalle mit einer Nutzfläche von über 10.000 qm. „Heute stoßen wir aufgrund von Kapazitäts- und Platzengpässen in unseren drei Werken an Produktionsgrenzen und können daher die gestiegene Nachfrage nur bei längeren Lieferfristen vollständig bedienen“, erklärt Geschäftsführer Werner Vaterl. „Mit dieser Investition schaffen wir die notwendigen Rahmenbedingungen, um zukünftig auf Nachfrageschwankungen in den einzelnen europäischen Märkten kurzfristig besser reagieren zu können.“
Der neu gewonnene Platz wird für eine so genannte Multilinie mit entsprechendem Produktionsversorgungsbereich genutzt. Damit ist man künftig in der Lage, je nach Bedarf auf einem Band sowohl Wohnwagen, als auch Reisemobile und Kastenwagen zu bauen. Die erweiterten Kapazitäten ermöglichen eine Verringerung der Produktionsdauer pro Fahrzeug von heute ca. 45 Minuten auf knapp 23 Minuten, so dass die Bandleistung um über 100 Prozent gesteigert werden kann. Deshalb plant das Unternehmen einen Ausbau der Produktionsleistung am Standort in Ungarn auf 5.000 Einheiten pro Jahr.
„Baumaßnahmen in Ungarn mit Effekt auf deutsche Standorte“
Zusätzlich zum ein Jahr währenden Bau der neuen Fertigungshalle wird es noch drei weitere Bauabschnitte geben: Anfang 2017 wird die Aufbaufertigung in die Wohnwagen-Fertigung ziehen. Auch hier wird das nötige Rohmaterial an Ort und Stelle angeliefert und verbaut, so dass die fertigen Bauteile als Module ans Band geliefert werden können. Der dritte Abschnitt betrifft die Schreinerei, deren Materialfluss ebenfalls an das neue Werkslayout angepasst werden wird. Zum Abschluss der Baumaßnahmen wird die Näherei umgelagert und in ihrer Größe verdoppelt. Die Fertigstellung dieser Maßnahmen und Inbetriebnahme der neuen Multilinie ist für 2018 geplant. „Wichtig ist, dass es sich bei dieser Investition um eine notwendige Maßnahme handelt, um unser Unternehmen nachhaltig und gut gerüstet für die Zukunft aufzustellen. Insofern haben diese baulichen Maßnahmen in Ungarn sicherlich einen mittel- bis langfristigen Effekt auch auf unsere beiden anderen Standorte in Jandelsbrunn und Mottgers“, so Vaterl.