Noch kurz vor Ende 2015 knackte die Budapest Airport Zrt. einen weiteren Rekord: der insgesamt 10.000.000. Passagier des Jahres nutzte Ungarns Hauptstadtflughafen. Doch mit 12 Millionen Passagieren im Jahr 2018 ist bereits das nächste Ziel gesetzt, wie aus einem Gespräch des Kommunikationsdirektors des Flughafenbetreibers, Mihály Hardy mit der ungarischen Tageszeitung magyar idők Mitte Dezember hervorgeht. Dort kündigte Hardy zudem die dazu nötigen infrastrukturellen Erweiterungen an: ein neues Terminal, eine neue Fluggastbrücke und ein Flughafenhotel.
„Der Passagierzuwachs hat den Flughafenbetreiber dazu bewogen, die Erweiterung der Kapazitäten vorzubereiten“, erklärte er auf Nachfrage von Magyar Idők. Der Sprecher der Budapest Airport Zrt. erinnerte daran, dass der jährliche Fluggastverkehr in jenen Tagen die Grenze zu 10 Millionen Passagieren überschritten hat und dass sich dieses Wachstum voraussichtlich auch in den kommenden Jahren fortsetzen werde. Angesichts der Tatsache, dass die maximale Kapazität des Budapester Flughafens aktuell 11,5 bis 12 Millionen Passagiere jährlich beträgt, müsse der Vorgang zur Vorbereitung der Erweiterungen aufgrund der langen Anlaufzeiten bereits jetzt begonnen werden.
Hardy betonte weiter: „Die dringendste Aufgabe dabei ist die Errichtung der 200 Meter langen Fluggastbrücke am Terminal 2B. Die Fluggastbrücke ist eine Anlage, mit deren Hilfe die Passagiere aus dem Terminalgebäude unmittelbar an Bord des Flugzeugs gelangen können.“ Er fuhr fort, dass man als Ergebnis der im Jahre 2016 beginnenden Bauarbeiten eine Brücke dem Verkehr übergeben werde, die gleich mehrere Funktionen erfülle. Als Fluggastbrücke ermögliche sie den unmittelbaren Einstieg in die Maschinen, doch sie werde auch mit einer Treppe ausgestattet, so dass die Passagiere auch auf das Rollfeld gelangen können, wo sie zu Fuß oder per Shuttlebus ihren Weg fortsetzen. Die Errichtung der Brücke mache die sogenannten „Leichtbau-Einstiegsgebäude“, oder umgangssprachlich „Blechstadt“ überflüssig, hieß es. Mit anderen Worten: bei der Fertigstellung der Fluggastbrücke des Terminal 2B werde man mit dem Abbau der provisorischen Bauten beginnen. Zunächst soll die Fluggastbrücke des Terminal 2B errichtet werden, hernach komme der Bau einer ebensolchen Brücke am Terminal 2A. Beide sollen 2017 vollendet werden.
„2016 beginnt auch der Bau des Aerohotels“, verriet der Flughafensprecher. Die bisherigen administrativen Hürden des seit langem geplanten Projektes (Jost Lammers, Vorstandsdirektor des Flughafenbetreibers berichtete bereits im Dezember 2012 gegenüber der Budapester Zeitung von dieser Absicht; Anm.) seien nun endlich aus dem Weg geräumt – so fehlte bisher etwa die Zusage der Nationalen Vermögensverwaltung –, und daher werde 2017 das Dienstleistungsangebot des Flughafens auf dem Ferihegy um ein Hotel erweitert.
Schätzungen zufolge werde der Budapester Flughafen 2018 einen jährlichen Fluggastverkehr von 12 Millionen Passagieren erreichen, spätestens dann müssten auch seine Kapazitäten erweitert werden. Hierzu müsse laut Hardy entweder ein neues Terminal errichtet oder ein bestehendes mit einem neuen Flügel erweitert werden. Momentan prüfe man die verschiedenen Lösungsmöglichkeiten, wo das neue, Terminal 2C genannte Gebäude stehen soll. In diesem soll es dann sowohl Check-in-Schalter als auch Flugsicherheits-Kontrollstellen geben.
Unter den früher geplanten Entwicklungen kam einzig die Errichtung der sogenannten Cargo City der Verwirklichung nicht näher, erinnerte magyar idők. Diese sollte als 20 Millionen Euro schwere Investition auf der an die Nachbargemeinde Vecsés angrenzende Fläche neben der 2. Landebahn errichtet werden. Als ersten Schritt sollten hierfür ursprünglich ein modernes, 11.000 Quadratmeter großes Lager sowie ein 4.000 Quadratmeter umfassendes Bürohaus errichtet werden. Laut Hardy beschäftige man sich stattdessen aktuell mit der Erneuerung der Lageranlagen des Terminal 1 unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der dort tätigen großen Logistikdienstleister.
Aus dem Ungarischen
von Georg Szepesi