Es ist eine dieser Traditionen, die einfach nicht aussterben: Zum neuen Jahr halten wir inne, ziehen Bilanz und fassen gute Vorsätze, die unser Leben im Verlauf der nächsten 365 Tage zum besseren wenden sollen. Wichtig ist dabei jedoch, dass man sich realistische Ziele setzt. Die Kulturredaktion der Budapester Zeitung hat für Sie ein paar Ideen gesammelt, die Sie im kommenden Jahr auch in und um Budapest umsetzen können.
Gehen Sie mal wieder in den Budapester Zoo
Wie lange ist es her, seit Sie das letzte Mal im Zoo waren? Nach dem Babyboom von 2015, der Stars wie das Zebrafohlen Rozi, die Babygiraffe Sisi oder das kleine Kamel Jamira hervorbrachte, wird es Zeit, dem Budapester Zoo mal wieder einen Besuch abzustatten. Dabei ist dieser nicht nur für Familien mit kleinen Kindern spannend – sogar jetzt im Winter kann man alle Tiere sehen. Es gibt eine große Anzahl an Tierhäusern, die meisten davon innen sehr aufwendig gestaltet und angepasst an den ursprünglichen Lebensraum der Bewohner. So können Mutige in einem der Häuser hautnah mit Fledermäusen und anderen nachtaktiven Tieren Australiens in Berührung kommen, ohne dass eine Glasscheibe sie trennt.
Der Eintrittspreis beträgt für Kinder 1800, für Erwachsene 2500 HUF. Im Winter ist zwischen 9:00 und 16:00 Uhr geöffnet. Anfahrt und weitere Informationen finden Sie unter: http://www.zoobudapest.com/en
Öffnen Sie Ihr Herz für die Musik
Ein weiterer guter Vorsatz für das kommende Jahr ist der Besuch kultureller Veranstaltungen. Die Ungarische Staatsoper beispielsweise bietet auch in diesem Jahr wieder ein umfangreiches und abwechslungsreiches Programm für Jung und Alt. Bereits im Januar stehen die ersten Premieren auf dem Programm: Am 30. Januar wird „ King Lear“ aus der Feder von William Shakespear in deutscher Sprache mit englischen und ungarischen Untertiteln präsentiert. Das deutsche Meisterwerk „Die Walküre“ von Richard Wagner feiert am 06. März in deutscher Sprache Premiere. Das gesamte Programm der Ungarischen Staatsoper finden Sie unter www.opera.hu/programme.
Lernen Sie, auf Ungarisch zu fluchen
Wussten Sie, dass es sich auf Ungarisch ganz wunderbar fluchen lässt? Angeblich ist der ungarische Wortschatz was Verwünschungen angeht sogar so reich, dass es dem durchschnittlichen Magyaren gelingt, über Minuten hinweg verbal zu wüten, ohne sich in seiner Wortwahl wiederholen zu müssen. Dabei werden neben den üblichen Schimpfwörtern, die sich auf Körperteile oder deren Funktionen beziehen, besonders oft der liebe Gott, unser vierbeiniger Freund das Pferd und – sicherlich aus historischen Gründen – die Franzosen herangezogen. Doch auch ansonsten ist die ungarische Sprache voller interessanter Phänomene, und obwohl sie unbestritten zu den schwierigsten Sprachen der Welt zählt, lohnt es sich, Ungarisch zu lernen. Sollten Sie dabei noch auf der Suche nach einer guten Sprachschule in Budapest mit Gruppen- oder Einzelunterricht sein, schauen Sie doch einmal auf www.nyariegyetem.hu vorbei.
Seien Sie rücksichtsvoll im Straßenverkehr
Der erste Schnee hat die Bewohner der Hauptstadt kalt erwischt. Bevor Sie sich also auch im Rest des Jahres vom Verkehr zur Weißglut bringen lassen, bedenken Sie einfach ein paar Kleinigkeiten: Ruhig Blut! Je ruhiger Sie sind, desto sicherer fahren Sie auch. Seien Sie außerdem nachsichtig mit zweirädrigen Verkehrsteilnehmern. Rad- und Mopedfahrer sind gelegentlich nicht unbedingt die regeltreusten, gewähren Sie lieber einmal mehr die Vorfahrt und lassen Sie unterwegs am besten rechts vom Auto immer etwas Platz, so minimieren Sie auch die Gefahr abgebrochener Rückspiegel.
Lesen Sie wieder mehr
Es gibt nur gute Gründe für das Lesen – wobei für jeden wohl ein anderer der wichtigste ist. Wie wäre es also mit etwas ungarischer Literatur? Lesen Sie zum Beispiel György Dalos kurzweiliges Buch „Ungarn in der Nussschale“, um Ungarn und seine Geschichte besser zu verstehen. Sie wollen große Literatur? Lesen Sie László Krasznahorkai, am besten seine erste Novelle „Sátántangó“. Oder Imre Kertész, der 2002 den Nobelpreis für Literatur erhielt. Sein bekanntestes Werk ist der „Roman eines Schicksallosen“ in dem er seine Erfahrungen in Ausschwitz verarbeitet. Leider gibt es keine deutsche Buchhandlung in Budapest, aber das freundliche Team von „Bestsellers“ (Október 6. utca 11) kann auch deutsche Bücher besorgen. Ausreden gibt es also keine.
Nachdem sich zu Weihnachten viele der Gestrauchelten besinnen, sind Spenden auch im neuen Jahr für Hilfsorganisationen unverzichtbar. Egal ob Tiere, Obdachlose, Kinder, Kranke oder Senioren – Hilfe wird überall benötigt. Leider hört man auch immer wieder von Unterschlagungen und Veruntreuungen bei Hilfsorganisationen. Eine keineswegs vollständige Liste vertrauenswürdiger Vereine und Stiftungen erhalten Sie auf Anfragen von uns gerne. Wenden Sie sich per Email an redaktion@bzt.hu.
Seien Sie vielseitig
Gerade was das Essen betrifft. Im neuen Jahr sollten Sie bewusster genießen und wieder einmal öfter selbst zu Kochlöffel und Messer greifen. Verwenden Sie viele frische, regionale Produkte. Das ist häufig nicht nur gesünder, sondern unterstützt auch die lokale Wirtschaft. Wochenmärkte und Markthallen sollten Sie daher in diesem Jahr wieder häufiger einen Besuch abstatten. Zudem ist das Jahr 2016 eine gute Gelegenheit, Ihren Genusshorizont zu erweitern. Probieren Sie neue Geschmacksrichtungen und internationale Küchen aus. In Budapest sind Ihnen keine Grenzen gesetzt: Ab Seite 39 finden Sie dazu eine Liste authentischer Restaurants aus aller Welt.
Das ist wohl ein Vorsatz, der jedes Jahr auf vielen Listen zu finden ist. Und neben ausgewogenem, gesundem Essen zählt auch die sportliche Betätigung dazu. Sport – da gibt es wohl zwei Arten von Menschen – diejenigen, die bereits wissen, welche Sportarten ihnen gefallen und diejenigen, die es noch nicht wissen und daher Sport nicht mögen. Dabei kann Sport so vielfältig sein und noch dazu gehörig Spaß machen. Wie wäre es beispielsweise mit einem Nachmittag auf der Eisbahn, um Pirouetten drehend die Lungen mit klarer Winterluft zu füllen (Lesen Sie dazu in unserer kommenden Ausgabe die Auswahl der besten Eisbahnen in Budapest). Doch auch ein Spaziergang auf der Margareteninsel oder, wer sich mehr zutraut, einen Aufstieg zum Aussichtsturm auf dem Budaer János-hegy hilft, die müden Geister wiederzubeleben. Wem das zu langweilig ist, der könnte es ja mal mit Unterwasserrugby versuchen. Die einzige Mannschaft der Region, die diesen verrückten Nischensport betreibt, trainiert zweimal wöchentlich im Budapester Hajós Alfréd Schwimmbad auf der Margareteninsel und sucht noch nach Nachwuchs.
Raus aus Budapest, Ungarn entdecken!
Auch wenn Budapest am laufenden Band Awards und Rankings gewinnt – Ungarn kann noch viel mehr! Also raus aus der Stadt, zum Beispiel in eine der vielen anderen tollen Orte von Ungarn: Eger, Pécs, Kecskemét. Oder endlich mal in die Puszta? Sie alle sind mit dem – im Vergleich zu Deutschland unheimlich günstigen – Zug zu erreichen. Noch schneller ist man in der alten Königsburg von Visegrád oder in Esztergom, wo sich die größte Kirche Ungarns majestätisch über der Donau erhebt. Dort kann man auch überall spazieren gehen, erst recht, wenn es wieder Frühling wird. Dann erblüht rund um den Balaton die Natur (Züge vom Südbahnhof) und in Mohács wird im Februar Karneval gefeiert. Also: nichts wie raus aus Budapest!
Bleiben Sie auch weiterhin gut informiert
Wir freuen uns, dass Sie auch im neuen Jahr der Budapester Zeitung als Leser erhalten bleiben. Auch 2016 werden wir Sie stets über die aktuellen Ereignisse in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Kultur und Budapest informieren. Wer von unserem wöchentlich erscheinenden Magazin gar nicht genug haben kann, sollte auch unseren täglich erscheinenden Newsletter ausprobieren. Gerne schicken wir Ihnen bei Anfrage an verlag@bzt.hu ein Probeexemplar zu und freuen uns bei Gefallen unter www.budapester.hu/abo auf Ihre Bestellung.