Für so manchen dürfte es wie ein wahrgewordener Traum klingen, wenn er sich plötzlich in einer Situation wiederfindet, wie man sie sonst nur aus Spielen und Filmen kennt. Versteckt in der Dunkelheit, die Waffe im Anschlag, bereit sich gegen die anderen zu verteidigen. Dieses Erlebnis wird einem beim Lasertag geboten, einem Spiel für kleine und große Jungs und Mädels.
Versteckt im Keller des Einkaufszentrums an der Hengermalom út, liegt eine neue Freizeitaktivität Budapests: der Laserpark.Bisher war Lasertag, in Ungarn kaum verbreitet. Dabei handelt es sich um eine aufregende Gruppenaktivität, die gerade für ein Teambuilding oder einen spannenden Nachmittag mit Freunden bestens geeignet ist. Wir haben das Ganze einmal getestet.
Die Idee für diesen Freizeitspaß hat ihren Einfluss vor allem aus Deutschland und Österreich, wo es im Gegenzug zu hier, solche Hallen öfters gibt und Lasertag bereits einige Verbreitung gefunden hat. „Bisher gibt es in Ungarn keine andere Lasertag-Anlage, die mit so fortschrittlicher Technik arbeitet“, erklärt Orsolya Kádár, die Managerin des Laserparks, während sie durch die Räumlichkeiten führt.
Die Pläne für diese Attraktion entstanden bereits vor vier Jahren, mit der Umsetzung wurde jedoch erst im Sommer begonnen, verrät Kádár. Obwohl der Laserpark erst seit vier Wochen geöffnet hat, gibt es bereits eine große Zahl an interessierten Spielern.
Weltraumapokalypse oder staubige Wüste?
Die Besucher können sich bei ihrem Besuch zwischen zwei Räumen entscheiden. Der kleinere der beiden Räume ist rund 700 Quadratmeter groß und thematisch an den Film „Mad Max“ angepasst, während der etwas größere Raum ganz im Zeichen des Spieleklassikers „Halo“ steht.
Halo ist ein Ego-Shooter, herausgegeben von Microsoft Studios für die Xbox und den Computer. Dass dieses Spiel in der weit entfernten Zukunft spielt, sieht man auch der Gestaltung des Raumes an. Alles wirkt wie in einem Raumschiff, besonders die silbergrauen Wände. Von der Wandfarbe sieht man im eigentlichen Raum des Geschehens aber eher weniger, denn es ist sehr dunkel.
Die Teilnehmer können nicht weit sehen. Dies ist auch den zahlreichen Versteckmöglichkeiten und Sichtschilden, vor allem in Form gelöcherter Wände, zu verdanken. Doch auch wenn sich so die verschiedenen Mitspieler voreinander verstecken können, sind die Nerven aller Beteiligten bis zum Reißen gespannt.
Doch bevor es richtig losgehen kann, gibt ein Mitarbeiter erst einmal eine Einweisung. Wie funktionieren die Waffen, wohin muss man zielen, damit es auch gewertet wird. Eine kurze Videobotschaft, die natürlich der postapokalyptischen Storyline folgt, stimmt auf das Thema des Raumes ein. Und dann geht es endlich los.
Das Ziel beim Lastertag ist, möglichst zielgenau mit der eigenen Laserwaffe auf die am Helm angebrachten Sensoren der Mitspieler zu schießen. Landet man einen Treffer, ertönt ein Geräusch und am Helm leuchten kleine Lämpchen auf. Ein Computer erfasst, wer wie oft trifft und getroffen wird. Am Ende werden die gezählten Treffer ausgewertet, um einen Sieger zu ermitteln. Jeder Spieler startet mit 50 Lebenspunkte. Werden diese bis auf null dezimiert, ist man aus dem Rennen und kann nicht mehr schießen. Soweit will es aber natürlich niemand kommen lassen. Gut versteckt hinter den Wänden wird erst einmal versucht, herauszufinden, wo sich die anderen befinden. Ist die Luft rein, traut man sich weiter vor, immer darauf bedacht die anderen als erstes zu sehen. Denn wer zuerst schießt, hat auch die höheren Chancen zu treffen. Wer getroffen wurde, ist für ein paar Sekunden außer Gefecht und kann nicht mehr schießen, und sich somit keine Punkte holen.
Mad Max, das Thema des zweiten Raums, hingegen spielt nicht so weit in der Zukunft. Der erste Film aus der Actionfilmreihe kam bereits 1979 ins Kino, der letzte 2015. Handlungsort ist Australien. Daher unterscheiden sich die beiden Räume in ihrem Inventar enorm: Dieser Raum ist deutlich heller. Als Versteckmöglichkeiten dienen neben Wänden, Stapel aus Autoreifen, Boxsäcke und liegengebliebene Autowracks. An den Wänden lassen sich im schwachen Dämmerlicht Wandgemälde mit australischen Landschaften erkennen.
Durch den anderen Aufbau entsteht auch eine ganz andere Atmosphäre. Es gibt mehr Versteckmöglichkeiten und man fühlt sich ein klein wenig sicherer. Auch wenn die Sicherheit trügt: Unerwartet können hier die Gegner aus dem Hinterhalt auftauchen, während man doch gerade dabei ist, auf einen anderen Spieler zu zielen.
In beiden Räumen ist es möglich entweder in zwei Teams zu spielen, oder im Einzelkämpfermodus jeder gegen jeden ins Spielfeld zu ziehen.
Und es gibt noch mehr zu entdecken
Der Laserpark hat seinen Besuchern aber noch mehr zu bieten: Für Anfänger gibt es einen extra Übungsraum. Dort sind verschiedene Gegenstände aufgebaut und mit einem Sensor ausgerüstet. Leuchtet dieser auf, darf darauf gezielt werden – Und im besten Fall getroffen. Das ist nicht immer einfach. Doch die Zielgenauigkeit, die hier trainiert wird, kann später zum entscheidenden Spielvorteil gereichen. Denn die Mitspieler bewegen sich und warten nicht, bis man genau gezielt hat. Reaktionsfreudigkeit und zielgenaues Treffen sind daher die Schlüssel zum Erfolg.
Außerdem gibt es noch sechs Partyräume. Von Geburtstagspartys bis zu Jungessellenabschiede ist alles möglich. Auch in den Partyräumlichkeiten sind die Wände kunstvoll mit verschiedenen postapokalyptischen Szenerien bemalt. Für verschiedene Anlässe lassen sich auf der Webseite unterschiedliche Pakete für eine Party bestellen.
Der Laserpark hat täglich zwischen 10 und 22 Uhr geöffnet, meistens sind die Mitarbeiter aber nur vor Ort, wenn vorher auf der Internetseite gebucht wurde. Es wird eine Gruppengröße von etwa 10 Personen empfohlen, aber auch kleinere und größere Gruppen sind gerne gesehen.
Die Preise für eine Person pro Stunde fangen bei 1.880 Forint an.
Weitere Informationen finden Sie unter www.laserpark.hu. Die Webseite ist teilweise auch auf Deutsch und Englisch verfügbar.