Ungarn hat zum ersten Mal seit 1972 eine EM-Endrunde erreicht! Nach dem sensationellen 1:0 in Oslo reichte der ungarischen Nationalmannschaft am Sonntagabend ein Unentschieden, um an der Europameisterschaft in Frankreich teilhaben zu dürfen. Im Anschluss an packende 90 Minuten hieß es 2:1, so dass Ungarn die eigentlich als Favoriten antretenden Norweger hin und zurück bezwingen konnte.
Die Norweger wollten sogleich das Heft des Handelns in die Hand nehmen, machten Druck, ohne wirklich gefährlich zu werden. Anders als die Gastgeber: Tamás Priskin ließ seinen Verteidiger stehen und zog aus halblinker Position bereits im Strafraum unhaltbar ab. Das frühe Tor (in der 14. Minute) gab den Ungarn Selbstvertrauen, wobei sich nichts daran änderte, dass die Norweger zwei Tore erzielen mussten, um die EM-Endrunde noch zu erreichen.
In der 30. Minute war einmal mehr bei Routinier Gábor Király Endstation, kurz vor der Halbzeitpause hatte der ungarische Keeper bei einem Kopfball an den Pfosten dann ähnlich großes Glück wie am Donnerstag in Oslo. In den zweiten 45 Minuten kam es zu einem offenen Schlagabtausch; nun traf auch Dzsudzsák nur die Latte und beide Torhüter zeigten mehrere Glanztaten. Die Entscheidung fiel in der 83. Minute, als die norwegische Abwehr den Ball nach einer Ecke ins eigene Tor beförderte. Der Unglücksrabe Henriksen traf in der 87. Minute noch ins ungarische Tor, doch mehr ließen die Magyaren nicht zu.
Die Zuschauer – bis auf einige vereinzelte norwegische Fans – in der nahezu ausverkauften Groupama-Arena jubelten. Der deutsche Nationaltrainer Bernd Storck hat sein Zwischenziel erreicht. Erleichtert aufgeatmet dürfte nach dem Abpfiff sicher auch Premier Orbán haben: zum ersten Mal seit der von ihm 2010 begonnenen massiven fußballerischen Wiederaufrüstung Ungarns ist dem Land mit der EM-Qualifikation ein internationaler Achtungserfolg zuteil geworden.