Wer hat nicht schon mal von GoKarts gehört. Normalerweise sind die kleinen Flitzer ein Outdoor-Vergnügen. Aber in Budapest gibt es auch Indoor-Angebote, die wetterunabhängigen Fahrspaß bieten. Wir haben FlashKart Budapest für Sie getestet.
Tief unter dem Einkaufszentrum am Blaha Lujza tér, im -5. Deck des Parkhauses, liegt die neueste GoKart-Bahn Budapests. Wenige Meter vom Aufzug entfernt steht man schon mitten auf der Rennstrecke. Links und rechts sausen die Karts vorbei. Die Bahn windet sich in engen Kurven um die Pfeiler und füllt fast das gesamte Parkdeck aus, das mit unzähligen bunten Lampen ausgestattet ist. Laufend wechseln sie die Farbe und erzeugen so immer neue Stimmungen um und auf der Rennstrecke. Von einigen hohen Tischen aus kann man das Geschehen auf der Rennstrecke verfolgen, Bildschirme zeigen die Rundenzeiten der aktuellen Fahrer an. Die Rezeption ist gleichzeitig eine Bar, an der man auch alkoholische Getränke bekommt. „GoKart fahren ist schließlich kein Straßenverkehr“, erklärt Ferenc, der FlashKarts vor zehn Monaten gegründet hat. „Aber wir haben auch schon Leute nicht fahren lassen“, droht er augenzwinkernd.
Rasante Elektroboliden
Heute sind verschiedene Gruppen zu Gast. Ein Vater mit seinem kleinen Sohn, ein paar Stammkunden (zumindest ihren Rundenzeiten nach zu urteilen) und eine Gruppe von sieben Erasmus-Studenten. Bei der Anmeldung kann der Gast zwischen verschiedenen Optionen wählen: Einzelne Rennen oder verschiedene Race-Packs können gebucht werden. Die Studenten entscheiden sich für das Standard Race-Pack. Das bedeutet ein Warm-Up, ein Qualifying und zum Schluss ein Rennen. Dann müssen sie sich Namen geben für die Anzeige: Lion, Hexe, Peach, Ikarus, Golightly, Mary und Beerman.
Beerman ist besorgt wegen der Größe der Karts. Er ist zwei Meter groß. „Das sollte gehen“, beruhigt Ferenc. „Alles einstellbar.“ Golightly will wissen, was denn so alles passieren kann. Sie beobachtet die vorbeisausenden Karts, die dabei recht schnell wirken. Inhaber Ferenc ermutigt: „So gut wie nichts.“ „Selbst wenn ihr mit Vollgas gegen die Wand fahrt.“ Die zehn elektrischen Karts aus schweizerischer Produktion haben 21 PS und erreichen damit eine Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h, können aber auf vier verschiedene Geschwindigkeitsstufen eingestellt und somit gedrosselt werden. Der große Vorteil: So können auch Kinder sicher damit fahren. Go-Kart fahren kann so zum Event für die ganze Familie werden. Allerdings schränkt Besitzer Ferenc das etwas ein: „Erst für Kinder ab sechs Jahren, vorher reicht die Koordination bei den Kleinen einfach nicht.“
Unter den Erasmus-Studenten sind die Kart-Erfahrungen unterschiedlich. Lion und Peach sind beide schon einmal Go-Kart gefahren, allerdings noch nie elektrische. „Normale Go-Karts sind schneller und die Strecken sind daher auch größer als hier“, erklärt Lion, „aber man muss auch Schutzkleidung tragen, hier reicht ein Helm.“ Auch weitere Vorteile fallen sofort auf: „Es ist viel leiser als auf der Bahn, wo ich war“, bemerkt Lion. „Und es stinkt nicht“, ergänzt Peach. Das kommt auch bei den anderen Studentinnen gut an.
Als die Gruppe an der Reihe ist, bekommt zunächst jeder einen Helm und eine Einweg-Haube für darunter. Ein Mitarbeiter hilft, die Sitze der Karts entsprechend der Körpergröße einzustellen und erklärt die Bedienung der Flitzer. Dann startet das Warm-Up. Das Fahren funktioniert tatsächlich ziemlich intuitiv. Sobald die Elektro-Karts Fahrt aufnehmen, sind sie einfach zu lenken und kleben dabei förmlich am Boden. Nie hat man Sorge, aus der Kurve zu fliegen oder gar umzukippen. Schnell wird klar, dass die Kurven der Knackpunkt sind. Wenn man zu schnell ist, gerät man ins Schlingern und verliert dabei viel Geschwindigkeit. Und natürlich wird es in den Kurven schon mal eng. Auch das kostet Zeit.
„Das war viel einfacher, als ich dachte“ freut sich Golightly hinterher, „auch wenn ich am Anfang von einer Ecke in die andere geknallt bin!“
Nach dem zweiten Durchgang sind alle erhitzt. „Das ist ja richtig Sport“, sagt Peach lachend, „morgen habe ich sicher Muskelkater!“ Tatsächlich erzeugt Kartfahren einen fast rauschähnlichen Zustand. Doch was ist es? Die Geschwindigkeit? Die Rivalität? „Ganz klar der Wettbewerb“, meint Lion. „Natürlich ist es das Beste, wenn man allein vorne weg fährt. Aber ohne die anderen hinter einem wäre es langweilig.“ Die meisten sehen das ähnlich. Peach ergänzt, am meisten stachele es sie an, direkt hinter einem anderen Fahrer zu sein und unbedingt überholen zu wollen. Dabei ist das Ergebnis denkbar knapp: Die ersten vier Plätze sind nur etwa eine Sekunde voneinander entfernt.
Nicht nur der Gewinner ist glücklich
Am Ende des Rennens hat tatsächlich Beerman den ersten Platz erobert. „Das hätte ich nie gedacht!“, strahlt er, „ich dachte ich wäre viel zu schwer für die Karts.“ Ab einem gewissen Punkt sei Gewicht allerdings auch von Vorteil, erläutert Ferenc. Die Kurvenlage wird dadurch besser. „Aber es ist ein Trade-Off: Langsamer auf der Geraden, schneller in den Kurven.“ Lion konnte diesmal nicht mithalten. Seiner Meinung nach war sein Kart langsamer als vorher. „Es ist immer das Kart“, schmunzelt Ferenc. „Oder die Strecke. Oder beides.“
Am Ende verbringt die Gruppe ganze zwei Stunden auf der Bahn, und alle sind sich einig, dass sich der Ausflug voll gelohnt hat. Auch der Preis erscheint allen gerechtfertigt. „Ist zwar nicht wenig Geld pro Minute Spaß“, rechnet Hexe, „aber das ist es wert.“ „Sicher nichts, was man jedes Wochenende macht“, ergänzt Beerman. „Aber ich werde es definitiv weiterempfehlen.“ Alles in allem ist FlashKart ein toller Ort, um als Gruppe viel Spaß zu haben. Ob Firmenevent, Bachelorparty oder Kindergeburtstag – hier kommt jeder auf seine Kosten.
FlashKarts
Budapest, Blaha Lujza tér 5. (Europeum, floor -5), 1088 Budapest
Öffnungszeiten: Mo-Fr 15-22 Uhr,
Sa 12-22 Uhr, So 12-21 Uhr
Preise: ab 2500 HUF p.P.;
Standard Race-Pack ab 27.000 HUF für 4 Personen
Kontakt: info@flashkart.hu
oder +36 70 210 31 36