Von Omar Sayfo
Im Zuge der Flüchtlingskrise hat sich sowohl in Ungarn als auch in Europa die Zahl der Islam-Experten, zumal des politischen Islam, dramatisch erhöht. Exzellente Publizisten, Historiker und erlauchte Vertreter der Kirche sorgen sich angesichts der „Islamisierung Europas“ einerseits um das Christentum, andererseits um den Niedergang des Liberalismus. Die Mehrheit hat im Grunde vor zwei Dingen Angst: Zum einen davor, dass die Muslime aufgrund ihrer höheren Geburtenrate und infolge der massenhaften Einwanderung in der Mehrheit sein werden, zum anderen davor, dass die vorerst noch apolitischen und friedlichen Flüchtlingsmassen früher oder später unter dem Banner radikaler Imame vereint gegen die Mehrheitsgesellschaften losmarschieren werden.
Die Sorgen der Laien sind nachvollziehbar. Fakt ist, dass die Ideologie des Multikulti im Zerfall begriffen ist. Fakt ist auch, dass die bereits in Europa lebenden schlecht integrierten muslimischen Gemeinschaften und die Neuankömmlinge den Kontinent vor eine Reihe gesellschaftlicher, politischer, sicherheitspolitischer und kultureller Herausforderungen stellen. Gleichwohl besteht heute keine Gefahr, dass in Europa die Muslime die Mehrheit erlangen könnten. (…)
Die Sorgen in Bezug auf eine „Islamisierung Europas“ speisen sich vor allem aus dem Mangel an Kenntnissen und der – durchaus verständlichen – Angst vor dem Unbekannten. Wirft man einen Blick auf www.scholar.google.com, wo die Fachliteratur der Welt versammelt ist, wird man rasch gewahr, dass Anthropologen, Soziologen, Religionsforscher und die Vertreter anderer relevanter Wissenschaftszweige allenfalls im Rahmen des öffentlichen Diskurses über die „Islamisierung“ Europas sprechen. Ein muslimisches Europa wird praktisch ausschließlich von Autoren irrelevanter Fachgebiete und in pseudowissenschaftlichen Werken auf politischer und ideologischer Basis erörtert. (…)
Muslimische Frauen in Europa gebären nur 2,2 Kinder im Schnitt
Die Tatsachen zeigen jedenfalls ein differenzierteres Bild. Was die Zahlen betrifft: Heute beträgt der Anteil der Muslime an der europäischen Gesamtbevölkerung vier Prozent. Maßgebliche Forschungsinstitute – unter anderem das Pew Research Centre – gehen davon aus, dass der Anteil der Muslime an der Gesamtbevölkerung der EU bis 2050 maximal bei zehn Prozent liegen wird. (…) Obwohl einzelne Medienorgane muslimische Mütter mit acht Kindern an die Wand malen, zeigen Studien, dass die Geburtenrate der muslimischen Minderheiten in Europa im Schnitt bei 2,2 Kindern liegt. Jene der Mehrheitsgesellschaften liegt bei 1,5 Kindern.“
Wenn sich demnach der gegenwärtige Trend fortsetzt, dann wird sich der Anteil der Muslime an der europäischen Gesamtbevölkerung im Jahr 2100 auf lediglich dreißig Prozent belaufen. Hinzu kommt, dass die Mitglieder der Mehrheitsgesellschaften sich viel seltener zum Islam bekehren als die Muslime zu anderen Religionen. Der Expansion des Islam sind folglich auch ethnische Grenzen gesetzt. Dennoch: Sollten sich die heutigen Tendenzen fortsetzen, werden in einzelnen Großstädten binnen weniger Jahrzehnte die Muslime in der Mehrheit sein, was wohl gesellschaftliche und politische Probleme zeitigen wird.
Auch jene Ängste haben keine Grundlage, die eine Vereinigung und Mobilisierung aller Muslime befürchten. Obwohl statistisch erwiesen ist, dass die überwiegende Mehrheit der europäischen Muslime ihre Religion für wichtig erachtet, ist die millionenschwere muslimische „Gemeinschaft“ in Europa enorm heterogen, ihre Identität ist vielfarbig und vielschichtig. Religiöse Solidarität manifestiert sich vor allem auf der Ebene der Rhetorik. Die Praxis zeigt indessen, dass andere Schichten der Identität (Nationalität, gesellschaftliche Klasse, Wohnort etc.) oder aktuelle Interessengegensätze die Religion in den Hintergrund drängen.
All jene, die vor einer Islamisierung Europas Angst haben, neigen dazu, eine grundlegende soziologische Erkenntnis außer Acht zu lassen: Individuen – auch Muslime – werden vor allem von persönlichen, rationalen Erwägungen geleitet. Ein algerisch-französischer U-Bahn-Lokführer wird seinen Job und seine Existenz nicht aufs Spiel setzen, um einem afghanischen Flüchtling zu helfen.
Der Autor ist Nahost- und Islamexperte. Der hier wiedergegebene Text erschien auf dem Meinungsportal Mandiner.
Aus dem Ungarischen von Peter Bognar
Der Artikel ist der übliche Schlafsand für die satten Europäer – schlaf Kindlein schlaf -…
Wer sich mit Geschichte beschäftigt und sich nicht von irgendwelchen Scholarenseiten verblöden läßt weiß wie superschnell sich damals der Islam nach Indien, Nordafrika und Spanien verbreitet hat. Heutige Beispiele wären der Islam in Indonesien ( außer Bali, die bleiben lieber Hindi ) und Thailand mit fast täglichen Toten. Interessiert hier kaum jemand, ist keine Schlagzeile wert. Der Massenansturm nach Deutschland bringt auch was positives – einen Bauboom. Jetzt werden zig tausende Moscheen ( vermulich
“ Eroberermoscheen“ ) gebraucht und gebaut. Hat natürlich mit Islam und so nix zu tun.
Als Peter Scholl-Latour in den 1970ern den Aufstieg einer radikalen Version des Islams voraussagte, wurde er von den Islam- und Nahostexperten ausgelacht. Zur selben Zeit haben die Experten mit den famosen soziologischen Erkenntnissen noch nicht einmal davon geträumt, dass die Albaner den Kosovo und die Katholiken Nordirland und viele Städte in den USA mit ihrer Geburtenrate erobern werden. Vor ein paar Generationen gab es im heutigen Südafrika keine Muslime, die ersten Migraten kamen im Gefolge der Briten. Heute sind die Muslime-Bürgerwehren in den Armenvierteln Südafrikas der einzige funktionierende Ordnungsfaktor. Die Muslime haben jene Eigenschaften auf ihrer Seite, die wir Europäer leichtfertig verfrühstückt haben:Feste gesellschaftliche Strukturen, Wertschätzung von Familie und Religion, in Jahrhunderten denkende und energische politische Zielstrebigkeit, Zusammenhalt, Abschirmung gegen als wesensfremd erkannte Einflüsse. Herr Sayfo ist entweder ein Schläfer oder Ignorant.
Der Grosse Austausch
ist ein Begriff, der 2014 von Aktivisten der deutschen Identären Bewegung geprägt wurde, um die Verdrängung der einheimischen europäischen Bevölkerung und die Zerstörung der christlichen europäischen Kultur durch Massenwanderung aus Afrika und dem Nahen Osten zu beschreiben.
Der Begriff bezieht sich auf den Ersatz einer autochthonen Bevölkerung mit einer Anderen, nicht einheimischen.
Die Identitären sind europäische Neue Rechte,
die sich der Politik des EU-Multikulturalismus
und der des amerikanischen Schmelztiegel-Modells widersetzen,
sich dabei aber auf das Konzept des Ethnopluralismus stützen.
Mit anderen Worten
– sie sind für die Erhaltung der nationalen Vielfalt der Welt, aber genau darum müssen alle Völker ihre nativen Wohnorte bewahren.
Jetzt aber in Europa ist es umgekehrt
– wir sehen Rassenmischung „en grand style“
und die Vernichtung des „Eigenen“, was schließlich den Bergriff des Grossen Austausches bekam.
Welchem Zweck dient der Grosse Austausch unserer einheimischen Bevölkerung?
Die Förderung der Asylflut in europäische Länder
ist eine Form des hybriden Krieges und ein Teil der grossen US-Strategie
um die Identität Europas zu zerstören!!!
Die Meisten, und allen voran die Europäer selbst,
verstehen immer noch nicht,
dass Europa von den Eliten der Vereinigten Staaten
als potenzieller Gegner im Kampf um die Weltherrschaft wahrgenommen wird.
Darum finden jene Eliten es notwendig, Europa zu schwächen.
Trotz der Tatsache, dass Washington sicherlich den gefährlicheren Feind in Russland sieht, ist Europa für die USA dennoch wegen seiner Wirtschaftskraft und eigenständischen politischen Tradition gefährlich.
Nach der Niederlage Nazi-Deutschlands 1945
wurde Westeuropa von den USA besetzt.
Seitdem setzt Washington im Abendland eine verschleierte Form des Neokolonialismus um:
in der Wirtschaft (TTIP, CETA),
im Militär und den Nachrichtendiensten (NATO, NSA),
in der Politik (transatlantische NGOs, CIA, Geheimverträge),
in den Medien (dieselben NGOs und CIA-Agenten),
und vor allem im wahrscheinlich wichtigsten Bereich
in Kultur und Ideologie.
TTIP
Amerika und die sie führende mondiale Finanzoligarchie
benötigen kein
freies, unabhängiges und verbündetes Europa,
sie brauchen aber sehr wohl gehorsame Konsumenten
amerikanischer Waren.
Die Asylkrise, in der Europa sich jetzt befindet, ist sicherlich nicht in den Interessen der Europäer,
bringt aber den Vereinigten Staaten klare Vorteile.
Die postindustrielle Volkswirtschaft der USA ist heute in einem so schlechten Zustand, wie noch noch nie zuvor in seiner Geschichte.
Die Staatsverschuldung lag im Oktober 2015 bei $18,5 Trillionen(!), hat also längt alle gesunden und ungesunden Werte überschritten [1].
Die einzige Möglichkeit die Wirtschaft wieder zu beleben, wäre es, massenhaft amerkanische Waren nach Europa zu verkaufen.
Am besten gleich gebührenfrei!
Genau deswegen brauchen die Neocons und ihre TNC-Lobbisten
so dringend die Freihandelszone zwischen den USA und der EU,
die ja das Ziel der
„Transatlantic Trade and Investment Partnership“
ist (kurz – TTIP).
Des weiteren müsste so ein langjähriger, natürlicher und vielversprechender Partner von Europa, wie Russland ausgeschaltet werden.
Deshalb wurde der Ukraine-Konflikt durch die US-Geheimdienste in erster Linie darum ausgelöst,
um die Entstehung des s.g. „Grosseuropa“, d.h. eines in 2010 von Putin persönlich vorgeschlagenen gemeinsamen Wirtschaftsraumes von Lissabon bis Wladiwostok um jeden Preis zu verhindern [2].
Jetzt können die Amis immer schön mit dem Finger auf den bösen Iwan zeigen und sagen:
„Und mit denen da wolltet ihr wirklich einen Kontinentalblock bauen? Gehts doch lieber zu uns!“.
Dank der Abkühlung in den Beziehungen zu Russland sind schon jetzt einige Osteuropäischen Länder auf viel teureres amerikanisches Schiefergas umgestiegen…
Die Eurasisch-Negroide Zukunftsrasse
Die ideologische Komponente des Grossen Austausches
erschien bereits in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts zeitgleich mit der Idee der Europäischen Union.
Dessen Autor war der österreichisch-japanische Aristokrat und Freimaurer Graf Richard Nikolaus Coudenhove-Kalergi,
der eine ganz „besondere“ Version der paneuropäischen Idee entwickelte.
Im Jahr 1925 veröffentlichte er das Buch
„Praktischer Idealismus“ [3].
Insbesondere forderte er darin die Entstehung in Europa einer „
eurasisch-negroiden Zukunftsrasse“,
die die alten europäischen Nationen ersetzen wird.
„Die Vielfalt der Völker muss durch eine Vielfalt der Individuen ersetzt werden“, –
schrieb er quasi als ein Vorbote der Postmoderne.
Im Laufe seines Lebens förderte er diese Wahnvorstellung mit Hilfe seiner weitreichenden Kontakte in den Freimaurerkreisen und mit Unterstützung des US-Geheimdienstes:
1948 gründete der OSS, der Vorläufer der CIA,
das „European Committee for a United Europe“,
welches wiederum im Jahr darauf den Europarat gründete [4].
Die neue Völkerwanderung in Europa ist das Ergebnis
der amerikanischen
„Managed Chaos“-Politik im Nahen Osten [5].
Militärische Intervention der USA und ihrer Verbündeten
in Libyen,
Ägypten,
Syrien,
Irak
und Afghanistan
führten zu einem Rekordanstieg der Migranten,
dessen überwiegende Mehrheit
immun gegen jegliche Versuche sind,
sie in die europäische Gesellschaft zu integrieren.
Es ist bereits klar, dass die meisten der angeblichen Flüchtlinge aus besonders gefährlichen Regionen stammen
(etwa 6,5% bis ein Drittel kommen aus Afghanistan) [6].
Viele der Migranten sind auch in der Tat keine Flüchtlinge
(beispielsweise hat Eurostat offiziell zugegeben, dass der Asylstrom zu 72% aus Männern besteht!) [7],
dessen grösster Wunsch es natürlich ist Sozialempfänger zu werden.
Wenn sich nichts drastisch ändert, ist es offensichtlich,
dass sich die babylonische Völkervermischung nur noch beschleunigen wird.
In dieser Hinsicht erwarten viele europäische Patrioten die Verdrängung des christlichen Europa durch ein islamisches
„Eurabien“,
und anstelle der berühmten pariser Kathedrale –
die „Notre-Dame Moschee“ [8].
Aber diese Leute berücksichtigen einen weiteren wichtigen Faktor nicht – die Amerikanisierung Europas,
die kulturelle „Reeducation“ der europäischen Bevölkerung,
die seit 1945 aktiv von den USA durchgeführt wird.
Ein altes Sprichwort sagt:
„Wenn man einen unbesiegbaren Feind besiegen will, muss man seine Kinder erziehen“.
So gehen auch die Vereinigten Staaten vor:
durch Medienmanipulation und Informationseinfluss
auf die europäische Gesellschaft
fördern sie die Schaffung einer massenhaften Konsumkultur.
m Gegensatz zu unseren Grosseltern weiss kaum noch ein junger Durchschnittseuropäer
wer Clovis der Erste war,
noch kann er noch ein ganzes Gedicht von Goethe vorsagen.
Dafür kennt aber alle letzten Songs von Kathy Perry
und ist bereit nachts stundenlang für das neuste iPhone Schlange zu stehen.
Somit wird, sehr vorteilhaft für die USA,
die europäischen Identität aufgelöst.
Aber nicht nur die europäische!
Von ihrem üblichen Wohnort entrissen,
ohne Bezug auf die Heimat und dessen Traditionen,
sind junge muslimische Einwanderer der Amerikanisierung
genau so ausgesetzt, wie junge Europäer.
Eurabien ist nicht weniger vermickymausiert,
wie Europa.
Infolgedessen wird die transatlantische Gemeinschaft das Habitat einer gesichtslosen, vermischten
(weder europäischen, noch afrikanischen, noch arabischen)
Masse von
Einzelgängern, Hipstern und möchtegern-Rappern
sein,
kurzgesagt
– von Konsumenten amerikanischer Waren, wie schon von Coudenhove-Kalergi vorhergesehen.
Davon kann man sich leicht selbst überzeugen,
wenn man sich mal die moderne Einwanderjugend in
Neuköln, Kreuzberg
oder diverser banlieues von Paris anschaut.
Der Widerstand
Die europäische Identität wird ausgelöscht.
Für den erfolgreichen Widerstand ist es jedoch dringendst notwendig zu erkennen,
dass der Hauptfeind ist nicht der muslimische Einwanderer ist!!!
Denn auch er
ist nur ein Werkzeug
und teilsweise sogar nur ein Opfer
der globalen Strategie der Vereinigten Staaten.
Der Hauptfeind der europäischen Patrioten ist
der amerikanische Imperialismus,
die US-Besatzung Europas,
begleitet von der postmodernen Ideologie des Transatlantismus.
Die Ideologie Russlands hingegen ist es, die kulturellen Identitäten der Völker der Welt zu erhalten (was sich insbesondere in der Valdai-Rede von Putin im Jahr 2013 manifestierte [9]),
und Moskau auch innen- und aussenpolitisch aktiv umsetzt.
Russland,
das versucht den Plänen der USA entgegenzuwirken,
wird wieder einmal zur Befreierin Europas:
in Syrien rettet sie nicht nur den syrischen Staat vor dem Untergang, sondern
bewahrt auch Europa vor noch graviererenden Folgen der Levante-Krise.
Retten kann sich Europa nur im Bündniss
mit Russland
– dem Dritten Rom, dem neuen imperium christianum,
der letzten Hochburg traditioneller Werte.
Verfasser:Jurij Kofner, Leiter der Eurasischen Bewegung „Junges Eurasien“
https://www.compact-online.de/der-grosse-austausch-und-die-neuorientierung-des-europaeischen-widerstandes/
https://deutsch.rt.com/
http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/geostrategie/dr-paul-craig-roberts/gangsterstaat-amerika-wo-ist-amerikas-demokratie-.html
Worauf MAN hinarbeitet ist unter anderem ist u.a. (siehe Naher Osten)
http://www.politaia.org/kriege/kurs-auf-eine-wende-in-nahost/
wer solche Vreunde haad praucht köine Feinde meehr …
“ Die Muslime haben jene Eigenschaften auf ihrer Seite, die wir Europäer leichtfertig verfrühstückt haben:Feste gesellschaftliche Strukturen, Wertschätzung von Familie und Religion, in Jahrhunderten denkende und energische politische Zielstrebigkeit, Zusammenhalt, Abschirmung gegen als wesensfremd erkannte Einflüsse.“
Aber Herr Varga, Sie haben Viktor Orban vergessen! Oder verfügt der ungarische Ministerpräsident Ihrer Meinung nach nicht über die von Ihnen gerühmten Eigenschaften? Oder ist er vielleicht ein Muslim und kein Europäer?
Nein, mein Bester, Viktor Orbán ist meines Wissens nach Angehöriger der reformierten Kirche Ungarns und einer der letzten noch lebenden Europäer im abendländischen Sinn. Er versucht lediglich, diese Werte wieder zur Geltung zu bringen. Er hat auch in Ungarn noch einen weiten Weg vor sich, konnte aber schon einiges erreichen. Ob allerdings Westeuropa als Teil der christlichen Welt überlebt oder als Abfallprodukt der Weltgeschichte verschwindet, wird sich noch zeigen. Ihnen ist wahrscheinlich letzteres lieber.
Ein diskussionswürdiger Artikel und diskussionswürdige Kommentare.
Meines Erachtens ist es nicht auszuschließen, dass es zu einer Islamisierung Europas kommt. Vor 1000 -1200 Jahren kam es zu einer Christianisierung Europas, die nicht völlig unblutig verlief. Erinnert sei an Karl den Großen (immerhin leitet sich das slawische Wort für König – król – von Karls Namen ab). Gerade heute sollten wir aber nicht vergessen, dass er sich auch als Sachsenschlächter (eine Form der Christianisierung!) einen Namen machte.
Im übrigen ist meine Beobachtung, dass bei muslimisch-nichtmuslimischen Ehepaaren der muslimische Teil sich in der Kindererziehung durchsetzt, so wie früher bei katholisch-protestantischen Mischehen, sich die katholische Komponente durchsetzte.
Ich bin allerdings nicht der Überzeugung, dass es zwangsläufig zu einer Islamisierung Europas kommt (also zur Ablösung des einen Aberglaubens durch einen anderen).
Als Atheist sage ich, solange die Religion den Menschen hilft, das Diesseits besser zu bewältigen und Hilfe leistet bei der Bewältigung der Tatsache, dass Menschen sterblich sind, haben diese Menschen mein Verständnis. Wenn sie aber ihre Religion als Waffe gegen andere Menschen benutzen, dann werde ich erbittert Widerstand leisten, und ich erwarte von den europäischen Staaten, dass die Justiz klar urteilt, dass nur solche religiösen Interpretationen der Heiligen Schriften des Judentums, Christentums und Islams zulässig sind, die sich mit unseren Verfassungen vereinbaren lassen (z.B keine Steinigung von Ehebrecherinnen und Tötung von Homosexuellen; solche Vorschriften finden sich leider auch im Alten Testament – jeder kann die entsprechenden Stichworte bei Google eingeben).
Auf eine weitere lebhafte Diskussion.
Otto Kern
DE-37412 Herzberg
Herr Kern,
vielen Dank für diesen aufgeklärten Kommentar. Tut gut mal eine gänzlich unaufgeregte Meinung in den Leserbriefen der heutigen Zeit zu lesen.
Ihre Erinnerung an die nicht wirklich rühmliche Vergangenheit der Christianisierung des Abendlandes ist mehr als gerechtfertigt.
Auch wenn ich mich selbst als Christ bezeichnen würde, teile ich völlig Ihre Einschätzung des Glaubens als Aberglauben.
Manchmal hat man das Gefühl, dass der Islam jetzt durch die Zeit geht, welche die Christen zu Zeiten der Kreuzzüge durchschritten haben. Naja, ist vielleicht ein wenig kurz gegriffen, aber man versucht sich einfach Erklärungen zurecht zu legen.
Ihre Erwartungen bezüglich der Europäischen Justiz teile ich völlig, bin aber leider dahingehend nicht sehr positiv. Meines Erachtens wird da einfach zu sehr auf Political Correctness geachtet.
Ja zu einer lebhaften aber aufgeklärten Diskussion.
Herzlich
F. Lorra
Geilenkirchen
P.S.: Und das Sie sich nicht hinter einem Leserbriefpseudonym verstecken, verlangt Respekt.
Gerade heute sollten wir aber nicht vergessen, dass er sich auch als Sachsenschlächter (eine Form der Christianisierung!) einen Namen machte.
Nicht vergessen, die Sachsen führten einen dauernden Klein- und Terrorkrieg an den Grenzen und da war der Herrscher gefordert, wollte er seine Krone behalten. Herrscher bzw. Diktatoren sind nun mal dazu da, Grenzen zu verteidigen.
Nicht nur das: Wir sollten nicht vergessen, dass heidnische Germanen, Kelten und Slawen Staaten und Reiche schufen, die aber nach dem Tode der charismatischen Gründerkönige keinen Bestand hatten. Das Christentum gab solchen Reichen das administrative und ideologische Rüstzeug, um dauerhaft zu bestehen. Gerade die sächsischen, christlichen Ottonen waren es, die das Werk von Chlodwig und Karl vollendeten.
So erging es den Franken, also Karls Stamm, 500 Jahre früher:
„Lactantius, der Biograph Konstantins I., bejubelte die Massenmorde im Amphitheater zu Trier (307), wo der Kaiser kriegsgefangene Franken durch wilde Tiere zerreißen ließ, mit den Worten: „Der Herr hat sie vernichtet und von der Erde vertilgt. Feiern wir also diesen Triumph Gottes!““
Das war das Normale damals:
Der oström. Kaiser Valens V. versprach im Feldzug gegen die Skythen (367-69), weil er diese im offenen Kampf nicht zu überwinden vermochte, seinen Legionären für jeden abgelieferten Kopf eines skythischen Einwohners hohe Belohnung.
Und das Folgende ist der Fortschritt im Rechtsverständnis, durchaus eine Folge von Verchristlichung, wozu die Erkenntnis gehört, daß das Vergießen von menschlichem Blute …
„Karl d. Gr. veranlaßte 782 die fränkische Reichsversammlung zu Lippspringe, seine „Capitulatio de partibes Saxoniae“ zu ratifizieren. In den Blutvorschriften dieser Capitulatio wurde jeder Sachse, der die Taufe ablehnte, mit dem Tode bedroht.“
Es zeugt nicht gerade von Wahrheitsliebe, historisches Geschehen von der hohen Warte der eigenen eingebildeten Moralität her zu beurteilen. Man sollte diese vernachlässigen und Geschehnisse aus derselben Zeit mit ähnlichem Hintergrund nebeneinander stellen und dann den Mund halten.
Man kann oben das recht Traditionskritische auch positiv formulieren, etwa so: “ In den Vorschriften dieser Capitulatio kam jeder Sachse, der die Taufe annahm, mit dem Leben davon, weil er nun ein „Bruder“ in Christo war.”