Hundebesitzer in der Großstadt. Das ist für viele unvorstellbar: zu wenig Zeit, zu wenig Platz und wenige Möglichkeiten zum Spazierengehen. Justin aus Budapest hat sich den Wunsch, einen Hund zu besitzen vor rund einem Jahr trotzdem erfüllt. Fitzgerald sollte der amerikanische Akita heißen, der nicht nur seinem Herrchen tagtäglich jede Menge Freude bereitet, sondern auch fast 1.600 Follower auf Instagram mit Tipps über Budapest versorgt.

Benannt wurde der schöne Hund nach dem 35. Präsidenten
der Vereinigten Staaten John Fitzgerald Kennedy. (BZT-Fotos:Nóra Halász)
Von mehr als 1.000 Followers träumen die meisten Nutzer von sozialen Medien wie Facebook, Instagram oder Tumblr nur. Fitzgerald hat diese Menge an Fans bereits übertroffen. Der junge amerikanische Akita hat von seinem Herrchen ein Instagram-Profil mit dem Namen ‚fitzapest‘ bekommen und wurde prompt zu einer Budapester Berühmtheit. Bereits 1.554 Menschen (Stand 11.10.2015) folgen dem zuckersüßen Vierbeiner – und täglich werden es mehr. Zu sehen gibt es Fitzgerald, der bekannte Budapester Sehenswürdigkeiten und vieles mehr erkundet.
„Folge meinen Spielereien rund um die Stadt für Tipps“
So das Motto des ungewöhnlichen Nutzers von Instagram. Justin, Fitzgeralds Herrchen, ist selbst Social Media Manager und hatte die Idee für das Profil. „Angefangen hat das Profil als Spaß. Ich mache eben gerne Fotos von Fitz“ – wie der mittlerweile knapp 35 Kilogramm schwere Vierbeiner auch liebevoll genannt wird. Hunde wie Fitzgerald gibt es nicht häufig in Budapest. Also ergriff der junge Mann aus Kalifornien die Möglichkeit, seinen Liebling online in Szene zu setzen. Inspiriert wurde er dabei auch durch das berühmte Profil von Marnie, online auf Instagram als ‚marniethedog‘.
Fitzgeralds Profil hat jedoch einen kleinen Twist: Auf den Fotos ist nicht nur der Hund zu sehen. Erkundet werden mit Fitz bekannte Sehenswürdigkeiten, Restaurants und Bars, wie beispielsweise die Ruinenbar Szimpla, Geschäfte und vieles mehr. Für seine Fans hat Fitzgerald immer wieder neue Geheimtipps in Budapest, die selbst Einheimische noch nicht kennen.
Mit Fitzgerald durch Budapest
Wegen seiner Fotos im Internet nimmt der Bekanntheitsgrad von Fitzgerald zu: „Mittlerweile wird er circa einmal pro Woche erkannt. Die meisten Leute freuen sich, sagen ‚Hey, das ist Fitzapest!‘ und streicheln ihn.“ Auch viele Passanten, die Fitzgerald noch nicht aus dem Internet kennen, sind begeistert von dem riesigen Hund mit dem weichen Fell. Hin und wieder gebe es zwar Leute, die Angst vor Fitzgerald haben, in den meisten Fällen seien die Menschen jedoch ganz angetan von der außergewöhnlichen Hunderasse und wollen Fitzgerald streicheln. „Ich habe ihn immer mit in die Stadt genommen. Dass er von Anfang an Umgang mit fremden Menschen hatte, hat ihn wirklich sehr sozialisiert. Er ist sehr zutraulich und reagiert freundlich, wenn er von anderen angefasst wird“, sagt der Hundebesitzer.
Der beste Freund des Menschen – braucht Zeit und Geld
„Ich selbst bin mit drei Hunden aufgewachsen“, so Justin. Über die Faktoren Zeit, Arbeit und Geld, die man für einen Hund aufbringen muss, war er sich im Klaren. „Einen Hund wollte ich mir deshalb erst zulegen, wenn ich einen festen Wohnsitz habe und nicht mehr umziehen muss.“
In ein paar Tagen feiert Fitzgerald seinen ersten Geburtstag – für sein verspieltes Gemüt mussten in den ersten zwölf Monaten einige Hundespielzeuge und Leinen, die der ‚Kleine‘ leidenschaftlich gerne zerbeißt, herhalten. Auch die Kosten für das Futter, den Tierarzt oder die Pension zur Urlaubszeit muss ein Hundeliebhaber berücksichtigen.
Mindestens dreimal am Tag Gassi gehen – Für Justin und Fitz beginnt der Tag deshalb um sieben Uhr früh mit dem ersten Spaziergang. Doch in einer hundefreundlichen Stadt wie Budapest machen Ausflüge und Gassi gehen mit dem Hund gleich viel mehr Spaß.

Auf Fitzgeralds Instagram-Profil kann man auch verfolgen,
wie schnell der Vierbeiner in den letzten zwölf Monaten gewachsen ist.
Budapest: Eine wirklich hundefreundliche Stadt
Zu viele Menschen, keine Flächen zum Toben und ‚Hunde müssen leider draußen bleiben‘-Schilder in Restaurants und Geschäften. Mit einem Hund durch die Stadt – für viele unvorstellbar.
Justin hat mit Fitzgerald andere Erfahrungen gemacht: “Ich habe in Budapest sehr gute Eindrücke mit Fitz gesammelt.“ Über das Spazierengehen muss man sich in Budapest zumindest keine Gedanken machen: „Es gibt viele Grünflächen und Parks speziell für Hunde“, so das Herrchen. „Je nach Uhrzeit gehen meist die gleichen Hundebesitzer spazieren und die Hunde können dann miteinander spielen.“ Auch um den Besuch in Restaurants, Bars und Geschäften müsse man sich mit Hund keine Gedanken machen. „Wenn wir in ein Restaurant oder eine Bar kommen, bekommt Fitzgerald gleich einen Napf mit Wasser.“ Fälle, in denen die beiden wegen Fitzgerald gehen mussten, gab es bisher selten.
Problematisch seien in der Stadt jedoch die für Hunde ungesunden Lebensmittelreste, die von Fitzgerald auf dem Boden aufgespürt und gefressen werden. „Es ist erstaunlich, wie viele Leute ihre Pizzareste einfach wegwerfen“, sagt Justin. Bevor das Herrchen überhaupt bemerkt, dass der Hund etwas frisst, ist die Pizza meist schon verschlungen.
Wer Fitzgerald rund um Budapest folgen möchte, kann auf Instagram durch die Bildergalerie stöbern: www.instagram.com/fitzapest/