Lieben Sie den Nervenkitzel? Brauchen Sie ab und an einen kleinen Adrenalin-Kick? Oder wollten Sie sich schon immer Ihrer Höhenangst stellen? Budapests neuester Abenteuerpark Zip City bietet Ziplines, Kletterwände, meterhohe Roboter, Container-Labyrinthe und einiges mehr für alle Abenteuerlustigen. Und das mitten in der Stadt: Der Outdoor-Spaß findet vor urbaner Kulisse statt, nur ein paar hundert Meter vom Heldenplatz entfernt. Die Budapester Zeitung hat die waghalsigen Attraktionen des erst in diesem Jahr eröffneten Abenteuerparks einmal unter die Lupe genommen.

Reiner Nervenkitzel: Im Zip City Abenteuerpark kann man in zehn Meter Höhe an einem Drahtseil über das Gelände sausen. (BZT-Fotos: Nóra Halász)
Die Füße stehen wenige Zentimeter vor dem Abgrund, der Blick nach unten lässt den Schweiß auf die Stirn treten. Von einer 12 Meter hohen Plattform sollen gleich alle Teilnehmer der Besuchergruppe im Zip City Abenteuerpark entlang eines Drahtseils zu einer 125 Meter entfernten Plattform hinabsausen. Eine Teilnehmerin, die das erste Mal die Zipline (deutsch: Seilrutsche) ausprobiert, versucht vergebens zurückzuweichen: „Ich hab’s mir anders überlegt. Ich will doch nicht!“ Doch zu spät, mit den Sicherheitskarabinern ihres Tragegurtes ist sie bereits am Drahtseil festgemacht. Der erste Absprung kostet Überwindung – aber die lohnt sich.
Spezialeffekte wie im Film
Sobald die Füße den sicheren Boden verlassen, hängt man mit seinem gesamten Gewicht komfortabel in den Gurten, während man in schwindelerregender Höhe über die gesamte Länge des Parks hinwegrast. Seilrollen erleichtern die Beschleunigung und ermöglichen eine geschmeidige Fahrt. Schon nach ein paar Metern fangen selbst die Ängstlichsten an zu jauchzen, der Adrenalin-Kick setzt ein. Da macht dann auch der etwas unsanfte Aufprall auf das an der anderen Seite befestigte Stopp-Kissen nichts aus. Die Drahtseilbahn im Zip City-Abenteuerpark ist in zwei Abschnitte geteilt. Hat man die erste Plattform erreicht, heißt es sich umschnallen auf eine zweite Bahn, die stracks zurück zum Startturm führt. Um die Sache noch aufregender zu gestalten, können für einen Aufpreis von 1.990 Spezialeffekte dazugebucht werden. Dann wird der Sturz in die Tiefe von filmreifen Flammenstürmen, Eisfontänen und glitzerndem Farbpuderregen begleitet. Alles natürlich in sicherer Entfernung – für Aufregung sorgt es allemal.
Bei der gesamten Fahrt steht neben dem Spaß, Sicherheit an erster Stelle. So erhält man außer Gurten des Weiteren einen Helm und eine ausführliche Sicherheitsbelehrung. Während der Seilfahrt ist man nicht nur durch ein, sondern durch zwei Trageseile abgesichert, und auch an der Zwischenstation erwartet den Zipline-Nutzer, ein Mitarbeiter, der beim sicheren Ab- und Anschnallen behilflich ist. Alles in allem ein Extremsport mit kalkulierbaren Risiko und ungeahntem Spaßpotential.
Parcours im Container-Labyrinth
Eine weitere Attraktion des Zip City Abenteuerparks ist ein aus 19 riesigen Industriecontainern bestehendes Labyrinth. Hier wechseln sich parcoursähnliche Hindernisse, mit psychedelischen Lichteffekten, gemütlichen Hängenetzen und dunklen Ecken ab. Nur wer bereit ist, auf allen Vieren durch enge Schächte zu robben, an steilen Wänden seitwärts zu klettern und in luftiger Höhe zwischen zwei Containern entlang zu hangeln, wird es schaffen, an der anderen Seite des Labyrinths wieder Tageslicht zu erblicken. Achtung: Es ist nicht immer einfach den richtigen Pfad zu finden, an manchen Stellen führt das Labyrinth in die ein oder andere Sackgasse. Keine Angst – entlang der Strecke gibt es in regelmäßigen Abständen Notausgänge, falls einmal ein Besucher in Panik geraten sollte. Viele Leute hätten hier allerdings so viel Spaß, dass sie am liebsten gar nicht mehr herauskommen möchten, so Parkmanagerin Marianna Orbán. Im Durchschnitt finden die meisten Besucher in rund 25 Minuten ihren Weg durch das Labyrinth. Zeit für die nächste Attraktion:
Vier Stockwerke in die Tiefe im freien Fall. Ohne Seil. Eine Vorstellung, die viele in Aufwallung versetzt. Nicht umsonst heißt diese Station des Abenteuerparks: „Der Turm des Schreckens“. Um den Nervenkitzel noch zu erhöhen, ist der Blick in den Abgrund durch eine Falltüre verstellt. Der Fall ins Ungewisse ist nichts für Angsthasen. Zudem lässt die Vorbereitung auf das Freifallerlebnis den Mut nicht steigen: dicke Knieschoner, Ellenbogenschoner und ein Helm, der mit seinem beinahe vollständigen Gesichtsschutz an Magneto aus den X-Men-Filmen erinnert. Die Tatsache, dass man zuvor noch eine Verzichtserklärung gegenüber dem Abenteuerpark unterzeichnen muss, macht selbst dem Letzen klar: Das ist auch nichts mehr für mutige Anfänger, sondern für hartgesottene Adrenalin-Junkies. Noch ein paar letzte Instruktionen zur richtigen Körperhaltung, dann heißt es auf der Falltür im obersten Geschoß des Turmes stehen und abwarten. Bis sie dann endlich kommt, die Schrecksekunde, in der es einem den Boden unter den Füßen wegzieht und man in die Dunkelheit stürzt. Was sich am Boden des Schreckensturms befindet, verraten wir an dieser Stelle nicht – das muss jeder für sich selbst herausfinden.
Entspannen an der Kletterwand
Wesentlich schonender für die Nerven und genauso viel Spaß ist die Kletterwand des Abenteuerparks. Hier kann man auf 15 Metern zeigen, wie viel Sportsgeist in einem steckt. Je nach Bahn variiert die Schwierigkeit von leicht bis moderat schwierig und auch hier stehen jederzeit geschulte Mitarbeiter zum Absichern bereit.
Trotz aller Sicherheitsvorkehrungen gibt es in Zip City gewisse Einschränkungen für die Benutzung der einzelnen Stationen: So darf die Zipline nur nutzen, wer eine Mindestgröße von 130 Zentimetern erreicht. Das Erlebnis des freien Falls im Turm des Schreckens wiederum ist lediglich Volljährigen vorbehalten. Weiterhin sind beide Stationen ausschließlich körperlich gesunden Personen ohne vorhergehende Verletzungen oder Operationen zu empfehlen. Die Kletterwand und das Container-Labyrinth auf der anderen Seite stehen allen offen. Kinder sollten jedoch stets in Begleitung Erwachsener sein. Wer als Elternteil bloß zum Zuschauen mitgekommen ist, wird sich vor allem über kostenloses Wifi, eine gemütliche Sitzecke und die kleine Bar im Abenteuerpark freuen.
Mein Herz schlägt fürs Abenteuer
Wussten Sie eigentlich, dass Abenteuerparks der perfekte Ort für ein erstes Date sind? Dafür sprechen zumindest psychologische Theorien wie die Excitation-Transfer-Theorie des US-amerikanischen Psychologen Dolf Zillmann. Diese besagt, dass sich Erregungszustände von einer Situation auf eine andere übertragen lassen. Stellen Sie sich nun vor, Sie sausen mit Ihrer Angebeteten die Zipline hinab, ihr Puls rast von der schwindelerregenden Geschwindigkeit. Am Boden angekommen schauen Sie ihr tief in die Augen. Und in diesem Augenblick tritt Aphrodite auf den Plan: Es ist Liebe auf den ersten Schreck! Dass Frauen die Attraktivität ihres Sitznachbars nach einer Achterbahnfahrt höher einschätzen als davor, konnte jedenfalls in wissenschaftlichen Studien nachgewiesen werden.
Falls Sie jetzt aber gerade kein romantisches Rendezvous in Aussicht haben, können Sie natürlich trotzdem den Abenteuerpark besuchen. Nehmen Sie doch einfach Freunde, Kollegen oder die ganze Familie mit! Zip City bietet gerade für große Gruppen und besondere Events speziell zugeschnittene Angebote an, sei es für Teambuilding in der Firma, Geburtstagsfeiern oder Junggesellenabschiede. Nicht nur können Sie bei einigen dieser Angebote den ganzen Park für sich allein haben, gerne organisiert der Abenteuerpark in diesem Rahmen auch ein Catering. Zu einer rechtzeitigen Vorabbuchung sei allerdings geraten.
- Katrin Holtz
Abenteuerpark Zip City
Budapest, XIII. Bezirk, Szabolcs utca 20
Öffnungszeiten: Donnerstag bis Freitag 12 – 19 Uhr, Samstag bis Sonntag 10 – 19 Uhr
Eintritt: 2.990 Forint im Basispreis für ein Tagesticket
Reservierungen unter + 36 30 204 6595
Für weitere Angebote und Informationen: www.zipcity.hu