Das Corinthia Hotel Budapest ist eine jener Institutionen des Luxus, die sich mit einer langen Liste berühmter Gäste schmücken können. Eine beachtliche Wandtafel im Haus informiert über die namhaften Besucher – seien es Rockbands, Fußballspieler, Entertainer oder Politiker. Wie viele von ihnen mögen wohl in den Genuss des hoteleigenen Sonntagsbrunchs gekommen sein?
Da das Hotel bereits im Jahre 1896 seine Türen öffnete, geht die Liste der Berühmtheiten sogar bis zu Zoltán Kodály zurück, der 1919 das Hotel mit seinem Besuch beehrte (vielleicht hat Kodály, der zu Ungarns berühmtesten Komponisten zählt, sogar hier seine berühmte Kodály-Methode entwickelt). Doch die meisten Namen stammen aus der Zeit nach 2003. Das Jahr markiert die Wiederöffnung des Hotels unter neuen Besitzern, das nach Jahren der Vernachlässigung umfangreicher Renovierungsarbeiten bedurfte. Im selben Jahr wurde auch der Sonntagsbrunch eingeführt, der nun bereits seit zwölf Jahren zum festen Bestandteil des Corinthia-Serviceangebots gehört.
Obwohl Berühmtheiten dazu neigen, auf Reisen eher den Zimmerservice in Anspruch zu nehmen, statt sich den neugierigen Blicken der Öffentlichkeit auszusetzen, ist es doch amüsant zu spekulieren: “Was wäre, wären sie doch einmal zum Brunch erschienen?” Geht man durch die üppige Eingangshalle des Corinthias in Richtung der Brasserie und des Atriums zum Dining-Bereich, ist einer der ersten Eindrücke, die man gewinnt, eine vierköpfige Zigeunerband namens “Csicsó Band”. Hätte der US-amerikanische Violinvirtuose Yehudi Menuhin, der 1964 im Corinthia zu Gast war, über das Geigenspiel kritisch eine Braue gehoben? Oder wie hätten die Musiker der Gypsy Kings reagiert, die 2006 im Hotel residierten?
Neben dem Dining-Bereich erwartet Besucher eine offene Bar, in der Sean Connery (zu Gast 2008) sicherlich 007s Lieblingsgetränk bestellt hätte – einen Martini, “geschüttelt, nicht gerührt”. An unserem Testtag sind jedoch Daiquiris, Chili-Daiquiris, ein prikelnder Rosé oder eine würzige Bloody Mary im Angebot. Letzteren Cocktail hätte Michail Gorbatschow (zu Gast 2006) sicher mit einem extra Schuss Wodka bestellt. Der Dining-Bereich ist gemütlich gestaltet, angenehm beleuchtet und heißt die Gäste mit seiner erholsamen Atmosphäre zu einem entspannenden Sonntagsbrunch willkommen. Die Auswahl am Frühstücksbüfett ist überwältigend – gerade angemessen einer Königin. Zwar steht Ihre Königliche Hoheit Elisabeth II bisher noch nicht auf der Liste der Ehrengäste des Corinthias, dafür jedoch Schauspielerin und Queen-Darstellerin Helen Mirren, die 2009 zu Gast war. Direkt neben der Eingangstür befindet sich der Patisserie-Bereich. Mit seiner Auswahl an Macarons, Mousses, Brûlées, Panna Cottas und anderen farbenfrohen und modernen Süßspeisen, bietet er eine attraktive Einführung für das kommende Schlemmen. Dem gegenüber befindet sich eine Crepes-Station, an der eine junge Köchin dünne Eierkuchen im französischen Stil frisch zubereitet. Eine große Auswahl an Beigaben, wie Schokolade, Sahne oder Vanillesoße stehen ebenso bereit wie verschiedene verführerische Eiscremesorten. Doch der süße Auftakt des Brunches ist nur der Anfang.
Insgesamt 42 Sonntagsbrunchs veranstaltet das Corinthia jährlich. Dabei steht jeder Brunch unter einem neuen Motto: Da wäre der US-inspirierte “Route 66”-Brunch, der “Alpen”-Brunch mit österreichischen und Schweizer Spezialitäten, der “Big Ben”-Brunch mit britischen Ale, Eistee und Gin-Tonic und noch viele weitere. Jeden ersten Sonntag eines Monats wird zusätzlich eine Region Ungarns thematisiert: Ein Beispiel ist das “Bushó Brunch”, das, dem jährlichen Karneval in Mohács Tribut zollend, mit maskierten Mummenschanz aufwartet. Wie die Themen umgesetzt werden können, zeigt der “Chili Brunch”: Unter den zahlreichen angebotenen Gerichten waren hierbei Kreationen wie Gurkensalat mit Chili und Joghurt, Chili-Mango-Hühnchen, Gemüsestäbchen mit Chili- Guacamole- und Joghurt-Dip, aber auch Chili-Lachs, Chili con Carne, Schokoladen-Crème-Brûlée mit Chili und Chili-Schokoladen-Windbeutel. Eine Asia-Ecke des Sonntagsbrunchs wurde vom im Corinthia befindlichen Rickshaw Restaurant ausgerichtet. Die hier angebotene Tofusuppe mit Chinakohl und Hühnchen ist eine von drei Suppenoptionen des Brunchs. Daneben stehen eine Paprika-Cremesuppe und eine mexikanische Käsesuppe mit Tortillachips auf dem Menü. Unabhängig vom Brunch-Thema betreuen zwei weitere Köche ein Grill- und Fleischbuffet, an dem man Rindermedallions. Hühnerbrust, Schweinelende, Weißwurst, Barsch und Lachs und viele weitere warme und kalte Spezialitäten findet. Zudem wird das überwältigende Speiseangebot des Sonntagsbrunches durch eine umfangreiche Auswahl an Käsesorten, Räucherfisch, italienischen Aufschnitten, Salaten, gegrilltem und eingelegtem Gemüse und Früchten ergänzt.
Auch für Familien mit kleinen Kindern eignet sich der Sonntagsbrunch: Ein Rieseneichhörnchen namens Roy hilft die Kleinen bei Laune zu halten und nach dem Essen erwartet sie eine mit Spielhaus, Rutsche, Tunneln und Spielzeug ausgestattete Kinderecke.
Sonntagsbrunch im Corinthia Hotel Budapest
Budapest, VII. Bezirk, Erzsébet körút 43
Zeiten: Mittags bis 16 Uhr
Reservierungen unter +36 1 479 4800, +36 1 479 4850
oder cuisine.budapest@corinthia.com
Preis: 9.500 Forint, Kinder zwischen 6 und 14 Jahren 4.750 Forint, Kinder unter 6 frei