Um Lösungsansätze für die Flüchtlingskrise zu finden, sind Um- und Neudenken gefordert, ganz klar. Die ungarische Regierung ist seit Jahren für ihre „unorthodoxen“ Regelungen bekannt, warum also nicht auch in Sachen Migration. Nachdem die ungarischsprachigen Plakate im eigenen Land die Schlepper nicht abschreckten, geht die Regierung Orbán nun einen Schritt weiter.
Also genau genommen nicht nur einen Schritt, sondern 4.833.000 Schritte. Denn etwa so viele Schritte sind es bis in den Libanon, wo die ungarische Regierung in Tageszeitungen eine Anzeige schaltete. Im Gegensatz zu den Plakaten in Ungarn, die in Landessprache aushingen, scheint die Regierung gelernt zu haben und veröffentlichte die Anzeige in Englisch. Der Text lautet wie folgt: „Ungarn ist gastfreundlich, jedoch wird aufs entschlossenste gegen all jene vorgegangen werden, die versuchen, Ungarn illegal zu betreten. Das illegale Überqueren einer Staatsgrenze ist eine Straftat und kann mit Gefängnis bestraft werden. Hören Sie nicht auf Schmuggler. Ungarn wird es illegalen Migranten nicht gestatten, sein Staatsgebiet zu überqueren.“ Dem aufmerksamen Beobachter werden sich nun zwei Fragen aufdrängen: Was genau, hat diese Anzeige gekostet? Und wie sind die täglich mehr als 5.000 Grenzübertreter (allein Dienstag waren es mehr als 6.400) zu erklären, vielmehr ihr Verbleib? Denn von „Ungarn wird es nicht erlauben, sein Staatsgebiet zu überqueren“ ist an der serbisch-ungarischen grünen Grenze nichts zu spüren. Dort werden die illegalen Grenzübertreter in von der Regierung bereitgestellten Busse verfrachtet und an die österreichische Grenze gebracht. Registration? Fehlanzeige. Aber das Gesagtes und Getanes der Regierung schon lange nicht mehr in Einklang sind, ist ebenfalls keine Überraschung. Denn Krieg bedeutet Frieden.
Die Migranten werden in Busse gesetzt und weiterverfrachtet. Entspricht dies nicht genau den Wünschen der „Es gibt keine Obergrenze-Lagerkoller entschuldigt Vergewaltigung“-Gutmenschen? Was haben wie denn jetzt falsch gemacht? Hieß es nicht, die Leute aufzuhalten und zu registieren, wie es Ungarn gemacht hat, ist unmenschlich? Was genau soll Ungarn denn tun, um die „Eliten“ im Westen zufrieden zu stellen? Ungarn in ein riesiges Flüchtlingslager verwandeln, die Magyaren als billige Lohnsklaven nach Westen deportieren und den Gut- und Bestmenschen das Gefühl geben, die Heiligsten der Heiligen zu sein, ohne davon irgendwelche Nachteile zu haben? Ihnen Wähler verschaffen, mit deren Hilfe sie die europäischen Ureinwohner überstimmen können? Wohin sind die ganzen Hochqualifizierten entschwunden? Jetzt heißt es in Deutschland, man muss den Migranten Jobs und Wohnungen besorgen, nur damit sie sich in den Lagern nicht gegenseitig massakrieren. Nein Leute, die EU-Außengrenzen müssen verteidigt, mit der Türkei eine Lösung gefunden und in Syrien für Ordnung gesorgt werden. Alles andere ist überflüssiges, an der Realität vorbeischwimmendes Geschwätz.