Am 21. September fand in den Bergen Budas, auf dem Hármashatárhegyi út 3, ein etwas anderes Team-Event der IT Services Hungary (ITSH) statt. Der Geschäftsführer Jürgen Grunert hat mit den Mitarbeitern seines Unternehmens einen Vergnügungstag für behinderte Schüler der Gusztáv-Bárczi-Schule organisiert.
Es ist ein wunderschöner Spätsommertag in den Hügeln Budas: Die Sonne scheint, kein Wölkchen ist am strahlend blauen Himmel zu sehen. Auch heute erwartet man Temperaturen von 20 Grad Celsius. Inmitten der herbstlich gefärbten Bäume warten etwa 60 Männer und Frauen zwischen Luftballons und Hüpfburgen auf die Schüler der Gusztáv-Bárczi-Schule.
Endlich fahren die Busse vor. Circa hundertfünfzig Kinder strömen mit ihren Lehrern und Betreuern auf den Platz zu, auf dem es Frühstück und jede Menge Unterhaltung geben wird. An den unterschiedlichen Attraktionen dürfen sich die Kinder einen Tag lang austoben und unterhalten lassen. Inmitten der lachenden Kinder ist auch Jürgen Grunert, Geschäftsführer der ITSH sowie Initiator und Stifter des Events.
„Man will helfen wo man kann“
Die Idee hinter dem Team-Event zur unternehmerischen Gesellschafts- und Sozialverantwortung (oft als Corporate Social Responsibility bezeichnet), ist bereits einige Monate vor dem ‚Fun Day Out!‘ entstanden. „Wir haben der Schule zehn Computer zum Spielen, Lernen und Arbeiten geschenkt und bereits eine Veranstaltung für die Kinder in der Schule organisiert“, so Grunert. Hier hat der Geschäftsführer der ITSH die Kinder bereits kennengelernt. Das diesjährige Team-Event soll einerseits die soziale Verantwortung des Unternehmens unterstreichen und dabei „eine Gemeinschaftsaufgabe für die Mitarbeiter sein, die auch Berührungsängste im Umgang mit Behinderung auflöst.“
In der Abteilung erntete diese Idee nicht nur positives Feedback: „Viele Mitarbeiter waren wirklich begeistert und haben gleich mit der Organisation des Festes begonnen. Teilweise wurde die Idee jedoch lautstark zurückgewiesen.“ Dennoch sind am 21. September über 60 Mitarbeiter gekommen, um den Tag mit den Kindern zu genießen. Und die strahlenden Kinderaugen beweisen, dass die Veranstaltung gut ankommt. „Es ist wirklich schön zu sehen, wie gut die Idee des ‚Fun Days‘ umgesetzt wurde und das sich die Kinder so sehr darüber freuen“, sagt Grunert.
Zuckerwatte und Hüpfburgen – ein Paradies für jedes Kind
Mit den Reisebussen werden die Kinder und Lehrer nach Buda zum ‚Fun Day Out!‘ gebracht. Empfangen werden sie dort von den Mitarbeitern des ITSH. Unter mit Luftballons geschmückten Pavillons warten bereits die aufgebauten Spielstände und im Hintergrund sind ungarische Kinderlieder zu hören. Zur Stärkung wird erst einmal ausgiebig gefrühstückt, danach geht es zu den Spielattraktionen, die wirklich jedes Kinderherz höher schlagen lassen: zwei Hüpfburgen, einen Zuckerwattestand, eine Kindereisenbahn, junge Männer die Luftballontiere formen, einen Stand zum Kinderschminken und vieles mehr. Das Kinderlachen zeigt: Der Ausflug kommt bei den Schülern der Gusztáv-Bárczi-Schule gut an – die Freude ist allen ins Gesicht geschrieben. Doch nicht nur die Kinder sind von der wahnsinnigen Vielfalt der Unterhaltungsattraktionen beeindruckt, auch die Lehrer sind glücklich und dankbar, dass ihre Schüler die Möglichkeit haben, sich einen Tag lang an den verschiedenen Ständen auszutoben.
Ausflüge sind für die Kinder der Gusztáv-Bárczi-Schule fast unmöglich
Die Kinder, die den ‚Fun Day Out!‘ besuchen, sind Schüler der Gusztáv-Bárczi- Schule in Budapest. Die Schule ist speziell für Kinder mit Behinderungen. Betreut werden Schüler vom Vorschulalter bis über die Volljährigkeit hinaus. Einen richtigen Lehrplan gibt es in der Schule nicht. „Die Kinder können teilweise nicht sprechen, sehen schlecht und sind motorisch sehr eingeschränkt“, so eine Lehrerin der Einrichtung, „einen richtigen Lehrplan zu verfolgen ist fast unmöglich.“ Fächer wie Mathematik können nur stellenweise angerissen werden, weil die Kinder schnell überfordert sind. Der Schwerpunkt im Unterricht liegt auf Fächern, die die Motorik der Kinder fördert, sie aber geistig nicht gleichzeitig belastet. Dazu gehören beispielsweise handwerkliche Tätigkeiten, wie Töpfern und Knüpfen. „Wir versuchen, den Schulalltag für die Kinder so angenehm wie möglich zu gestalten. Dazu gehören zum Beispiel auch Spaziergänge oder kleine Feiern zu bestimmten Anlässen, wie an Weihnachten.“
Darüber hinaus einen richtigen Ausflug zu gestalten sei jedoch unmöglich, da bereits „das Geld für die Busse fehlt“, sagt die Lehrerin und Heilpädagogin. „Die Schule ist unterfinanziert und Ausflüge sind viel zu teuer“. Das Budget der ungarischen Schulbehörde reicht nicht aus, um den Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden. Finanzierte Veranstaltungen wie der ‚Fun Day Out!‘ sind dabei eine „tolle Abwechslung zum grauen Schulalltag“.