Die Sirene ist weit über das Feld zu hören, verstummt sie einmal, ist die Stille nur von kurzer Dauer. Doch abgesehen vom schrillen Heulen ist es still geworden an den Bahnschienen bei Röszke. Seit Montag Abend ist der Weg über die grüne Grenze endgültig verschlossen.
Ein „besorgter Bürger“ muss eine Art Alarmanlage auf seinem Feld installiert haben, denn nie sind Blaulichter zur Sirene zu sehen. Vielleicht soll der Lärm abschrecken, vielleicht die ankommenden Flüchtlinge auch bewusst in Angst versetzen, man weiß es nicht. „Am Dienstag beginnt eine neue Zeitrechnung“, hieß es seit Tagen, für Montag war ein letzter Schub von bis zu 20.000 Flüchtlingen erwartet worden.
Zeltstadt am Ortsrand
Noch in der Nacht zu Montag ging das Gerücht um, der Grenzzaun würde bereits jetzt verriegelt. Doch statt Bauarbeiten erwartete die anwesenden Journalisten ein gänzlich anderes Bild: Busse, soweit das Auge reicht. Auf der Zufahrt zum Sammelpunkt stehen mindestens 40 Busse. Dort, wo der Feldweg gen Grenze führt, stehen Menschen in einer langen Reihe und warten auf den Einlass. Alles geht ruhig und geordnet zu. Dabei bot sich noch zu Beginn der vergangenen Woche ein gänzlich anderes Bild: Stoßen, Schieben und Gedränge, Väter, die verzweifelt nach ihren draußen gebliebenen Frauen rufen, zerrissene Familien. Jetzt geht es nur noch darum, so viele Menschen wie möglich aus dem improvisierten „Lager“ an die österreichische Grenze zu bringen. Die Fahrer, heißt es, wüssten nicht einmal, wohin es geht, erst, wenn der begleitende Polizist zusteigt, erfahren sie die Destination.
Am Zaun selbst ist es ruhig, auch in der Nacht kommen zahllose Menschen über die grüne Grenze. Zivile Helfer leiten sie weiter: „Immer den Schienen entlang“, sagen sie. Registriert wird hier niemand, das steht fest. Ob sie an ihrem Zielort den offiziellen Weg beschreiten, wissen wir nicht. Die Menschen vor Ort sind, soviel ist jedoch klar, einfach nur froh, wegzukommen. Zu lange sind sie schon unterwegs, zu lange haben viele von ihnen schon im improvisierten Lager ausgeharrt.
Der Sammelpunkt selbst scheint weit entfernt vom eigentlichen Ziel Europa. Zwei-oder Viermann-Campingzelte, selten sieht man ein größeres, gesammelt unter anderem auf dem Sziget Festival. Der Müll ist zwar in Säcken gesammelt, aber die Müllabfuhr fand den Weg bisher nur einmal an den Rand von Röszke. In diesen Zelten schläft heute aber kaum noch jemand, alle warten, auf einen der nächsten Busse Richtung Hegyeshalom an der österreichischen Grenze zu gelangen. Die Zelte stehen offen, Schlafsäcke, Isomatten liegen achtlos herum. In der Hoffnung auf ein baldiges besseres Leben werden sie zurückgelassen, bald schläft man nicht mehr im Zelt, sondern in einem richtigen Bett.
Die Nacht bleibt ruhig, einzig die immer wieder anfahrenden Busse durchbrechen die Stille.
Resignation und Verzweiflung
Die ganze Nacht über strömen Menschen zum Sammelpunkt, für Montag werden bis zu 20.000 Neuankömmlinge erwartet. Aber schon am Vormittag wird schnell klar, so viele werden es nicht. Die, die ankommen, sind glücklich. Viele von ihnen haben davon gehört, dass Ungarn die Grenzen schließen wollen. Eine alte Frau küsst erst ihre Fingerspitzen, berührt damit den Boden und blickt dann lächelnd gen Himmel, „geschafft“ scheint ihr Blick zu sagen. Geschafft hat es auch die Familie, die ihren kranken Großvater mit nach Ungarn gebracht hat. In einem Rollstuhl ohne Gummi auf den Rädern kommen sie über die Schienen. Helfer von Zivilorganisationen greifen zu und heben den Rollstuhl vom Schotter auf den nicht minder holprigen Sandweg. Der alte Mann im Rollstuhl scheint halb bewusstlos, seine Angehörigen schlicht erschöpft. So geht es den ganzen Nachmittag. Busse, warten, abfahren. Mit dem Zug geht es vom Bahnhof Röszke nach Budapest, von dort nach einem Lokwechsel weiter gen Grenze.
Am Bahnhof geht es ähnlich friedlich zu. Auch hier heißt es warten. Einzig ein Waggon erregt unsere Aufmerksamkeit. Mit Stacheldraht bewährt. Eine kurze Recherche ergibt, damit soll später der illegale Grenzübergang endgültig geschlossen werden. Unweigerlich fühlen wir uns an den Film Mad Max erinnert.
Zurück am illegalen Grenzübergang dann die Überraschung. Die Bauarbeiten wurden wieder aufgenommen. Die Polizei bezieht zu beiden Seiten des Zauns Stellung, ab jetzt gibt es kein Durchkommen mehr. Und während Mitarbeiter der Justizvollzugsanstalten den Zaun mit Nieten festmachen, stehen Flüchtlinge auf der serbischen Seite. Die Fassungslosigkeit mischt sich gelegentlich mit Resignation. Ein Dolmetscher erklärt ihnen, sie müssen den einen Kilometer entfernten offiziellen Grenzübergang aufsuchen, dort würden sie registriert und könnten einen Asylantrag stellen. Diese Antwort scheint dem Vater, der seinen schlafenden Säugling trägt wie ein Schlag in den Magen zu treffen. Mit leeren Augen blickt er auf die ungarische Seite, wendet sich ab und geht Richtung Grenzübergang. Ob er dort ankommt oder sich doch illegal versuchen will, wir wissen es nicht.
„Das ist nicht Europa“
Schon jetzt beginnen die Hilfsorganisationen zu packen. „Wir wissen nicht, wo wir jetzt hingehen. Wir wissen aber, dass unsere Hilfe auch weiter benötigt wird“, erklärt uns eine Freiwillige. Hier in Röszke sei ja nichts mehr. Wer noch hier ist, wird demnächst abtransportiert gen Westen, warum also bleiben, wenn auch andernorts Hilfe gebraucht wird.
Um etwa halb acht am Abend dann erscheint der Waggon. Alles wirkt wie in einem Film, Polizisten drängen die Journalisten zurück, als der Wagen langsam Richtung Grenzzaun rollt. Zwei deutschsprachige zivile Helfer rufen den Polizisten „Schande“ und „Das ist nicht Europa“ zu, doch die Ordnungshüter scheinen sich in den vergangenen Wochen an die mediale Präsenz und allen damit einhergehenden Konsequenzen gewöhnt zu haben und verziehen kaum eine Miene. Einmal auf seinem Platz wird klar, ist es wieder still in Röszke.
Am nächsten Morgen ist von den Abertausenden Menschen, die hier durchgezogen sind, nur noch Spuren geblieben. Leere Zelte, Müll und die Stationen der erst vor wenigen Tagen angereisten Hilfsorganisationen. Die Krisensituation in Röszke scheint vorerst bewältigt. Doch nur wenige Stunden später sollte sich zeigen, das Problem ist keinesfalls gelöst, nur verlagert.
Dies ist wohl der richtige Artikel und Zeitpunkt, um den ungarischen Soldaten und Polizisten dafür zu danken, dass sie ihre ungarische Heimat und das europäische Recht verteidigt haben gegen die Auswirkungen einer Völkerwanderung, die von anderen bewusst ausgelöst wurde. Mein Dank gilt auch der ungarischen Regierung, die sich von Shitstorms und Medienhetze nicht einschüchtern ließ, ferner unseren deutschen und österreichischen Freunden, die uns persönlich, im Internet und auf Leserbriefseiten ermutigt haben. Den Slowenen wünsche ich Glück und Standhaftigkeit.
Mögen die Regierungen in der Europäischen Union, in Russland und Syrien die Weisheit haben, um diesen Horror gemeinsam zu beenden.
Vielen Dank, Ungarn! Ihr habt alles richtig gemacht! Lasst euch nicht von der EU oder unseren politischen Dummschwätzern belehren! Ihr seid die wahren Europäer, die an die Zukunft dieses Kontinents denken! Danke!
Ich wünsche mir von Herzen, dass die Länder, die wieder Vernunft in das von Merkel verursachte Asylchaos, nicht kleinbeigeben und jeglicher Quotenregelung standhaft widersprechen. Sollte die Merkelsche Quotendiotie Wirklichkeit werden wird diese Volksverräterin immer mehr Asylbetrüger nach Europa holen.
Ungarische Regierung, helft uns dieses Übel Merkel endgültig loszuwerden.
Ich wünsche den Ungarn aus Deutschland Standhaftigkeit.Meine Hochachtung.Hoffentlich macht das Schule auch in anderen Ländern.Ich hoffe nur,daß die kleineren Länder das auch schaffen und vielleicht sollte Ungarn etwas helfen,denn aus Deutschland ist keine Hilfe zu erwarten.Dieses Deutschland als Besetztes Land der Kriegsgewinnler ist es ja gerade,was unter absolutem Druck alle Nationalitäten in Europa zerstören soll mit dem Ziel der Vernichtung nationaler Idenditäten um die neue Weltordnung der USA durchzusetzen.Deutschland hat dabei die Rolle,zuerst sich selbst und danach ganz Europa abzuschaffen.Man lese einfach mal Thomas P.M.Barnett, George Firedmann,Barbara Specter.Einfach googeln und videos schauen und lesen.Nichts ist hier Zufall,alles wird gesteuert
Kupfer: Immer wieder wird uns das Wort Verschwörungstheoretiker an den Kopf geworfen, obwohl es mittlerweile unnötig ist, Theorien aufzustellen. Die von Ihnen genannten Personen, Brzezinski und das Ehepaar Nuland-Kaplan haben alles schwarz auf weiß und für jeden zugänglich niedergeschrieben.