
In der Nähe von Röszke: Noch hält die Grenzbefestigung. Möglich, dass sich der Druck jetzt hin zur kroatisch-ungarischen Grenze verlagert.
Auch an Tag 2 der „neuen Zeitrechnung“, also nach Inkrafttreten des neuen Einwanderungsgesetzes ist die Lage in der Grenzstadt Röszke unverändert. Mehr als eintausend Migranten haben sich mittlerweile auf serbischer Seite der Grenze eingefunden, die nach Ungarn hin von einem mobilen Grenzzaun verschlossen ist.
Seit gestern ist der Begriff „Transitzone“ wieder aufgetaucht. So bezeichnete Regierungsrat Bakony das ad hoc eingerichtete Containerlager bei Röszke. Vor Ort kann, so der Plan, Asyl beantragt werden. Über die Anträge soll dann binnen Stunden auch entschieden werden. Gerade einmal 72 Anträge seien bisher eingereicht worden, der Großteil wurde abgelehnt. Die hvg berichtet, dass die Verfahren, die im Schnelldurchlauf geschehen, von Juristen mehr als kritisch beäugt werden. So wurde beispielsweise einer syrischen Familie mit Kindern Asyl gewährt, ihren mitgereisten, alleinstehenden Verwandten jedoch nicht.
Serbien scheint indes schon nach einer anderen Lösung zu suchen. Ankommende Flüchtlinge werden nun nicht mehr mit Bussen gen Ungarn sondern in Richtung kroatischer Grenze gebracht.

Am heutigen Morgen waren am Grenzzaun wieder einige Spuren von illegalen Grenzübertritten zu finden. Allein in unmittelbarer Umgebung von Röszke gab es vier solcher Durchbruchsstellen.
Elisabeth Katalin Grabow / Röszke