
Nicht einmal die hohen Mittagstemperaturen konnten den verzweifelten Ausbruch der seit Tagen in Budapest festsitzenden Flüchtlinge stoppen. Foto: BZ/EKD
Viele sind das Warten leid: Eine Gruppe von bis zu 1.000 Flüchtlingen – darunter viele junge Männer, aber auch Familien mit Kindern – macht sich vom Keleti Pályaudavar zu Fuß auf den Weg gen Westen. Seit Tagen harren die Flüchtlinge bereits am Budapester Ostbahnhof aus, in der Hoffnung einen der begehrten Züge nach Wien, München oder Berlin besteigen zu dürfen. Doch mit jedem Tag sinkt die Hoffnung. Dass die Flüchtlinge nun zu Fuß die Reise antreten, ist offentsichtlich ein Akt der Verzweiflung.
Der Zug aus Flüchtlingen, die kurz nach zwei Uhr heute Nachmittag bereits den Autobahnzubringer zur M1 in Richtung Österreich erreicht haben, wird von der Polizei begleitet und gesichert. Auf Nachfrage der Budapester Zeitung gab ein Polizeibeamter zu verstehen, dass man die Leute nicht am weitergehen hindern werde, sondern abwarte bis sie ermüden. Was danach geschehen soll, scheint auch für die zuständigen Polizisten noch im Unklaren zu sein.
Auch aus den Lagern Bicske und Röszke sollen sich laut Berichten, Flüchtlinge zu Fuß auf den Weg gemacht haben.
15:45 Uhr: Der Flüchtlingszug bewegt sich vorbei an den Einkaufszentren von Budaörs entlang der Autobahn M1/M7. Seit Verlassen des Ostbahnhofs wurde keine Pause eingelegt. Obwohl viele sichtlich nicht in bester Form sind, bewegt sich der Strom mit einem beachtlichen Tempo auf der Standspur der Autobahn. Immerhin werden die Flüchtlinge von einigen Polizeifahrzeugen eskortiert. Gelegentlich bekommen die Flüchtlinge aus Autos von Freiwilligen Wasserflaschen gereicht.
16:00 Uhr: Eine erste Pause wird nach etwa 3 Stunden Marsch eingelegt. Am Kreisverkehr Törökbálint.

Das ist Hassan aus Syrien. Stolz und entschlossen trägt er die ganze Zeit ein Portrait der Chefin seines Reiseziels vor sich her. Foto: BZ/EKD
16:45 Uhr: Nach Angaben der Polizei sind weitere 300 Flüchtlinge aus einem Sammellager bei Röszke ausgebrochen. Sie marschieren in Richtung Szeged. Bereits am Vormittag brachen mehrere 100 Personen aus dem dortigen Erstaufnahmelager aus.
16:50 Uhr: Beim Ostbahnhof verbliebene Flüchtlinge sind mit Fußballhooligans zusammengeraten. Zunächst vor allem verbal. Auf die Abfeuerung eines Feuerwerkskörpers in ihre Richtung antworteten die Flüchtlinge mit Flaschen, Müllsäcken und Ähnlichem, was gerade zur Hand ist. Weitere Handgreiflichkeiten kann die Polizei verhindern, die mit etwa 150 Mann vor Ort ist. Ein Großteil der Ultras wird von der Polizei in Fahrzeuge verfrachtet und weggefahren. Vor dem Hauptportal des Ostbahnhof ist es zu einer spontanen Demonstration von einigen Hundert Flüchtlingen gekommen. Er erschallen Sprechchöre wie „Syria, Syria“.
16:52 Uhr: Die Autobahnmarschierer erreichen die Abzweigung M1-M7. Die M1 ist von der Polizei inzwischen für den Verkehr komplett gesperrt. Das Tempo der Marschierer ist weiterhin beachtlich hoch.
17:05 Uhr: Ein 50jähriger Pakistani, der sich schwer am Kopf verletzt hatte, als er zusammen mit anderen von einem seit einem Tag in Bicske wartenden Zug gesprungen war, um zu Fuß weiter in Richtung Westen zu gelangen, ist trotz intensiver Bemühungen der Ärzte, an den Folgen seiner Verletzungen gestorben.
17:15 Uhr: Die Lage am Ostbahnhof hat sich wieder beruhigt. Starke Polizeikräfte sind aber noch vor Ort.
Die laufen alle in die falsche Richtung. In Deutschland braucht die auch niemand.
Alles Gute & Gottes Segen für die Marschierenden und die Helfer! Ich bewundere ihren Mut!
Solch mutige Menschen brauchen wir und die Ideen, Begegnungsmöglichkeiten und Einflüsse, die sie mitbringen. Wir freuen uns auf sie!
Menschenwürde ist die Basis unseres Zusammenlebens! Ich wuensche den Flüchtlingen und schutzsuchenden ein Dach über dem Kopf und den Menschen in Europa den Mut, Flüchtlinge mit offenen Armen aufzunehmen!
Müller, wir brauchen keinen einzigen. Es braucht die dämlichen Amis, die endlich aufhören sollen die Welt zusammen zu würfeln nach ihren gutdünken.
Erst wird Serbien zerbomt und das Kosovo losgelöst,obwohl es Jahrhunderte zu Serbien gehörte (und jetzt kommen die Menschen nicht mit ihrer „Unabhängigkeit“ klar), dann der Irak, Afghanistan und jetzt Syrien weil deren Präsident den Amis nicht paßt. Der IS entstand auch durch die Amis. Und die Deutschen mittendrin. Inzwischen drittgrößter Waffenexporteur. Die Rüstungsfirmen können weiter verdienen, die Asylanten kann das Volk versorgen.
Liebe Sabine, lieber Dietrich, auch ihnen Gottes Schutz und Segen. Vielleicht werden sie beides bald nötiger brauchen, als sie ahnen.