Budapest hat sich im letzten Jahrzehnt zu einem der beliebtesten Orte zum Studieren entwickelt. Das mag kaum verwundern, denn die Hauptstadt im Herzen Europas bietet bei vergleichsweise günstigen Lebenshaltungskosten ideale Bedingungen für junge Menschen. Neben einer modernen und gut ausgebauten Infrastruktur bei öffentlichen Verkehrsmitteln finden sich zahlreiche Möglichkeiten, um dem Lernstress zu entfliehen. Doch im Ausland zu studieren ist immer mit gewissen Ungewissheiten verbunden. Dabei hat jedes Land – ja sogar jede Stadt – Eigenheiten, woran man sich als Neuling gewöhnen muss. Um den Start für Studierende in Ungarns Metropole zu erleichtern, können diese Tipps hilfreich sein:
Unbekanntes Land, komplizierte Sprache – die erste Orientierungsphase können soziale Netzwerke wie Facebook um einiges erleichtern. Denn Unerfahrene können schnell und einfach von der dort vorhandenen „Schwarmintelligenz“ profitieren; dies gilt vor allem für die Wohnungssuche. Auf Facebook finden sich nämlich Gruppen wie „Erasmus/Exchange Budapest“, die als Plattformen für WG-Gesuche und Angebote dienen. Zudem erhält man bei Fragen aller Art relativ schnell eine Antwort in Form eines Kommentars – egal, ob es um Tipps für Partys oder um die Suche nach der bestausgestatteten Bibliothek geht.
Europäische Union hin oder her – ausländische Studierende müssen sich, sofern sie sich länger als drei Monate in Ungarn aus Studiengründen aufhalten, bei der Einwanderungsbehörde innerhalb von 90 Tagen registrieren lassen. Für Nicht-EU-Bürger gilt sogar eine Visumspflicht. Dabei müssen zur erfolgreichen Registration Dokumente wie Personalausweis/Reisepass, Mietvertrag sowie eine für die EU gültige Krankenversicherung vorhanden sein. Genaue Informationen in deutscher Sprache unter: www.bmbah.hu
Studentenstatus beantragen
Vergünstigungen für Studierende gibt es meistens in jedem Land; mal mehr, mal weniger. In Ungarn, vor allem in Budapest, lohnt es sich ausgesprochen, den Studentenstatus so schnell wie möglich zu beantragen. Bis der Studentenausweis eintrifft, erhält man eine vorübergehende Immatrikulationsbescheinigung. Als Student spart man beispielsweise einiges bei den öffentlichen Verkehrsmitteln und zahlt nur umgerechnet etwa 12 Euro für eine Monatskarte (ca. 3.400 HUF). Diese kann sogar mit einem ausländischen Studentenausweis genutzt werden. Daher lohnt es sich, auch beispielsweise für den Besuch aus Deutschland, eine Monatskarte zu kaufen, sofern dieser einen gültigen Studentenausweis besitzt. Zudem sind Freizeitangebote wie Kino, Oper oder Schwimmbad für Studierende bis zu 50% günstiger. Übrigens: als Student muss man – mit der Miete einberechnet, die etwa zwischen 200-300 Euro beträgt – mit Lebenshaltungskosten von etwa 800 Euro in Budapest rechnen. Natürlich je nachdem, wie sparsam man lebt. Unter anderem kann man am Essen sparen und in einer der Mensen, die sich meistens in Universitätsnähe befinden, günstig Mittagessen. Das ungarische Studentenportal „eduline.hu“ hat die „Campus Klub és Menza“ zum absoluten Studentenliebling erklärt: Für etwa zwei Euro kann ein Student hier speisen und dank der großen Auswahl ist für jeden etwas dabei.
Dem Lernstress entfliehen
Natürlich kommt es darauf an, was man studiert – ein Medizinstudium in Budapest beispielsweise kann ganz schön anspruchsvoll sein. Umso wichtiger ist es daher, eine Balance zwischen Studium und Freizeit zu finden. Hierzu gibt es in und um Budapest glücklicherweise ein vielfältiges Angebot, egal zu welcher Jahreszeit. Das „Corvintető“ zum Beispiel bietet für jeden das Richtige, um den Sommer in vollen Zügen auszukosten: Über den Dächern von Budapest kann man nämlich Yoga-Kurse besuchen, im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Budapest Rooftop Cinema“ für umgerechnet einen Euro Filmklassiker mit englischen Untertiteln anschauen oder bis in die frühen Morgenstunden feiern und den Sonnenaufgang genießen. Doch auch bei schlechterem Wetter muss in Budapest niemand verzweifeln – zahlreiche Cafés wie das „Csiga“ oder „Massolit“ dienen dann als Zufluchtsort, um gemütlich ein Buch zu lesen oder sich mit Freunden auf einen Cappuccino zu treffen. Nützliche Freizeit-Tipps auf Englisch findet man unter www.welovebudapest.com
Ungarisch zählt zu den schwierigsten Sprachen der Welt, und ausländische Studierende müssen für ihr Studium meistens nur Englisch oder Deutsch können. Zudem versuchen Ungarischkurse an Universitäten erfahrungsgemäß, die komplizierte Grammatik näher zu bringen, was viele jedoch eher demotiviert. Dennoch ist es ratsam, sich zumindest ein Alltagsvokabular anzueignen – das hinterlässt auf jeden Fall einen guten Eindruck bei Einheimischen. Unter www.weltreisewortschatz.de/ungarisch/ bekommt man einen guten Überblick.