
Schnell im Netz: Die NMHH möchte mit ihrer Webseite den Wettbewerb auf dem Internetmarkt steigern – zum Wohle des Verbrauchers.
Alles für den Verbraucher, betont die Nationale Medienbehörde (NMHH) mehrmals in ihrer Mitteilung von vergangener Woche Mittwoch, in der sie den Start ihrer Webseite szelessav.net zur Messung der heimischen Internetgeschwindigkeit ankündigt. Diese soll zur Transparenz und Qualitätsverbesserung des Breitbandmarktes beitragen.
Laut der Pressemitteilung liefert die Webseite unabhängige, vollständige und reale Informationen über die Messwerte, die entweder mit Messfahrzeugen der Behörde selbst oder durch Angaben von Verbrauchern ermittelt wurden. Das Zustandebringen eines landesweit einsetzbaren Systems zur Qualitätsmessung sei aus Gründen des Verbraucherschutzes notwendig: es unterstütze die Kunden bei der bewussten Auswahl des Dienstleisters sowie bei der Überprüfung bereits bestehender Internetverträge.
Auf der Webseite sollen anhand fachlicher Messungen Angaben zur Qualität der Internetdienstleistungen, Up- und Downloadgeschwindigkeiten, Verspätungen und Netzneutralität abrufbar sein. Beruhend auf letzterer steht sämtlichen Online-Inhalten ein einheitliches Breitband ohne Differenzierung zu. Mit der auf der Webseite erreichbaren Angaben über die wahren Internetgeschwindigkeiten steigert die Behörde als deren Betreiber laut eigener Aussage die Transparenz des heimischen Internetvertrags-Marktes. Und da hier an einer Stelle auch Informationen über die Leistungswerte der Konkurrenz erreichbar sind, wird sie anhand der NMHH auch zur Steigerung des Wettbewerbs beitragen.
Im Vergleich zu bereits bestehenden entsprechenden Seiten, bei denen aufgrund verschiedener Messmethoden bei ein und demselben Anbieter unterschiedliche Werte das Ergebnis sein können, verfüge szelessav.net laut der Behörde über eine einheitliche Methode. Zudem könne man hier entgegen den anderen Mess-Webseiten gleichzeitig Werte sämtlicher Anbieter abrufen, nicht nur einzelner. Weiterhin gebe es Angaben zu Durchschnittswerten in sämtlichen ungarischen Ortschaften, ja sogar Straßen, hieß es. Den Verbrauchern stünden dabei Werte aus drei verschiedenen Messquellen zur Verfügung: den NMHH-Messfahrzeugen, Angaben der auf Webseite freiwillig registrierten Nutzer sowie bei diesen installierten NMHH-Messboxen. Diese werden auf Wunsch bei registrierten Nutzern angeschlossen, bei denen mindestens fünf Messungen nicht den durch den Anbieter zugesicherten Maximalgeschwindigkeiten entsprechen. Falls auch die Box entsprechende Abweichungen misst, können die Daten Grundlage zu einer Meldung Richtung Anbieter oder gar einer behördlichen Untersuchung sein.
Teil des „Digitalen Ungarn“-Programms?
Nicht zuletzt möchte die NMHH mit der Webseite eine Art „Internet-Landkarte Ungarns“ erstellen, was ganz im Einklang mit Regierungsplänen zum Ausbau des heimischen Breitbandnetzes zu stehen scheint. Zur Erinnerung: Ende Februar 2014 hatten sich im Rahmen der zwischen der ungarischen Regierung und der Deutschen Telekom AG geschlossenen strategischen Kooperationsvereinbarung die Vertragspartner auf einen flächendeckenden Ausbau des Breitband-Internets in Ungarn bis 2018 geeinigt (Ungarn hatte sich zuvor gegenüber der Europäischen Union verpflichtet, bis 2020 jedem Haushalt einen Breitbandzugang zu ermöglichen). Das Projekt trägt den Titel „Digitales Ungarn“ und startete offiziell diesen März in Nyíregyháza.