Wie jüngst bekannt wurde, unterstützt Ungarns Regierung, dass auf dem Franz-Liszt-Flughafen eine multimodale Zentrale für 23 Milliarden Forint errichtet wird. Ein entsprechender Regierungsbeschluss ist in dem am 15. Juli erschienenen „Magyar Közlöny“, dem amtlichen Mitteilungsblatt der Regierung zu finden.

„Gemeinsame große Entwicklung“:
Auf diesem Gebiet des Airport Business Parks soll das multimodale Zentrum entstehen,
das auch vonseiten der ungarischen Regierung unterstützt wird.
Die Regierung ist demzufolge damit einverstanden, dass das, mit der Eisenbahnlinie Budapest-Arad verbundene Industriegleis am Flughafen verlängert und dort ein multimodaler Knotenpunkt errichtet wird. Demnach würde man den Projektvorschlag der Investition in Verbindung mit der Vergabeausschreibung der Europäischen Netzfinanzierungsmittel 2014 einreichen. Die zur Ko-Finanzierung nötige Einverständniserklärung des Mitgliedsstaates muss dem amtlichen Beschluss zufolge der zuständige Minister für Nationale Entwicklung, Miklós Seszták mit sofortigem Termin ausstellen.
Die Gesamtkosten des Projekts würden laut Anlage des Regierungsbeschlusses fast 23 Milliarden Forint betragen, wobei man mit 8,4 Milliarden aus Europäischen Netzfinanzierungsmitteln rechnet und der Eigenanteil fast 14,6 Milliarden betragen würde. Bauherr des Projektvorschlages wäre die den Flughafen betreibende Budapest Airport Zrt. Das multimodale logistische Zentrum würde auf dem neben der Hauptstraße 4 am Flughafen gelegenen Gelände in zwei Phasen verwirklicht. Zur ersten würde man die europäischen Mittel als Unterstützung beantragen.
Auch Orbán fordert Entwicklung des Flughafens
Laut dem Fachportal airportal.hu handele es sich bei dem geplanten Projekt nicht um die 11.000 Quadratmeter große Investition namens „Cargo City“, für die bereits ein Gebiet nahe dem Rollfeld 31R Richtung Vecsés festgelegt ist. Die Erwähnung der Hauptstraße 4 am Flughafen lasse eher auf das zwischen den DHL-Basis und dem Tor J befindliche Areal schließen. Hier verlaufe auch das Industriegleis, das am Terminal 1 von der Haupt-Eisenbahnlinie abzweige. Das Portal erinnerte an die Worte von Premier Viktor Orbán von einer Konferenz im Mai, laut denen der Staat sich mit den „neuen Eigentümern“ des Flughafens einigen und eine gemeinsame große Entwicklung zustande bringen müsse, da der Flughafen ansonsten „seine Entwicklungsgrenzen erreicht“.
Mit einer Anfrage bezüglich des Projektes wandte sich die Budapester Zeitung an den Flughafenbetreiber. Dabei wollten wir wissen, ob dieser die Nachricht vom geplanten Projekt bestätige oder dementiere, wo sich das geplante Zentrum genau befinden werde, was dabei genau gebaut bzw. umgestaltet werden müsste, wer die ausführende Baufirma sei, mit welchen positiven Konsequenzen der Flughafen rechnet (ein Aufschwung in Sachen Warentransport, neue Firmenniederlassungen im Airport Business Park o.ä.). Aber leider musste uns Budapest Airport-Sprecher Mihály Hardy mit den Worten vertrösten, dass es „noch viel zu früh ist, um auch nur irgendetwas in dieser Sache zu erklären“. Er werde dies aber sobald wie möglich nachholen.