Budapest zieht immer mehr Ausländer an. Sei es, weil sie hier den Job, den Partner oder die Ausbildung ihrer Träume gefunden haben, sei es, weil die ungarische Hauptstadt eines der beliebtesten Ziele für Städtetrips ist – immer mehr Nicht-Magyaren suchen nach bezahlbarem Wohnraum und werden immer öfter vor immer größere Probleme gestellt.

Glückssache? Wer in Budapest derzeit nach Wohnungen sucht, sollte Geduld, Zeit und vor allem Geld mitbringen.
100.000 Forint plus Nebenkosten für knapp 65 Quadratmeter im angesagten Pester Bezirk Újlipótváros. Das ist zwar günstiger als vergleichbare Wohnungen, aber selbst die frisch eingestellte Maklerin Nóra (Name geändert – Anm.) vertraute dem Angebot, immerhin hatte sie einen Arbeitsvertrag und den Firmenstempel in der Tasche. Schnell war man sich mit der zukünftigen Mieterin einig, der Vorvertrag wurde unterschrieben, die Kaution mitsamt erster Monatsmiete übergeben. Sofort sollte auch Nóra das Geld an die Geschäftsführer abgeben. Am nächsten Tag dann das böse Erwachen: Mieterin und Neu-Maklerin waren beide Betrügern aufgesessen, die unter falschem Namen und mit gefälschten Papieren Feriendomizile an Wohnungssuchende „vermieten“. Nóras Fall liegt derzeit bei der Staatsanwaltschaft, und auch in verschiedenen Facebook-Foren finden sich immer wieder ähnliche Geschichten. Dabei bietet ein Vertrag keineswegs genug Schutz vor solchen Betrügereien. Generell ist der Wohnungsmarkt in Budapest rauer und stärker umkämpft.
Mietpreise in ungeahnten Höhen
Das Nachrichtenportal VS.hu titelte vergangene Woche „Essen oder wohnen Sie?“ Was im ersten Moment wie journalistische Übertreibung scheint, ist bei genauerem Hinsehen so weit ab nicht von der Wahrheit. Tatsächlich sind in den vergangenen Monaten gerade in den innerstädtischen Hauptstadtbezirken die Mieten drastisch gestiegen. Wohnungen, nicht größer als 40 Quadratmeter, renoviert und möbliert werden ohne Probleme für mehr als 400 Euro vermietet – plus Nebenkosten wohlgemerkt. Quadratmeterpreise um zehn Euro sind in Budapest schon lange keine Seltenheit mehr. Dies sind zwar noch keine Münchener Preise, aber der Bundesdeutsche Durchschnitt liegt derzeit bei 11,25 Euro. Brigitte Berdefy, Immobilienmaklerin bei Duna House, hat eine einfache Erklärung für die steigenden Preise: „Mietraum war schon immer teuer in Budapest. Während in Berlin beispielsweise etwa 85 Prozent der Wohnungen mietbar sind, waren es in Budapest lange Zeit nur knapp 30 Prozent.“ Lange Zeit war es einziges Ziel vieler Ungarn, sich die eigenen vier Wände mittels Kauf zu sichern. Dazu wurden zahllose Kredite in Fremdwährungen aufgenommen. Die Nachwehen des Einbruchs sind bis zum heutigen Tage spürbar. Tatsächlich liegt auch hierin ein Teil der Begründung für den Anstieg der Mietpreise; viele der einstmaligen Wohnungskäufer konnten ihre Kredite nicht mehr bedienen und zogen gezwungenermaßen aus der einstmaligen Traumimmobilie in kleinere Wohnungen. Wer kann, vermietet seine verschuldete Immobilie und versucht aus den Einnahmen den Kredit zu tilgen. Doch nicht nur in Schwierigkeiten geratene Schuldner wünschen sich Mieter, mit denen sich die Wohnung quasi von selbst bezahlt.
„Der Preisanstieg bei den Mieten hängt sicherlich auch damit zusammen, dass immer mehr Menschen Wohnungen als Investition kaufen“, erklärt Frau Berdefy. Wohl auch deswegen kommt es immer häufiger vor, dass schon in Wohnungsanzeigen der Mietpreis nur in Euro angegeben wird. Die Expertin erklärt: „Jeder will natürlich einen „sicheren“ Mieter, bei dem die Wahrscheinlichkeit des Mietausfalls möglichst gering ist. Deswegen zielen viele Vermieter auf Kunden aus dem Ausland. Mietwohnungen, die sich auch ein ungarischer Durchschnittsbürger leisten kann, sind aber tatsächlich knapp.“ Wer bei der Zahlung in Euro aber Unrecht vermutet, der liegt falsch, „jeder Vermieter kann sich aussuchen, wie er die Zahlung gerne hätte.“ Aber auch hier sollte niemanden der Mut verlassen, so sei es immer wieder nur eine Frage des Verhandlungsgeschicks, ob nicht doch in Landeswährung gezahlt werden kann.
Wer hat welche Rechte?

Horrender Anstieg: Die Mietpreise sind gerade in innerstädtischen Bezirken
in den vergangenen Monaten stark gestiegen.
Generell gilt in Sachen Miete – was im Vertrag unterschrieben wurde, daran hat man sich zu halten. Auch solche mietrechtlichen Besonderheiten wie Verzugsgebühren bei zu spätem Mieteingang muss der Mieter schlucken, wenn er den Vertrag unterschrieben hat. Mehr noch: Immer mehr Vermieter wählen für die Unterzeichnung des Vertrags die Möglichkeit der notariellen Beglaubigung, da so langwierige Gerichtsverfahren bei eventuellen Streitigkeiten oder Mietschulden umgangen werden können. Was für dieses Verfahren spricht: Oben erwähnte Betrügereien sind damit fast ausgeschlossen. Denn anders als in Deutschland gibt es in Ungarn kein klassisches Mietrecht, in dem Rechte und Pflichten beider Parteien geregelt werden.
Doch was tun, um Fallstricke und Betrügereien zu vermeiden? Der Gang zum Makler lohnt sich für Wohnungssuchende oftmals mehr, als gedacht, denn „wer sucht, zahlt nicht“, stellt Brigitte Berdefy klar. Die Kosten für die Vermittlung einer Immobilie trägt in Ungarn der Vermieter. Die Expertin empfiehlt jedoch auch einen Blick in die zahllosen Online-Foren und Facebook-Gruppen, in denen Wohnraum feilgeboten wird. Wichtig jedoch ist, scheint die Wohnung allzu günstig, lohnt sich ein Blick zur Vermittlungsagentur AirBnB. Auf der Plattform können Ferienwohnungen gesucht und gefunden werden (gerade in Innenstadtbezirken ist ihre wachsende Zahl vermutlich ebenfalls für den Anstieg der Mietpreise verantwortlich). Immer mehr Betrüger mieten sich dort Wohnungen für ein paar Tage, nur, um diese dann nichtsahnenden Wohnungssuchern anzubieten und die Kaution in bar einzustreichen. Vielleicht hätte so auch die oben erwähnte Betrügerei schon von Beginn an aufgedeckt werden können.
MIET-Problem ? DEUTSCHE ZUSTÄNDE sind schon in BUDAPEST.
Gleiche Spielchen in allen Großstädten , jetzt sehr stark in BERLIN !
Die INVESTOREN wollen IHREN ? Einsatz zurück— egal wie.
Leider sehr viele „““ SCHWARZE Schaaaaafe dabei „““
Ich mag den BALATON und muss aufpassen———-und SIE auch
the Best —–