Von János Pelle
Der Ausdruck „perfect storm” war ursprünglich ein meteorologischer Fachausdruck. Seit rund zwei Jahrzehnten wird er auch für die Beschreibung gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Situationen gebraucht, wenn negative Umstände zusammentreffen, die dramatische Konsequenzen beispielloser Intensität nach sich ziehen.
„Die ich rief, die Geister…“
Viele haben die letzten Zeilen aus der Ballade von Goethes Zauberlehrling in verschiedenen Zusammenhängen zitiert: „Die ich rief, die Geister, Werd’ ich nun nicht los.“ Diese klassischen Zeilen treffen insbesondere auf das Verhältnis der europäischen Linken und der Dritten Welt zu. Die Widersprüche dieses Verhältnisses haben gerade jetzt, im zweiten Jahrzehnt des dritten Jahrtausends ein tragisches Ausmaß angenommen, droht doch die Flüchtlingswelle, die heute über den Kontinent schwappt, eine bedeutende und ehemals erfolgreiche politische und ideologische Bewegung zu untergraben.
Es lohnt sich hierbei, die ersten Jahrzehnte des Kalten Krieges in Erinnerung zu rufen, als die linke Intelligenz nach und nach die „Dritte Welt“, sprich die unterdrückten und leidenden Völker Afrikas und Asiens erkundete und sich zunehmend mit ihnen identifizierte. An der Spitze dieser linken Bewegung stand damals der französische Philosoph Jean-Paul-Sartre. Die Intellektuellen, die zwar vom Stalinismus enttäuscht waren, an ihren linken Illusionen jedoch festhielten, richteten im Verlauf der 1950er Jahre ihr Augenmerk sukzessive auf die Völker, die sich vom Joch des Kolonialismus befreit hatten. In Frankreich trug der gnadenlose und schmutzige Algerien-Krieg in hohem Maße dazu bei, dass in der Öffentlichkeit wegen der Kolonialisierung Schuldgefühle um sich griffen. Ähnlich negative Gefühle weckte der Vietnamkrieg in den USA.
Statt die Arbeiter unterstützt die Linke Minderheiten
In den 1960er und 1970er Jahren wurden der Antikolonialismus und die Solidarität mit den Völkern der Dritten Welt zu einem zentralen Element der Ideologie der europäischen Linken. Dazu gesellte sich später die Unterstützung unterschiedlicher Minderheiten, deren Rechte im Argen lagen, etwa die schwarzafrikanischen Einwanderer, die Homosexuellen oder die Roma. Auch der Feminismus wurde seinerzeit von der Linken als wichtiges Thema aufgegriffen. Zur selben Zeit rückten die sozialen Konflikte, einst als „Klassenkampf“ bezeichnet, innerhalb der linken Ideologie in den Hintergrund. Anstelle der Interessen der Arbeiter vertraten die linken Parteien immer mehr benachteiligte Gesellschaftsgruppen. Diese ideologische Neuausrichtung führte dazu, dass die linken Parteien zu den Problemen der Arbeiter und Angestellten, die die Mehrheit der Gesellschaft bildeten, im Grunde nichts mehr zu sagen hatten. Die linken Parteien verschrieben sich nicht nur dem „Wohlfahrtsstaat“ und der „sozialen Marktwirtschaft“, sondern auch liberalen Werten wie dem „lebenslangen Bildungsweg“, der „vernünftigen Anlage der Ersparnisse“ und der Selbstfürsorge.
Eine Voraussetzung für die ideologische Neuorientierung der europäischen Linken war es, dass die Völker der Dritten Welt mitsamt ihren Problemen in sicherer Entfernung waren und die Flüchtlinge nur eine kleine Minderheit im reichen Westeuropa bildeten. In Anbetracht des „perfect storms“, der dieser Tage durch die Dritte Welt fegt, droht unser privilegierter Kontinent nun allerdings von Millionen Flüchtlingen überrannt zu werden. Und die Linke? Sie ist völlig von der Rolle, ist sie doch unfähig, ihre jahrzehntelangen ideologischen Traditionen mit der schonungslosen Realität in Einklang zu bringen. Die Folge: serienmäßige Wahlniederlagen und die Schwächung und Schrumpfung der linken Parteien.
Linke droht an der Wirklichkeit zu zerschellen
Es ist billig, die Konvulsionen in der Dritten Welt ausschließlich den ehemaligen Kolonialmächten beziehungsweise der entwickelten Welt in die Schuhe zu schieben, wie dies von der europäischen Linken über Jahrzehnte suggeriert wurde. Die Probleme und unüberwindlichen Gegensätze, die zu den heutigen Konflikten geführt haben, haben vielmehr in den Tiefenschichten der einzelnen afrikanischen und asiatischen Gesellschaften ihre Wurzeln. In diesen Ländern waren jahrzehntelang blutige Unterdrückungsregime an der Macht, denken wir nur an Diktatoren wie Saddam Hussein, Hafez al-Assad oder Muammar al-Gadaffi. Sie waren samt und sonders Bündnispartner der Sowjetunion, darüber hinaus Antiimperialisten und „Antizionisten“. Insofern sie im Namen einer linken Ideologie regierten, zeichneten die linken Medien im Westen lange Zeit ein positives Bild von ihnen.
Das Vakuum, das die linken Diktatoren hinterließen, wurde von den Vertretern des radikalen Islam ausgefüllt, die Bürgerkriege und Flüchtlingswellen von ungekanntem Ausmaß auslösten. Die Flüchtlingsströme ergießen sich auf den nächstgelegenen Kontinent, wo es Sicherheit und Wohlstand gibt, Europa. Laut Schätzungen sind bereits 50 bis 60 Millionen Menschen auf der Flucht! Die Integration dieser Massen in die Nationalstaaten Europas ist aussichtslos. Auch ihre Versorgung mit humanitären Mitteln kann auf lange Sicht nicht gewährleistet werden. Der europäischen Linken muss endlich bewusst werden, dass ihre „minderheitenfreundliche“ Ideologie mit der heutigen Realität unvereinbar ist. Bleibt also zu hoffen, dass die europäische Linke eher früher als später zur Räson kommt und angesichts der heutigen Zwangssituation ihre bisherige Ideologie über Bord wirft und mithilft, eine Lösung für das Flüchtlingsproblem zu finden.
Der Autor ist Publizist. Der hier in Auszügen wiedergegebene Text erschien in der konservativen Tageszeitung Napi Gazdaság.
Aus dem Ungarischen von Peter Bognar
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DIE ROLLE DER deutschen GRÜNEN, SOZIS UND der linken MEDIEN
MEDIEN AM BEISPIEL DES schmutzigen KOSOVO-KRIEGes
Der „Krieg um die Köpfe“, von dem zurzeit viel die Rede ist, nahm seinen Anfang bereits in den 1990er Jahren und führte dazu, dass sich immer weitere Teile des rot-grünen Parteienspektrums bereitfanden und -finden, gegen einen jeweils „neuen Hitler“ notfalls auch kriegerische Mittel zu bemühen.
Der deut. Historiker Kurt Gritsch, der sich mit diesem Thema efasst meint dazu u.a.:
Ich war noch Student an der Universität in Innsbruck, als 1999 der NATO-Angriff auf Jugoslawien losging. Wir haben das Thema damals rauf und runter diskutiert. Und obwohl ich großes Verständnis für die Lage der Kosovo-Albaner hatte und habe – ich konnte mich als deutschsprachiger Südtiroler gut in die Rolle der Minderheit hineinversetzen –, wollte mir doch nicht in den Kopf, dass ich plötzlich für den Abwurf von Bomben sein sollte.
Die Message aber war klar:
Wer gegen das Eingreifen der NATO war,
der machte sich schuldig, einem Genozid tatenlos gegenüberzustehen.
Schlimmer noch:
Er geriet in den Verdacht, auch gegen Hitler nichts unternommen zu haben.
Diese fiese Zuspitzung der Argumentation habe ich aber erst später so richtig begriffen.
Am Anfang stand also die emotionale Ablehnung von Luftangriffen, und daraus folgte dann meine wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Krieg und den für ihn jeweils vorgebrachten „Begründungen“.
Es waren damals ja eben nicht die Konservativen,
sondern es waren so genannte
Mitte-Links-Regierungen in nahezu allen NATO-Staaten,
die diesen Krieg geführt haben!!!
Und das war das window of opportunity, wie wir Historiker das gerne nennen:
Hätte zum Beispiel in Deutschland eine CDU-FDP-Regierung die Bombardierung Belgrads mit deutscher Beteiligung ohne UN-Mandat gefordert, wären SPD und Grüne schon aus prinzipieller Opposition auf die Straße gegangen.!!
So aber führten Schröder und Fischer
Deutschland in seinen ersten Krieg seit 1945,
und die parteipolitische Opposition stimmte mit Ausnahme der PDS zu
Allerdings haben Schröder und Fischer schon zu Oppositionszeiten 1998 Strafmaßnahmen gegen Belgrad nicht nur unterstützt, sondern die Forderung der CDU-Regierung mitunter sogar überboten.
Insbesondere Fischer war dabei so radikal, dass Verteidigungsminister Volker Rühe sogar Angst hatte, von ihm in Sachen Interventionspolitik noch übertroffen zu werden.
Am 19. Juni 1998 hat Rühe (CDU) im Bundestag zu Fischer gesagt:
„Wenn ich Sie sprechen höre, habe ich manchmal Angst, dass Sie die sofortige Bombardierung Belgrads fordern, nur um im Rennen der Realpolitiker weiter vorn zu sein.“
Am 24. März 1999 fielen dann die Bomben.
Fischer hat es ja selbst gesagt:
„Seit Srebrenica habe ich meine zuvor ablehnende Haltung gegenüber Militärinterventionen geändert. Ein Nachgeben gegenüber Miloševi hätte nur zu noch mehr Toten geführt…“
Das Problem daran ist, dass diese Einschätzung in Bezug auf Kosovo weder von der UN unter Generalsekretär Kofi Annan noch von der ab Herbst 1998 vor Ort vermittelnden OSZE geteilt wurde.
Annan hat stattdessen sogar wiederholt betont, dass Kosovo ein politisches Problem sei und daher einer diplomatischen Lösung bedürfe.
Wieso man Annan damals nicht Glauben schenkte?
Nun, die so genannte Kontaktgruppe
also die
USA, Großbritannien, Frankreich, Italien, Deutschland –
hat einfach, mit Ausnahme von Russland, das politische Problem auf die Person Slobodan Miloševi zugespitzt.
Er sei am Konflikt schuld, hieß es.
Dabei gab es innerhalb Serbiens mit Vojislav Šešelj durchaus radikalere Positionen in der Kosovo-Frage.
Miloševis Politik selbst war durchaus ambivalent
– er hat etwa nicht viel für die Albaner getan –,
aber er hat immer wieder mit dem Führer der Kosovo-Albaner, Ibrahim Rugova, verhandelt.
Und er konnte die Umsetzung eines diplomatischen Abkommens durch Serbien garantieren.
Das Problem war, dass die Maximalforderungen der beiden Konfliktparteien prinzipiell unvereinbar waren
– Rugova und die meisten Albaner wollten die Sezession, und sie wollten diese durch die Internationalisierung der Kosovo-Frage erreichen.
Miloševi und die meisten Serben betrachteten Kosovo hingegen als innerserbisches Problem.
Natürlich war Miloševi kein Kandidat für den Friedensnobelpreis.
Er war ein Machtpolitiker, ein Taktiker, auch zynisch und gewaltbereit.
Aber er war ganz gewiss kein „neuer Hitler“, als der er von den meisten westlichen Leitmedien vor allem ab 1999 dann dargestellt wurde.
Hinzu kommt, dass er nur eine Seite des Konflikts repräsentierte
– die andere, die albanische, radikalisierte sich durch das Auftreten der UÇK und den von ihr begonnenen Bürgerkrieg zunehmend, bis am Ende auf beiden Seiten die Gewalt siegte.
Da sind wir dann auch unmittelbar am Punkt meines persönlich größten Zorns…
Denn dieses „der Gegner ist Hitler und deswegen sollen die Linken jetzt für Bombenterror und Massenmord sein“-Argument,
durch das bin nicht nur ich selbst einige Jahre später bezüglich des Irak-Krieges politisiert worden, ich habe es seitdem auch immer wieder gehört, ja, es scheint regelrecht in Mode zu sein.
Was halten Sie davon denn? Bewirkt hat es ja immerhin, dass der außerparlamentarische Widerstand gegen den Krieg der Vier-Parteien-Koalition in einzelne Teile zerbrach…
Ja, das Zerbrechen des Kriegswiderstands ist das Eine, die Umdeutung des Begriffes Antifaschismus aber das Andere.
Im Fall Kosovo
wurden der Öffentlichkeit ja mit Kriegsbeginn im März 1999 die dreistesten Lügen erzählt.
Weder gab es eine „serbische SS“, wie Joschka Fischer behauptete,
noch das von Verteidigungsminister Rudolf Scharping behauptete „KZ im Fußballstadion von Pristina“,
noch hat sich der ebenfalls von Scharping kolportierte „Hufeisenplan“ als Wahrheit herausgestellt.
Es begann mit einer Lüge: Deutschlands Weg in den Kosovo Krieg
Die Bezugnahme auf Hitler diente also letzten Endes der moralischen Legitimierung des NATO-Angriffs, weil ihm die völkerrechtliche fehlte?
Die Kölner Soziologin Maria Mies hat es damals bereits gut zusammengefasst:
„Diese Wiederbelebung des Hitler-Gespenstes richtet sich vor allem gegen die bisher kriegsunwilligen Deutschen und die dortige Friedensbewegung.“
Was Sie als Wirkung beschreiben, war also, davon dürfen wir wohl getrost ausgehen, von vornherein das Ziel dieses „Argumentes“.
http://www.nachdenkseiten.de/?p=26380
https://www.youtube.com/watch?v=ZtkQYRlXMNU
http://www.zeit.de/2009/13/10-Jahre-Kosovo
https://de.wikipedia.org/wiki/Hufeisenplan
http://www.ag-friedensforschung.de/themen/NATO-Krieg/ard08-02-01.html
https://www.youtube.com/watch?v=zmEvPdFCyHM
http://www.taz.de/!5131081/
http://michael-mannheimer.net/2014/12/01/die-medien-und-politiker-luege-angeblicher-bereicherung-deutschlands-durch-die-massenimmigration-werden-immer-dreister/
http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/deutschland/oliver-janich/prof-sinn-deckt-medienluege-auf-jeder-einwanderer-kostet-79-1-euro.htmlhttp://info.kopp-
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-02/migration-eurobarometer-deutschland-ablehnung-nicht-eu-laender
http://www.andreas-unterberger.at/2014/02/die-zuwanderungsluege/
http://www.pi-news.net/2015/01/deutsche-linke-und-die-luegenpresse/
Unter Hinweis auf diesen Beitrag möchte ich noch auf weiter „Sünden“
dieser linken Regierung Schröder – Fischer hinweisen:
EINIGE epochale Sünden der LINKEN REGIERUNG „ SCHRÖDER – FISCHER „!
Ende 2001 beschloss die Bundesregierung unter Gerhard Schröder das vierte Finanzmarktförderungsgesetz.
Es sollte den Anlegerschutz verbessern.
Tatsächlich lockerte die Bundesregierung
die Anforderungen für den börslichen Handel,
erweiterte die Anlagemöglichkeit von Fonds
und gestattete den Derivatehandel auch im Immobiliengeschäft. Anlegerschutz? Fehlanzeige.
Mit dem Gesetz befreite die Regierung zudem Unternehmen von Steuern auf Veräußerungsgewinne –
und öffnete so die Schleusen für Finanzinvestoren.
Die griffen reichlich zu, bei Wincor Nixdorf, MTU, ProSiebenSat.1 und Grohe – zum Entsetzen der Belegschaften und mit wachsenden Problemen.
Am 14.7.2000 verabschiedete der Bundesrat – also auch mit Unterstützung der Union – die von Kanzler Schröder propagierte Freistellung der „Gewinne aus der Veräußerung inländischer Kapitalbeteiligungen im betrieblichen Bereich“. Am 1.1.2002 trat das Gesetz in Kraft.
Diese gegen alle Regel beschlossene Befreiung
von der Besteuerung realisierter Gewinne sollte
„die Deutschland AG“
mobilisieren.
Was uns das volkswirtschaftlich bringen soll, wenn ein Investor von einem anderen Investor ein Aktienpaket oder ein ganzes Unternehmen übernimmt (und obendrein steuerfrei), hat sich mir nie erschlossen.
Selbst aus den Reihen der Unternehmerschaft gab es Widerspruch. Porschechef Wendelin Wiedeking nannte diese Steuerbefreiung
„Monopoly auf Steuerzahlerkosten“
und meinte, die Banken müssten dem Lobbyisten, der das erreicht hat, dankbar sein.
Nachrichtlich noch eine Liste von sieben „Opfergeschenken der Schröder-Regierung“ – gravierenden Steuersenkungen zugunsten der Investoren:
Streichung der Vermögenssteuer (Kohls Zeiten)
Streichung der Gewerbekapitalsteuer (Kohls Zeiten)
Kürzung der Körperschaftssteuer (Ab hier Schröder)
Erlass der Besteuerung der Gewinne bei Verkauf von Unternehmensteilen
Senkung des Spitzensteuersatzes auf 42%
Amnestie für Steuersünder
Korrektur des Halbeinkünfteverfahrens zugunsten der Versicherungswirtschaft. = ca. 5 Mrd. Steuererlass
Auswüchse:
„Die Online-Ausgabe des „Stern“ zitiert aus einem Hintergrundpapier der Planungsgruppe der SPD-Bundestagsfraktion, in dem Müntefering seine Kritik vor allem gegen die US-Beteiligungsgesellschaft Kohlberg Kravis Roberts & Co. (KKR) richtet.
Diese hatte 1999 zusammen mit der US-Bank Goldman Sachs den Elektronik- und Geldautomatenhersteller Siemens-Nixdorf übernommen und 2004 an die Börse gebracht.
Von dem Erlös durch den Börsengang in Höhe von 350 Millionen Euro blieben der Firma selbst aber nur 125 Millionen, den Rest von 225 Millionen steckten KKR und Goldman Sachs ein.
In den Jahren zwischen Übernahme und Börsengang ließen sich die Gesellschafter zudem Beteiligungen von 160 Millionen Euro auszahlen.
Ein anderes Opfer von KKR sei der Hersteller von Kommunikationsprodukten Tenovis.
Noch Ende 2002 hätten die Mitarbeiter auf 12,5 Prozent ihres Lohnes verzichtet, um ihre Arbeitsplätze für mindestens ein Jahr zu retten.
Im Sommer 2003 aber habe Tenovis fast die Hälfte der Mitarbeiter entlassen.
Das SPD-Papier liste viele weitere „Heuschrecken“ auf, berichtet „stern.de“ weiter.
Dazu gehörten auch die Beteiligungsgesellschaft WCM, die Klöckner übernommen hatte und die Private-Equity-Firmen Apax, BC Partners, Carlyle, Advent, Permira, Blackstone, CVC und auch Saban Capital, Noch-Eigentümer von ProSiebenSat1.
Zu den Opfern der großen Aufkäufer gehörten neben Siemens-Nixdorf und Tenovis auch Rodenstock, Autoteile Unger, Debitel, Celanese und Dynamit Nobel.“
DIESE „HEUSCHRECKEN-GESETZE/VERORDNUNGEN“
hat die linke Schröder-Regierung selbst auf den Weg gebracht;
dadurch entgingen dem Bund viele Milliarden Steuergelder, die man zur Sanierung des (Sozial-)Haushaltes dringend benötigt hätte.
Fehlende Steuermittel wurden durch rigide Kappung sozialer Leistung
( Hartz IV und ähnliches) kompensiert.
Das am 1. Januar 2005 in Kraft getretene Hartz IV Gesetz stellt die vorerst letzte Stufe der Umsetzung des so genannten Hartz Konzepts dar.
Das Gesetzespaket, stehend aus den Gesetzen Hartz I bis IV, ist benannt nach dem Leiter der Kommission „Moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt“, Dr. Peter Hartz und trat in vier Stufen zwischen Januar 2003 und Januar 2005 in Kraft. Sinn und Zweck der Gesetzesänderung ist die Reform des Arbeitsmarktes, die nach Meinung der Kommission mit Hilfe der 13 so genannten Innovationsmodule von statten gehen sollte.
Quelle: http://www.sozialleistungen.info/hartz-iv-4-alg-ii-2/was-ist-hartz-iv.html
Schröders kalkulierter Bruch
Nichts hat den Sozialstaat Bundesrepublik Deutschland in den letzten Jahren so durcheinandergewirbelt wie der Sieben-Jahres-Plan von Kanzler Schröder. Die Agenda 2010 verändert die Parteienlandschaft und das Lebensrisiko des Einzelnen.
Näheres unter:
http://www.n-tv.de/politik/Schroeders-kalkulierter-Bruch-article2376251.html
Das größte Geschenk aller Zeiten
AUS Die Zeit, 8.Sept.2005
Die Bundesregierung feierte ihre Unternehmensteuerreform
– bis die Konzerne aufhörten, Steuern zu bezahlen.
Ausgerechnet eine SPD-geführte Regierung erfüllte die Wünsche der Wirtschaft in einem Maße, wie es sich die Manager kaum je erträumt hatten.
Noch im Jahr 2000 kassierte der Staat 23,6 Milliarden Euro Körperschaftsteuer von den Kapitalgesellschaften.
Im Jahr darauf, nach dem Inkrafttreten des Reformwerks, brachen diese Einnahmen vollkommen weg.
Per saldo mussten die Finanzämter sogar fast eine halbe Milliarde Euro an die Firmen auszahlen – das hatte es noch nie gegeben.
Der erhoffte Schub, der die Bundesrepublik in Europa wieder in die Spitzengruppe katapultieren sollte, blieb aus. Sie gehört weiter zu den Schlusslichtern.
Dezember 1999. Eichel erläutert die Unternehmensteuerreform und die stufenweisen Einkommensteuersenkungen in der Bundespressekonferenz:
Für die Privathaushalte, insbesondere
»der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer«,
betrage »die Nettoentlastung 54 Milliarden Mark
und für die Unternehmen rund 18 Milliarden Mark«.
Details erteilt die parlamentarische Staatssekretärin Barbara Hendricks. Zur geplanten Steuerfreiheit für die Konzerne sagt sie nichts.
Sie wird auch nicht gefragt.
Aber das Finanzministerium hatte den entscheidenden Satz wohl mit Absicht erst auf Seite12 der Pressemitteilung platziert:
„Gewinne aus der Veräußerung von Anteilen, die eine Kapitalgesellschaft an einer anderen Kapitalgesellschaft hält, sind nicht steuerpflichtig.“
Spiritus Rector der Reform ist Zitzelsberger, der seine Karriere im Ministerium begann und dann die Steuerabteilung im Chemiekonzern Bayer leitete.
Eichel hat ihn als Steuerstaatssekretär zurückgeholt.
Zitzelsberger plädiert dafür, Kapitalgesellschaften beim Verkauf von Anteilen grundsätzlich von der Gewinnsteuer zu befreien.
Sein Argument: Dann werde … das frei werdende Kapital produktiver investiert.
Auch Schröder, von Eichel informiert, hat keine Einwände.
http://www.zukunft–der–arbeit.de/sozialab-schroeder.htm
http://www.sozialleistungen.info/hartz-iv-4-alg-ii-2/mehrbedarf/
http://www.nachdenkseiten.de/?p=545
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/koalitionsausschuss-die-verdraengten-suenden-der-heuschrecken-baendiger-a-611329.html
https://www.youtube.com/watch?v=U9KiM_Qd15g
http://www.songtexte.com/songtext/marc-uwe-kling/wer-hat-uns-verraten-73bd8ae9.html
Es ist meinen Augen wenig sinnvoll, a) ellenlange Texte zu produzieren und b) als Quellen oder kritische Bewertungen ausgerechnet die Medien zu zitieren, die selbst Bestandteil der Politik sind.
Publikationen wie „Zeit“ oder „Spiegel“ sind völlig wertlos.
Kleiner Tip: 2004 lagen die Steuereinnahmen bei 440, 2012 bei 620 Mrd. Euro … so sehr ausgeblutet kann der Steuerstaat also nicht sein.
***
Wer hat die deutschen Arbeitnehmer verraten?
Die Sozialdemokraten!
Hartz4, SPD, Verrat Denn was auch immer auf Erden besteht, besteht durch Ehre und Treue. Wer heute die alte Pflicht verrät, verrät auch morgen die neue. (Adalbert Stifter,1805 – 1868).
Ich weiß, die „Agenda2010″ ist DER Erfolg von Rot/Grün … so wollen uns das zumindest die
Mainstream-Journaille + die Wirtschaftsexperten mit ihren GUTachten verklickern. Ja, mag sein, dass das Thema in Deutschland keine graue Maus hinter dem noch grauerem Ofen hervorlocken mag, aber nach den letzten Meldungen werden nun auch Frankreich und Italien – beide von Sozialdemokraten regiert – auf diesen „erfolgreichen Weg“ eingeschworen ?!
Beide Regierungschefs haben sowohl grosse Steuererleichterungen für Konzerne/Unternehmen (klingt nach Ramschpapier von Schröder/Fischer…)
als auch das Schlagwort der „Arbeitsmarktflexibilisierung“ in ihren Programmen, zu mehr „Wettbewerbsfähigkeit“
( auch so ein Sinn – und hirnfreies Mantra der neoliberalen Wirtschaftsreligion…)
aufgenommen. Aus meiner Sichtweise schwingt hier große ökonomische „Einfältigkeit – oder auch Hörigkeit“ (ja, gegenüber wem?) mit, denn bevor man sich auf solche sozialen Kahlschläge einlässt, sollte man das deutsche Modell einer fundierten Prüfung unterziehen. Dies will ich hiermit nachliefern – obwohl auch das nix Neues ist, I know …
Zurück zu Hart4
Das muss doch gefeiert werden … zumindest wenn es nach den sog. Erfindern der größten Sozialreform (ein anderer Name für Sozialabbau!) geht:
der Altkanzler Schröder als auch sein früherer Arbeitsminister Müntefering übertrafen sich förmlich mit Eigenlob – was ja bekanntlich „stinkt“.
„HartzIV ist ein Gewinn für die Gesellschaft“
posaunte Schröder mit stolzer Brust im Tagesspiegel vom 16. August 2012, gut gelaunt ob der ihm wieder einmal zuteil gewordenen medialen Aufmerksamkeit, in die Welt hinaus.
Den Vorwurf dass „damit Deutschland auch unsozialer geworden sei“ parierte er mit seinem Standard-Mantra:
„Aber es ist nicht unsozial, wenn der Staat einfordert, dass jemand, der arbeiten kann und dem Arbeit angeboten wird, diese auch annimmt“.
Der sozialen Mindestanforderung, dass jeder Mensch von seiner Hände Arbeit auch leben könne – entgegnete er in der BILD lapidar,
dass ein Mindestlohn (den ROT/GRÜN unter seiner Kanzlerschaft nie einführte um die sozialen Verwerfungen eben dieser Agenda 2010 aufzufangen)
„sinnvoll“ sei.
Nun – mich persönlich überrascht an Politikern, insbesondere von der Marke eines Herrn Schröder nur mehr, dass je älter er wird – seine Haare immer „bräuner“ werden. . .
Der unselige Müntefering meinte:
„Insgesamt hat es sich gelohnt“ – wobei er die Erklärung schuldig blieb,
FÜR WEN … sich diese Reform denn gelohnt habe.
Müntefering dürfte wohl in seinem ganzen Leben noch nie mit einem HartzIV-Bezieher gesprochen haben:
der Schreibtisch- Sozialdemokrat, oder doch Schreibtisch-Täter“(oder beides?).
„Hierzulande verbindet sich mit den Hartz-Reformen das Bild eines staatlich organisierten Sozialkahlschlags.
Die Vorsitzende der LINKEN, Katja Kipping, nannte die Agenda 2010 den
„größten Angriff auf den Sozialstaat und die Arbeitsrechte in der Nachkriegszeit“.
Sie forderte einen Politikwechsel um große Veränderungen nach der Wahl in Angriff zu nehmen.
Und
„Ohne Mindestlohn und sanktionsfreie Mindestsicherung läuft mit uns nichts.“
„Diesmal sollte nicht ein Wirtschaftsboss die Leitung bekommen, sondern eine Person, die moralische Integrität und soziales Gewissen vereint!“
Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtverbandes brachte es kurz & knackig auf den Punkt, indem er meinte:
„Die Reformen haben den „absoluten Tiefpunkt der bundesdeutschen Sozialpolitik“ markiert.“
Schon 2004 kam es zur scharfen Auseinandersetzung zwischen den Gewerkschaften und dem damaligen Kanzler Schröder.
Sommer, damaliger DGB-Chef, sprach Klartext und meinte,
„…das Konzept der Regierung ist keine Förderung von Arbeitslosen – sondern nur deren Abschiebung in die Armut!“
„Die Regierung Schröder ist gescheitert, die Agenda2010 ist sozial ungerecht und ökonomisch schädlich“!
Hartz IV ist aber zu den Auswirkungen der Finanzmarktderegulierung lediglich ein
„KLACKS“
Wenn man einen SPD-Insider der alle Gesetze miterlebte hautnah nach diesen Gesetzen fragt, dann holt dieser Jemand, den man nicht nennen kann, tief Luft und sagt:
„Was wir da gemacht haben, dagegen ist die Agenda 2010 in ihren Auswirkungen ein
Klacks.“
Bis auf ein paar Fachleute habe damals niemand gemerkt, was vor sich ging.
„Das“, sagt er, „war auch besser so.“
JA – die Sozialdemokratie wollte „mitten drin“ sein
bei der neuen Industrie, die aus Geld noch mehr Geld machte!
ROT/GRÜN betrieb
das kann man mit Fug und Recht behaupten –
das Ende der Deutschland AG
und VERRIET – ohne Gewissenbisse – althergebrachte PRIVILEGIEN ihrer Klientel DER ARBEITNEHMER.
Der Siegeszug der Deregulierung begann Ende 2001 mit dem
4. Finanzmarktförderungsgesetz, das den Anlegerschutz verbessern sollte
– doch das Gegenteil wurde in Gesetze gegossen:
tatsächlich wurden die Anforderungen für den Börsenhandel gelockert
als auch u. a. der Derivatehandel im Immobiliengeschäft gestattet wurde.
Der größte Frevel am Steuerzahler war die Befreiung der Unternehmen von Steuern auf Veräußerungsgewinne – und später die Senkung des Spitzensteuersatzes sowohl bei Topverdienern als auch den Kapitalgesellschaften.
Vom 7. Mai 2003 datiert ein Antrag von ROT/GRÜN den Finanzplatz Deutschland weiter zu fördern (Drucksache 15/930 gezeichnet von Franz Müntefering).
Unnötige Belastungen für die Unternehmen der Finanzbranche sollen vermieden werden (nur ein Jahr später hatten die Führer der SPD/GRÜNEN keine Bedenken die Agenda2010 zu beschließen) und „Regulierung sei kein Selbstzweck“( ? ).
Am 6. März 2003 ließ sich Eichel, Finanzminister, in der Goethe-Universität Frankfurt feiern.
Er rühmte
die Finanzbranche ob ihrer Kraft als einer der größten Arbeitgeber,
gleichwohl diese nur ca. 3.6 % der Erwerbstätigen beschäftigte,
als auch Hedgefonds nicht mehr gegenüber herkömmlichen Investmentfonds diskriminiert werden dürften.
Weiters schwärmte Eichel
von den „Verbriefungen“, von deren hohen Renditen auch die privaten Anleger profitieren könnten!
Damit wurden die berühmten
„Heuschrecken“
in Deutschland zugelassen. Im ursprünglichen Entwurf war vorgesehen, dass die Finanzaufsicht die Hedgefonds
(gerade wegen ihrer riskanten Geschäfte)
überwachen sollte.
Nein – daraus wurde nichts, genauso wenig wie die Manager, die „weitgehend frei von gesetzlichen Vorschriften“ agierten
(so die Beamten des Finanzministeriums)
keiner Kontrolle unterworfen wurden!
ROT / GRÜN war der Motor – nicht die Bremse – der Deregulierung !
Dieser „Side-Step“ sollte allen die Augen öffnen, welche „Kultur“ des Regierens unter Schröder seit 1998 herrschte.
Nur bei einer Regierung, die sich freiwillig
wie ein blökendes Schaf der Finanzbranche anbiedert und sich ihr ausliefert,
war es überhaupt möglich, die Agenda 2010 gegen den Willen der Gewerkschaften durchzuboxen.
https://www.freitag.de/autoren/pregetterotmar/wer-hat-uns-verraten-sozialdemokraten?seite=2
Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten!
Wer hat uns verraten? Wer hat uns verkauft?
Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten!
Die ham‘ uns verraten und die ham‘ uns auch verkauft.
Ich glaub ich mach ‚n Lied daraus mit ‚nem Arbeiterkinderchor
Die singen den Refrain dann ihren arbeitslosen Eltern vor.
Es singen schon die Angestellten, die Studenten und die Bauern.
Bald singen sogar die, die noch um Ludwig Ehrhard trauern.
Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten!
Wer hat uns verraten? Wer hat uns verkauft?
Wer hat uns schlecht beraten? Sozialdemokraten!
Die ham‘ uns verraten und die ham‘ uns auch verkauft.
Karl Liebknecht hatte diesen Spruch auf seinem Schreibtisch stehn.
Und er hängt als Poster heut‘ bei Oskar Lafontaine.
Und auch in Schleswig-Holstein versteht man gut den Sinn
Dort flüsterst’s Heide Simonis beim Tango vor sich hin.
Wer hat mich verraten? Sozialdemokraten!
Wer hat mich verraten? Wer hat mich verkauft?
Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten!
Die ham‘ uns verraten und die ham‘ uns auch verkauft.
Und die Neuwahl die ham‘ die ja verloren, damit muss man sich ja befassen
Jetzt kann man endlich aus vollstem Herzen die Regierung wieder hassen.
Ja das Schiff das ist am sinken und die Ratten die flohen sofort.
Doch sie kamen wieder zurück und brachten die schwarze Pest an Bord.
Wer, wer, wer, wer, wer hat uns verraten?
Das war’n doch, sag mal war’n das nicht… Sozial-demok-ratten.
Das waren die Sozialdemokraten, die ham‘ uns verraten.
Die ham‘ uns verraten, die ham‘ uns verkauft.
Der Sozialstaat und der Sozialismus die sind beide tot.
Übrig sind nur hohle Phrasen und literweise rot.
Und wer steht an ihren Gräbern und hält lächelnd noch die Spaten?
Sagt nichts, lasst mich raten… Sozialdemokraten.
Und das ganze schöne Geld, wer hat’s an die Reichen verbraten?
Das waren doch, sag mal waren das nicht… die Sozialdemokraten.
Wer hat uns verraten, wer hat so viel Geld?
Wer hat so viel Pinkepinke, wer hat das bestellt?
Wer, wer, wer, wer, wer hat uns verraten?
Wer, wer, wer, wer, wer hat uns verraten?
Wer, wer, wer, wer, wer hat uns verkauft?
Verfasser: Pregetter Otmar
<> (Adalbert Stifter,1805 – 1868).
Ich GREIFE DEN BEITRAG VON „DEUTSCHER MICHEL“
– insbesondere das Zitat –
„Damit wurden die berühmten
„Heuschrecken“
in Deutschland zugelassen. Im ursprünglichen Entwurf war vorgesehen, dass die Finanzaufsicht die Hedgefonds
(gerade wegen ihrer riskanten Geschäfte)
überwachen sollte..“
AUF UND MÖCHTE AUF DIE VERHEERENDEN Folgen/AKTIVITÄTEN
( verursacht durch die Gesetzgebung der LINKEN REGIERUNG Schröder/Fischer )
DIESER HEUSCHRECKEN
– ANHAND eines Beispiels DER FIRMA GROHE VERWEISEN:
Die prosperierende Firma GROHE;
seinerzeit Weltmarktführer für Sanitär- und Küchenarmaturen;
wurde von FINANZINVESTOREN (Heuschrecken) mittels Kreditaufnahme bei Dritten übernommen
„Überteuerter Kauf – über Schulden finanziert
„Erst vor knapp einem Jahr ist Grohe von der Kapitalfondsgesellschaft BC Partners an die amerikanische Texas Pacific Group (TPG) und Credit Suisse First Boston Private Equity weitergereicht worden. Viel zu teuer, wie Finanzkreise und Kenner der Sanitärbranche meinen.
TPG und CSFB sollen 1,8 Milliarden Euro gezahlt und dafür noch die angehäuften Schulden erworben haben.“
„BC Partners hat für Grohe damit wesentlich mehr herausgeschlagen, als der eigentlich für den Herbst vergangenen Jahres geplante Börsengang eingebracht hätte.
Diese hatte im Juli 1999 Grohe von den Familieneigentümern für schätzungsweise 900 Millionen Euro übernommen.
Neben der Verdoppelung des Einsatzes haben die Finanzinvestoren
– ganz nebenbei –
noch mehr herausgeholt:
Im Jahre 2000 haben sie die einst im M-Dax notierte Friedr. Grohe AG von der Börse genommen,
über einen Kapitalschnitt
500 Millionen D-Mark Eigenmittel abgezogen
und
mit der Dividendenausschüttung
insgesamt 700 Millionen D-Mark
– summa summarum also 350 Millionen Euro – entnommen.
„Mitarbeiter müssen nun die Fehler der neuen Eigentümer ausbaden…“
„Das ist gar nichts verglichen mit dem, was nun TPG und CSFB vorhaben. Das Unternehmen muß nun gewissermaßen den überteuerten Kauf für die neuen Eigentümer finanzieren – durch Schulden.
Im Fall Grohe soll nur ein Drittel des Kaufpreises über Eigenmittel,
aber zwei Drittel über Schuldenaufnahme erfolgt sein.
Nur wenige Wochen nach Abschluß des Kaufs soll Grohe dem Vernehmen nach am Kapitalmarkt eine Anleihe zu hohen Zinsen aufgenommen haben.
Grohe plant ( nun gezwunger Maßen) mit 1200 Entlassungen
Finanzinvestoren greifen schnell in die Kasse
Grohe beschleunigt die Produktionsverlagerung
ins Ausland
„Finanzinvestoren zahlen bei Übernahmen verrückte Preise“
Die Folgen sind fatal:
Die Zahlung für die Zinsen erdrückt das Unternehmen.
Mit Bad- und Küchenarmaturen soll Grohe im vergangenen Jahr seinen operativen Gewinn (Ergebnis vor Zinsen und Abschreibungen) zwar gegenüber 2003 (180 Millionen Euro) verbessert haben.
Der Verlust nach Steuern aber soll sich gegenüber dem Fehlbetrag des Jahres 2003 von 19 Millionen Euro dank der enormen Zinslast erhöht haben.
Das Unternehmen und die Mitarbeiter müssen die Fehler des völlig überteuerten Kaufs der neuen Eigentümer nun ausbaden.
Drei Gründe waren es,
die Texas Pacific und CSFB zum Einstieg bewogen haben sollen.
Nur einer klingt plausibel:
die Wachstumschancen, die der gut aufgestellte Marktführer Grohe weltweit gehabt hat!
Zwei Beweggründe jedoch haben für Grohe schwerwiegende Folgen gehabt.
Erstens:
Die als aggressiv bekannte TPG wollte mit aller Macht die Präsenz im deutschen Markt ausbauen und sahen in dem Kauf von Grohe dafür eine gute Gelegenheit.
Zweitens
und das wiegt wesentlich schwerer –
erhofften sich die neuen Eigentümer nach Informationen aus vertrauten Kreisen stille Reserven im Unternehmen, die aber nicht vorhanden waren. Das läßt auf eine unzulängliche Prüfung der Unterlagen durch die Käufer schließen. Wenn es stille Reserven gab, hatte sie BC Partners längst gehoben.
Die neuen Besitzer haben zudem die Unternehmensberatung McKinsey beauftragt, ein Gutachten über mögliche Kostensenkungen zu erstellen; ein Indiz dafür, wie wenig die Käufer jenes Unternehmen gekannt haben, für das sie 1,8 Milliarden Euro zahlten.
In der Radikalität ist das McKinsey-Gutachten kaum mehr zu übertreffen.
McKinsey-Gutachten:
In Deutschland nur eine Holding – um des Namens willen
Nach Informationen dieser Zeitung hat die Unternehmensberatung nicht nur den Abbau von 3000 Stellen vorgeschlagen:
Grohe sollte in Deutschland nur noch eine reine Holding sein.
So sollte zumindest der gute deutsche Name eines weltweit auftretenden Marktführers erhalten bleiben.
McKinsey hat, wie zu hören ist, vorgeschlagen,
die Produktion komplett nach China zu verlagern.
Die Logistik solle von Polen aus gesteuert werden.
Damit verlören nicht nur die deutschen Produktionsstandorte ihre Bedeutung, sondern auch die in Portugal, Kanada und Thailand.
Das Unternehmen hätte dann in Deutschland nur noch die Verwaltung und vielleicht Teile des Designs vorgenommen.
Das scheint auch der Grund, warum für den Vorstand unter David Haines, der erst im Herbst 2004 unter dem neuen Eigentümer eingestiegen war, ein solcher Kahlschlag nicht in Frage kommt.
Die in den kommenden fünf Jahren vorgesehenen Einsparungen von jährlich 150 Millionen Euro sollen über eine straffere Einkaufsorganisation und eben über den immer noch drastischen Stellenabbau erfolgen.
Bitter trifft es den ostdeutschen Standort Herzberg in Brandenburg
mit seinen 300 Mitarbeitern, der geschlossen werden soll.
Das größte Werk Lahr dürfte unter den anderen vier Standorten hierzulande am stärksten betroffen sein
Wie zu hören ist, sollen dort allein 500 bis 600 Stellen verlorengehen.
Die Notwendigkeit des Sparens war schon vor dem Eigentümerwechsel auch von BC Partners erkannt worden.
Ein Programm wurde ausgearbeitet, um schätzungsweise 120 Millionen Euro jährlich einzusparen.
Angesichts eines Auslandsanteils am Umsatz von 80 Prozent von zuletzt 885 Millionen Euro (2003) erschien eine Inlandsquote in der Produktion von 80 Prozent nicht mehr haltbar.
Doch sollte das Sparprogramm schonender abgewickelt werden mit einer weitgehenden Vermeidung eines Arbeitsplatzabbaus.
Auch Herzberg sollte wegen der katastrophalen Folgen für die von hoher Arbeitslosigkeit gebeutelten Region erhalten bleiben,
obwohl schon ein Gutachten der Unternehmensberatung Boston Consulting im Jahr 2000 dem Standort keine Zukunftschancen mehr gegeben hatte.
Der Druck auf Grohe-Chef David Haines wächst. Die Marktbedingungen verschlechtern sich immer mehr, auch für den Marktführer. Neben dem starken Euro belasten steigende Rohstoffpreise. Die Konkurrenz ist auf der Kostenseite teilweise besser aufgestellt und versucht, den Marktführer anzugreifen, der seinen Weltmarktanteil von 10 Prozent mit geringeren Margen verteidigt.
Haines hat den Freiraum, das nun bekanntgewordene Sparprogramm umzusetzen.
Das aber muß er zügig und konsequent tun.
Gelingt ihm das – meinen Unternehmensbeobachter – lassen ihn TPG und CSFB wirken.
Das erhöht schließlich die Chance, Grohe doch noch als ein einigermaßen attraktives und – trotz hoher Schuldenlast – substanzhaltiges Unternehmen zu bewahren.
Mißlingt Haines die Sanierung, könnten die Finanzinvestoren wieder das McKinsey-Gutachten hervorholen
und den radikalen Weg gehen.
Der Fall Grohe gibt dem Kapitalismuskritiker Franz Müntefering/SPD
(übrigens ein Mitverursacher dieser katastrophalen Entwicklung)
eine mustergültige Steilvorlage.
Das Treiben von TexasPacific und CSFB Private Equity
geben dem SPD-Parteivorsitzenden weiteren Stoff für die von ihm losgetretene
„Heuschrecken-Diskussion“.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/sanitaer-der-fall-grohe-liefert-zuendstoff-1115783.html
Meinung des Sachverständigenrates
Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung widmete in seinem Jahresgutachten 05/06 der Heuschreckendebatte ein ganzes Unterkapitel[9]. Dort heißt es:
„In diesem Jahr sind die Aktivitäten von
Private Equity-Gesellschaften und Hedge-Fonds
besonders in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt und haben Diskussionen über die Notwendigkeit einer weitergehenden Regulierung ausgelöst.
Die teilweise sehr undifferenziert geführten Diskussionen, im Rahmen derer Finanzinvestoren verkürzt zum Inbegriff von kurzfristig orientierten Spekulanten geworden sind
und als ‚Heuschrecken‘ bezeichnet wurden,
sind sicherlich mit auf ein mangelndes Verständnis der Strategien dieser Marktteilnehmer zurückzuführen, die in Deutschland erst in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen haben.
[…] Im Vordergrund der Debatte in Deutschland standen die Risiken für Unternehmen.
Befürchtet wurde, dass kurzfristig orientierte Finanzinvestoren
sich an einem Unternehmen beteiligten,
die Unternehmung zerlegten
und Reserven auflösten,
um dann
die Beteiligung wieder zu verkaufen
und
das Unternehmen geschwächt zurückzulassen.
[…] Die stärksten Ängste ruft die vermeintliche ‚soziale Kälte‘ der Finanzinvestoren hervor.
Konkret wird befürchtet, dass Finanzinvestoren
zur Erhöhung des Gewinns systematisch Arbeitsplätze abbauten.
Hier gilt es festzuhalten, dass ein Zielkonflikt zwischen
hoher Rendite und hoher Beschäftigung
allenfalls kurzfristig bestehen kann.
Langfristig können nur dauerhaft ertragsstarke Unternehmen einen hohen Beschäftigungsstand halten oder diesen sogar ausbauen.
Anonyme Investoren
(Hedgefonds oder sog.“Heuschrecken“ zerschlagen in der Regel
meist prosperierende Unternehmen zum Zwecke kurzfristiger Gewinnmaximierung;
die langfristigen sozialen Kosten würden sie nicht interessieren.
Die daraus oft resultierenden
Folgen (Arbeitslosigkeit etc) müssten meist vom Staat – übernommen/gemildert werden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Heuschreckendebatte
https://de.wikipedia.org/wiki/Grohe
http://www.claro.de/magazin/firma-grohe-aus-hemer-wird-von-japanern-gekauft-1626/
https://de.wikipedia.org/wiki/Hedgefonds-Strategie
http://www.hedgefonds24.de/was_sind_hedgefonds.html
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/hedgefonds-manager-top-verdiener-im-ranking-a-1032307.html
http://www.focus.de/finanzen/boerse/kurz-erklaert-was-ist-ein-hedge-fonds_aid_509425.html
Motto: NACH MIR DIE SINTFLUT!??
Man braucht gar keine langen Beiträge zu schreiben. Die Karre ist gegen die Wand gefahren und keiner holt sie mehr raus. Warten wir auf den Untergang.
wie wäre es mit übergang statt untergang?
oder bietet dieser evtl zu wenig drama?
mit apokalyptik auf stimmenfang zu gehen ist langweilig u auch gar nicht neu…
https://de.wikipedia.org/wiki/Apokalyptik
Vielleicht einmal zum Thema: „dass die Völker der Dritten Welt mitsamt ihren Problemen in sicherer Entfernung waren“.
Das ist der entscheidende Satz.
Als die europäische (Wohlstands-)Linke als Kleinbürgertum Mitte der 80er selbst zum „Establishment“ wurde, wurde die „Internationale Solidarität“ mehr verbalisiert als getätigt … so wie ja auch in den Staaten des Warschauer Paktes/COMECON niemand Millionen von Einwanderern aus der 3. Welt aufgenommen oder große Teil des eigenen Volkseinkommens (BIP) an diese übersandt hätten.
Die „Integration“ der (illegal) Zugewanderten und der Asylbewerber wurde nahezu auschließlich der einheimischen Unterschicht „übertragen“: Das gilt sowohl für die Wohnquartiere, wie für die Arbeitsplätze, als auch für die Schulen.
Irgendwie hat sich im Unterbewußtsein der europäischen Gesellschaften der Glaube daran festgesetzt, dass die Linken irgendwie für die Arbeiter, Bauern und Besitzlose stehen. Wann bitte soll das gewesen sein? Welcher führender Jakobiner oder kommunistischer Ideologe stammt den aus der Bauern- oder Arbeiterklasse. Marx schrieb Artikel und Bücher, spekulierte an der Londoner Börse, Engels lebte von der Ausbeutung der Arbeiter in der Fabrik seines Vaters, die führenden ungarischen Sozialisten der ersten Generation waren in der Regel Bankiers- und Fabrikantensprößlinge. In Ersten Weltkrieg beklagten sie lauthals die Ausbeutung der Arbeitenden durch die Kriegswirtschaft, ein Jahr später, in der Räterepublik, ließen sie streikende Arbeiter und sich gegen ihre Beraubung wehrend Bauern einfach abknallen. War es in Russland anders, in China, Kuba, Nordkorea,
(´tschuldigng, die Hitze) …Eritrea oder sonstwo? Vier der fünf größten Massenmörder der Neuzeit; Stalin, Mao, Tito und Pol Pot; waren Kommunisten, die sich der Zustimmung der ach so gebildeten und in der Regel wohlhabenden Linken im Westen sicher sein konnten.
Mein in der Batschka lebender Großvater besaß eine schöne schwarze Stute, auf die einer der Roten im Dorf ein Auge geworfen hatte. Dies reichte aus, um meinen Gr0ßvater, einen Kleinbauern, zum Kulaken zu befördern. Ein paar Tage später zog die Stute die Sonntagskutsche des Verteidigers der Bauern- und Arbeiterklasse. Nennen sie es eine persönliche Sache, aber von mir aus kann die europäische Linke ihren Weg in den Abtritt der Geschichte fortsetzen.
Man macht es sich hier sehr einfach auf „die Linken“ zu schimpfen und sie für alles verantwortlich zu machen. Die SPD, GRÜNE und andere bürgerliche Enddarmkriecher der Banken und Konzerne waren und sind niemals Linke sondern der selbe faule Haufen wie CDU/CSU, und anderes braune, blaue Gesocks. Die echten Linken sind in Deutschland seit den „70 ern verboten. Hoch lebe die Demokratie…!!
Aus welchem Erdloch ist diese Zeitung oder der Verfasser dieses Kommentars gekrochen?
Wow, gut gebrüllt Löwe! Nur weiter so, die Schreiberei begann schon ein wenig eintönig zu werden.