Ungarn erfüllt besser, das wissen wir seit der großangelegten Kampagne der Regierung aus dem Jahr 2013. Jetzt also die nächste Welle der staatlichen Erfolgsmeldungen, ausgedacht und umgesetzt von Orbáns Vertrautem Árpád Habony.
„Der Mindestlohn ist wieder gestiegen!“ und „Ich habe viel gespart durch die Senkung der Nebenkosten!“ verkünden Jubel-Statisten im Auftrag der Regierung. Vielsagender Titel der Kampagne: „Die ungarischen Reformen funktionieren!“ Die exzessive Benutzung des Ausrufezeichens ist hier nur das kleinste Übel. Aber mit irgendetwas musste die Regierung schließlich hervorrücken, nachdem die “Partei des Hundes mit zwei Schwänzen” MKKP mit ihrer Anti-Anti-Kampagne sich auf den vierten Platz bei den Wählern katapultiert hatte. Reiner Zufall, dass die Regierungsplakate am selben Tag erscheinen wie der zweite Schwung der MKKP. Beim Anblick der Plakate stellt man sich nur eine Frage: „Für mehr hat’s nicht gereicht?“
Schlecht, schlechter, Regierungskampagne
Da wäre zum einen die Frage des Inhalts. Wenn alle Plakate die Erfolge der ungarischen Regierung feiern, was sagt dann die junge Frau mit dem in den Mund gelegten Satz „Wir wollen keine illegalen Einwanderer!“ über die Regierung aus? Zum anderen wäre da die Tatsache, dass die Plakate selbst für ungeübte Augen auffällig stümperhaft sind. Einige der Modelle sind fahrig ausgeschnitten, und generell sind die Plakate kein Empfehlungsschreiben für den Grafiker, der sie erstellt hat. Kein Wunder also, dass die Meme-Macher sich umgehend daran gemacht haben, eigene Versionen zu entwerfen.
Wahrscheinlich die Reform des deutschen Asylrechts-Die junge Frau wird einen Spaziergang durch Berlin, Frankfurt oder Hamburg gemacht haben.