
Ausgezeichnete Arbeit: Ungarns Hauptstadtflughafen wurde erneut für seine verschiedenen Dienstleistungen unter die besten des Kontinents gewählt.
Bereits Ende Juni hielt der Internationale Rat der Europäischen Flughäfen (Airports Council International, kurz: ACI Europe) in Prag seine alljährliche Konferenz ab. Dabei wurden auch Auszeichnungen verliehen, bei denen der ungarische Hauptstadtflughafen sowohl in den Bereichen Reisedienstleistungen, als auch Management, Handelsergebnisse und gesellschaftliche Kontakte unter die Top 3 Europas eingestuft wurde.
ACI Europe vergab auf seiner Mitgliederversammlung in der tschechischen Hauptstadt bereits das 11. Mal Preise an die besten Flughäfen des Kontinents. Der Rat ist der größte Dachverband für Europas Flughafenbetreiber, nicht weniger als 461 Flughäfen und Helikopter-Landeplätze zählen zu seinen Mitgliedern. Der Preis „Bester Flughafen Europas“ wird von einer aus namhaften Vertretern der Luftfahrtindustrie und bedeutenden Institutionen bestehenden Jury verliehen; darunter auch Delegierte der in Brüssel ansässigen Europäischen Organisation zur Sicherung der Luftfahrt EUROCONTROL, die die zentrale Koordination der Luftverkehrskontrolle in Europa verantwortet.
Dieses Jahr erhielt die Budapest Airport Zrt. mit „Hervorgehobene Anerkennung“ einen der beiden Titel, und zwar in seiner eigenen Kategorie, nämlich der jährlich 5-10 Millionen Passagiere abfertigenden Flughäfen, wie der Flughafenbetreiber vergangene Woche in einer Mitteilung informierte. Dies bedeute, dass der ungarische Hauptstadtflughafen anhand den von der unabhängigen Jury untersuchten fachlichen Aspekten in Europas Spitzenfeld gelandet sei. „Die Preise für die besten Flughäfen Europas haben wir begründet, um den Flughäfen Anerkennung zu verleihen, die in den vergangenen 12 Monaten eine herausragende Leistung in verschiedenen Kategorien unabhängig von der geographischen Lage erbracht haben“, erklärt Olivier Jankovec, der Direktor des ACI Europe in einem Brief an den Budapest Airport-Vorstand. „Die Preise sollen Leistungen verschiedener Bereiche, die eng mit dem Flughafenbetrieb verknüpft sind, würdigen, etwa den Kundenservice, Gebäudeentwicklung und -betrieb, gesellschaftliche Kontakte und Umweltbewusstsein“, so Jankovec.
Lammers: „Flughafenmitarbeiter ermöglichen Olympiabewerbung“
Jost Lammers, Vorstandsdirektor der Budapest Airport Zrt. verkündete im Gegenzug erfreut: „Es erfüllt uns mit Stolz, dass unsere Anstrengungen, in deren Rahmen wir den Budapester Flughafen für unsere Passagiere sowie Geschäftspartner zu einer der führenden Luftverkehrszentralen des Kontinents entwickeln wollen, zu einer weiteren ranghohen fachlichen Auszeichnung geführt haben.“ Der Preis verpflichte dazu, mit der Weiterentwicklung des Niveaus der Flughafendienstleitungen fortzufahren, da dies am besten den Interessen des ungarischen Tourismus sowie der ungarischen Wirtschaft diene. „Ich möchte den Flughafenmitarbeitern meine besondere Anerkennung ausdrücken, ihre harte Arbeit hat es ermöglicht, sich gemeinsam mit der Regierung erfolgreich für so große internationale Sportveranstaltungen wie die Schwimm-Weltmeisterschaften, die Fußball-Europameisterschaft oder die Olympischen Sommerspiele 2024 zu bewerben“, schloss der deutsche Manager.
Es mag gut sein, wenn man einen funktionierenden und auch noch ausgezeichneten (im doppelten Sinn) Flughafen hat. Aber was bringt es Ungarn, wenn sich (wie auch in Tschechien) die Sanierungsmaßnahmen und der Geldfluss immer nur auf die gleichen Stellen konzentriert? Während am Balaton Österreicher, Deutsche und andere Touristen genauso wie in Budapest billigen Urlaub machen, verwahrlost der Rest des Landes. Natürlich gibt es noch einige Städte, wo auch Tourismus ist und alles hübsch gemacht wurde, aber wie ist es in anderen Landesteilen? Wie attraktiv bleibt es für eine 18-Jährige aus dem Nordosten von Miskolc im Land zu bleiben? Welche Perspektiven hat ein Abiturient aus Gyula?
In Deutschland besteht das gleiche Problem mit ehemals Ostdeutschland. Es gibt eine langsame, aber sichere Ausdünnung der Bevölkerung in diesen Landesteilen. Und das, wenn man einmal außer Acht lässt, dass hochqualifizierte Ungarinnen und Ungarn lieber nach Österreich oder Deutschland auswandern, um dort eine bessere Zukunft zu haben.
Statt diese Probleme zu behandeln, baut man einen Zaun an der Grenze zu Serbien, der genauso effektiv wie Überwachungskameras im öffentlichen Bereich sind. Dort wird Kriminalität aus dem Bereich nur in einen anderen gedrängt. So wird es dann auch mit den Flüchtlingen aus Serbien sein. Sie gehen über Rumänien oder an anderen Stellen auf ungarisches Staatsgelände. Aber Orbán hat sich ja schon das Recht gesichert, im Notfall überall Zäune hochzuziehen. Außer natürlich im Nordwesten nach Österreich oder nach Norden zur Slowakei. Dahin fließen die Flüchtlingsströme nämlich ab. So war es auch der Polizei wohl egal, dass in Budapest fast 80 Leute letzte Woche in einen EuroNight einstiegen, um nach München zu gelangen. Natürlich Flüchtlinge. Erst in Salzburg holte man sie aus dem Zug, nachdem der Schaffner die Polizei aus Mitleid alarmiert hatte.
Aber was bringt dann ein exzellenter Flughafen, wenn diese wichtigeren Probleme nicht behoben werden? Gute Infrastruktur existiert wie auch in Tschechien nur zu den allerwichtigsten Tourismusorten.
Dass die Regierung Geld in den Budapester Flughafen investiert, hat möglicherweise etwas damit zu tun, dass die Infrastruktur des Großraumes Budapest für die Gesamtentwicklung der ungarischen Wirtschaft ein wenig wichtiger ist, als Gyula. Dies gilt auch für den Balaton, denn ich weiß beim besten Willen nicht, wie wir deutsche und österreichische BADEtouristen in das wesentlich weiter entfernte Miskolc, eine eher trockene Stadt, kriegen sollen.
Entwicklungsprojekte nach dem Gießkannenprinzip funtionieren nicht, man legt das Geld dort an, wo es die Möglickkeit hat, etwas zu bewirken.
Ich war noch nie in Gyula und schon lange nicht mehr in Miskolc. Aber dass die Regierung Ungarn jenseits der Zone Budapest-Balaton hängenlässt, ist so nicht richtig. Ich bin zB häufiger in Pécs, Kecskemét, Eger, den Grenzgebieten zu Slowenien bzw. dem Banat und im Raum Tiszafüred und in diesen Regionen hat sich in den letzten Jahren sehr viel getan.
Ich sehe auch keinen kausalen Zusammenhang zwischen dem Bau des Grenzzaunes und der Abwanderung der jungen Ungarn. Bisher ist noch keiner ost-oder südeuropäischen Regierung gelungen, die Abwanderung mit legalen administrativen Mitteln zu stoppen, zumal inzwischen westeuropäische Headhunter gezielt junge Ungarn anwerben- die nehmen jungen deutschen Akademikern die Arbeitsplätze weg, die dann mitsamt Abitur und Diplom Taxi fahren oder im Subway Brote belegen dürfen. Natürlich könnte man den Leuten Bleibeprämien zahlen, aber da wird sich wohl bei den Wettbewerbshütern in Brüssel und den westeuropäischen Wirtschaftslobbyisten ein ganz schönes Geschrei erheben! Das Wutgebrüll gegen die „Herdprämie“ (was für gemeines, Familienhassendes Wort!) wäre gar nichts dageben.
Was ihre „gleichgültigen“ Polizisten am Budapester Bahnhof angeht: Vielleicht haben die ja die letzten Reden von Gauck, Fahimi und Roth gehört und sind davon ausgegangen, dass in einem Land mit derart viel bunter Willkommenskultur 80 oder 8000 mehr Flüchtlinge mehr oder weniger nichts ausmachen?
„dass in Budapest fast 80 Leute letzte Woche in einen EuroNight einstiegen, um nach München zu gelangen. Natürlich Flüchtlinge. Erst in Salzburg holte man sie aus dem Zug, nachdem der Schaffner die Polizei aus Mitleid alarmiert hatte.“
Erstaunlich , wo doch der Zug 2x in Wien , St.Pölten und Linz hält? Holt man sie aber in Győr aus dem Zug (wie vergangene Nacht geschehen), dann findet sich sicher auch irgend eine Organisation, die ihre Wichtigkeit unbedingt beweisen muss und dagegen protestiert. Schöne Grüsse aus dem verwahrlosten Rest des Landes (gut, dass es einem gesagt wird) aber gut ich gebe zu das hatte jetzt nix mit dem airport zu tun.