Was ist Ihr Erfolgsrezept?
Harte Arbeit, die richtigen Mitarbeiter und eine hohe Kundennähe. Wir zeichnen uns auch durch extrem rasche Entscheidungswege aus, sowohl intern als auch bei der Kreditbewilligung. Das mag etwas damit zu tun haben, dass unsere Führungsmannschaft nicht aus Quereinsteigern besteht. Ich persönlich komme ursprünglich aus dem Filialgeschäft, habe also das Bankgeschäft von der Pike auf gelernt, weiß also, wie man eine Bank mit Regionalstruktur führt. Insgesamt sind wir sehr bodenständig.
Durch Ihre Kundennähe bekommen Sie gleichzeitig ein gutes Bild der realen Situation bei den Unternehmen. Wie ist dort die Stimmung?
Besser als man auf Grund der Prognosen von Wirtschaftsforschern annehmen könnte. Alle Ampeln stehen auf Grün – seien es die günstigen Wechselkurse, die Energiepreise, das Zinsniveau oder auch die Konjunkturbelebungspakete der EU. Wobei es natürlich auch gewisse geopolitische Risiken gibt. Nachdem sich Wirtschaftsforscher in den letzten Jahren teilweise fulminant geirrt hatten, scheinen sie sich jetzt genau gegenteilig zu verhalten. Umso wichtiger ist der direkte Kontakt zu den Wirtschaftstreibenden. Als Generaldirektor muss ich wissen, wie die tatsächliche Lage ist.
Wie sieht es speziell bei Ihren Kunden in Ungarn aus?
Ihre Stimmung ist deutlich besser als man etwa auf Grund von Presseberichten annehmen würde. Abgesehen von einem guten konjunkturellen Umfeld hat dies auch damit etwas zu tun, dass ihr Vertrauen in die Standortbedingungen gewachsen ist. Konsequenterweise hat sich dadurch auch ihre Investitionsneigung erhöht.
Wie wollen Sie den Erfolg der letzten Jahre verstetigen?
Im Erfolg liegt immer auch das Risiko für zukünftige Misserfolge. Diese Erkenntnis allein ist schon wichtig und schützt uns. Wir sind aber in der komfortablen Situation, dass wir unsere Strategie nicht grundlegend ändern müssen. Warum auch! Unsere Aufgabe für die Zukunft ist es, unseren Ruf zu rechtfertigen und keine Kratzer abzubekommen. Wir dürfen nicht müde werden und uns zurücklehnen. Nie ist überall alles gut. Schwachstellen müssen kontinuierlich ausgemerzt werden.
Was sind die Kerngedanken Ihres kürzlich vorgestellten Strategiepapiers 2020?
In Zukunft wollen wir noch eigenkapitalschonender wachsen und das Dienstleistungsgeschäft noch mehr forcieren. Daneben sollten wir die Dinge, die wir bisher erfolgreich gemacht haben, weiterführen. Dauerthema ist hierbei natürlich die Kostenstruktur, wobei ein gutes Kostenmanagement einem kontinuierlichen Wachstum natürlich nicht im Wege stehen darf. Hier muss man sehr aufpassen, sonst verzichtet man auf Ertragschancen. Wichtig ist, dass wir unsere Risikostruktur weiterhin so gut in Griff haben wie bisher. Im ersten Quartal 2015 haben wir zum ersten Mal in unserer Geschichte keine Risikovorhersorge treffen müssen. In den kommenden Jahren wollen wir sowohl personell als auch mit Blick auf die Zahl der Filialen stetig weiter wachsen.