Zwischen dem 22. und 24. Mai findet am Fuße der Burg von Tata eines der renommiertesten Historik-Festivals statt: Das Tatai Patara erweckt den 1597-er Sturm auf die Stadt westlich von Budapest bereits zum achten Mal vor den Augen der Besucher zum Leben. Drei Tage lang entreißt das Festival alle Geschichtsbegeisterten vom grauen Alltag, um uns das Leben der Menschen im 16. und 17. Jahrhundert in der Umgebung des Sees Öreg erleben zu lassen.
150 Jahre lang gehörten weite Teile Ungarns zum Osmanischen Reich. Budapest und speziell der ältere Stadtteil Buda waren von Moscheen, Bädern und anderen muslimischen Einrichtungen geprägt, von denen man noch heute einige sehen kann. 1526 besiegten die Osmanen in der Schlacht bei Mohács die Ungarn, doch auch das unweit der Hauptstadt gelegene Tata wurde zur Zeit der Türkenherrschaft immer wieder zum Schauplatz für Kämpfe zwischen Ungarn und Osmanen. Einer der bekanntesten Schlachten, der Sturm auf Tata, fand am 23. Mai 1597 statt, als der Führer der kaiserlich-königlichen Armee, Graf Miklós Pálffy, die Tataer Burg von den Türken zurückerobern konnte. Das Tatai Patara erinnert an historische Ereignisse wie diese und macht diese durch Reenactments nachvollziehbar. So wird am heutigen Freitag, 22. Mai, um 13 Uhr der Aufmarsch von Graf Pálffy gezeigt. Laienschauspieler aus Tata und Gemeinden in der Umgebung zeigen in der Tataer Burg, wie der Sturm damals losgegangen sein muss. Am nächsten Tag, dem 23. Mai, findet um 13 Uhr ein türkischer Bogenschützen-Wettbewerb statt, bei dem man die Kampfkünste der osmanischen Gegenseite bestaunen kann. Am Sonntag, 24. Mai, wird der Sturm ab 16 Uhr kom-plett nachgespielt.
Doch bei dem Historik-Festival geht es nicht nur um Kriegsgefechte. Hier kann man sich auch das Markttreiben gefallen lassen, das an die damaligen Zeiten erinnert, an Führungen durch die Burg teilnehmen oder das Kulturprogramm genießen. Hierzu gehören Konzerte von Bands wie Tabulatúra (Freitag, 21:30 Uhr), deren Mittelalter-Klänge gut zu dem Schauplatz in der Tataer Burg passen. Anschließend folgt die Show eines Feuer-Jongleurs. Am Samstag wird es um 15:30 Uhr bunt, wenn Bauchtänzerinnen ihre Hüften zu orientalischer Musik schwingen. Abends um 21 Uhr tritt erneut ein Feuer-Jongleur auf, während die ungarische Gruppe Szelindek die „guten alten Zeiten“ musikalisch rezitiert. Am Sonntag, 24. Mai, findet um 10 Uhr eine Verkostung türkischen Kaffees statt, bevor um 14 Uhr die osmanische Armee anrückt.
Buntes Programm für jedermann
Neben alledem gibt es jedoch auch genug Gelegenheit, die kulinarischen Köstlichkeiten der damaligen Zeit zu kosten – beispielsweise einen schmackhaften Wein der Region, ein Sorbet oder feines Quellwasser – oder die zeitgenössische Bekleidung anzuprobieren. Ob Ausstellung, Volkstanz oder Kinderprogramm: In Tata wird für jeden etwas geboten, der etwas für die Landesgeschichte übrig hat und diese hautnah miterleben will.
Historik-Festival Tatai Patara
Burg von Tata und Umgebung
- bis 24. Mai
Eintritt: 1.200 Forint, Kinder unter 12 Jahren kostenlos
Die Eintrittskarte berechtigt den Käufer dazu, während des kompletten Festivals jedes Programm anzusehen.
Für behindertengerechten Zugang ist gesorgt.
Das detaillierte Programm finden Sie auf www.tataipatara.hu