
Klaus-Dieter Peters, stellv. HHLA-Vorstand sieht in Ungarn einen wichtigen Standort zur Abwicklung von Ost-West-, und Nord-Süd-Transporten. (Foto: MTI)
Das Eisenbahn-Logistikunternehmen METRANS Danubia, eine Tochter der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), plant die Errichtung eines Logistik- und Lagerterminals in Budapests XXI. Bezirk Csepel. In der ersten Phase des Projekts sollen 200 neue Arbeitsplätze entstehen.
Auf der Pressekonferenz im Ministerium für Außenwirtschaft und Auswärtiges hob Außenminister Péter Szijjártó eingangs hervor, dass die mehrere zehn Millionen Euro schwere Investition dabei helfe, Ungarn zum Knotenpunkt im Warenverkehr zwischen Ost und West werden zu lassen.
Klaus-Dieter Peters, stellvertretender Vorstand der HHLA betonte: „Ich bin der Überzeugung, dass Ungarn ein guter Standort für uns ist, das Land ist ein wichtiger Knotenpunkt. Daher haben wir uns hier zur Schaffung eines Container-Terminals entschieden, auch weitere Investitionen sind bereits geplant.“ Er fügte hinzu, dass sein Unternehmen die Häfen Nordeuropas mit der Adria-Region verbinde, man sich aber auch entlang der Ost-West-Achse bewege, da man bis nach Istanbul transportiere. Ungarn bzw. Budapest sei sowohl hinsichtlich der Nord-West-, als auch der Ost-West-Achse ein guter Knotenpunkt. Peters erklärte weiter: „Die Baupläne werden noch diesen Sommer, spätestens bis September fertig gestellt. Mit unserer Investition tragen wir mit dazu bei, Budapest auch für weitere Anleger attraktiv zu machen, denn für diese zählt schließlich die Infrastruktur, wie man eine Niederlassung mit den Häfen bzw. dem Verbrauchermarkt verbinden kann.“
In der ersten Phase des Projektes in Csepel sollen die Lagerhallen des Terminals ausgebaut bzw. das Gleisnetz, Parkplätze und soziales Gebäude errichtet werden, weiterhin ist ein Bürogebäude für das künftige ungarische Zentrum geplant. Das Terminal wird von METRANS und HHLA aus Eigenmitteln finanziert.
Minister Szijjártó hob hervor: „Ungarn erlebt das Zeitalter seiner Aufwertung, die Funktionsfähigkeit des ungarischen Modells hat sich erwiesen. Denn das Dogma, dass man nicht gleichzeitig Arbeitsplätze schaffen und ein Wirtschaftswachstum parallel zu einer disziplinierten Haushaltspolitik erreichen kann, wurde überwunden.“ Die ungarische Wirtschaft sei eine offene, deren Leistung bedeutend vom Export und von Investitionen beeinflusst werde. Daher müsse die Außenwirtschaft der heimischen Wirtschaft „das Feld bereiten“, die Regierung müsse das wettbewerbsfähigste Geschäftsumfeld Europas schaffen.
„Die Investition von METRANS ist ein weiterer Schritt in die Richtung, Ungarn zur Hauptverkehrslinie des europäischen Ost-West-Warenstroms zu machen“, erklärte Szijjártó. Auch angesichts der jüngsten Ankündigung Chinas, seinen Handel künftig sowohl auf dem Meeresweg (über den griechischen Hafen Piräus, von dort per Zug nach Westeuropa) wie den Weg über Land abzuwickeln, sei Ungarn in der glücklichen Lage, leicht in den Schnittpunkt beider Richtungen zu gelangen. „Hierfür müssen wir noch weitere infrastrukturelle und logistische Investitionen nach Ungarn holen“, meinte der Minister. Bereits 2014 konnte man jedoch im Logistik- und Lagersektor ein Mitarbeiterwachstum von sieben Prozent auf 180.000 Beschäftige verbuchen, ein Viertel der exportierten Dienstleistungen stamme aus dem Logistikzweig. Im vergangenen Jahr habe man in Ungarn insgesamt 280 Millionen Tonnen Waren transportiert, davon 50 Millionen per Schiene.