Zum 3. „Talk in der Burg“ beziehungsweise präziser im großen Vortragssaal des Organisators, der Deutschen Botschaft Budapest waren diesmal doppelt so viele Personen auf der „Bühne“ als bei den beiden ersten Veranstaltungen. Unter der Gesprächsleitung von Professor Hendrik Hansen (AUB, auf dem Foto rechts) versuchten die Journalisten Stephan Löwenstein (FAZ), András Stumpf (mandiner.hu, vormals Heti Válasz) und Edit Inotai (jetzt freischaffend, vormals Népszabadság) – auf dem Foto von links nach rechts – unter dem Titel „Ungarn im Wandel?“ insbesondere dem ein wenig seltsamen Gebaren der Orbán-Regierung seit letztem Herbst auf den Grund zu gehen. Dabei wurde eine Vielzahl an durchaus nachvollziehbaren Erklärungen ins Spiel gebracht. So vermutete ein Diskutant etwa, dass der Orbán-Regierung wegen der Entfernung zu den nächsten Parlamentswahlen und den
guten Wirtschaftszahlen der notwendige „disziplinierende Druck“ fehle. Auch wurde vermutet, dass Unruhe
und Kampf einfach wichtige Lebenselixiere von Orbán seien und deswegen von ihm immer wieder Steine ins ansonsten ruhige Wasser geworfen würden. Zur Sprache kam aber auch, dass Orbán inzwischen immer häufiger
über das Ziel hinausschieße und einige seiner Maßnahmen konservative Positionen diskreditieren würden.