
Medienkritiker Udo Ulfkotte: „Die klassischen Medien haben jahrelang gegen die Interessen der Mehrheit der Bürger angeschrieben. (…) Nach all dem ist es verdammt schwer, ihr Vertrauen zurückzugewinnen.“
Nach der Pressekonferenz traf die Budapester Zeitung Udo Ulfkotte für ein halbstündiges Interview. Darin ging es nicht nur um Medienkritik, sondern auch um sein zweites großes Thema, die Kritik an der Einwanderungspolitik Deutschlands. Außerdem
kam auch die Beschränkung der Meinungsfreiheit in Deutschland zur Sprache.
Haben Sie die Mainstreammedien bereits abgeschrieben oder halten Sie es für möglich, dass diese eine Trendwende herbeiführen könnten?
Nicht nur ich habe sie abgeschrieben, sondern auch immer mehr politisch interessierte Bürger. Die Verkaufszahlen aller Leitmedien sind im ersten Quartal erneut deutlich nach unten gegangen. Die Einbrüche sind teils so extrem, dass man in der deutschen Wirtschaft hinter verschlossenen Türen schon darüber spricht, bestimmte Namen aufzukaufen. Auf Dauer werden sich Medien wie die FAZ und Die Welt nicht mehr halten können, das geht finanziell einfach nicht mehr. Entweder bleibt nur noch eine rudimentäre Redaktion übrig, die mit einer klassischen Redaktion nicht mehr viel zu tun hat, oder der Name wird an den Meistbietenden verkauft. Dort wird er dann in völlig anderer Form weiterleben. Aber egal, welche Variante kommt, mittelfristig wird es die gegenwärtigen Medienhäuser mit ihrem derzeitigen Einfluss ganz sicher nicht mehr geben. Einfach weil die Konsumenten immer weniger bereit sind, für klassische Medien Geld auszugeben und ihnen Zeit zu widmen. Das ist der entscheidende Punkt.
Gibt es von Seiten der Medienhäuser denn keine substanziellen Gegenmaßnahmen?
Der Druck auf sie ist unglaublich, dennoch verändern sie bei der Art der Berichterstattung nichts. Bis auf Kostenkürzungen unternehmen sie derzeit absolut nichts. Das ist fatal, denn bei diesen Einsparungen geht das Besondere der Medien verloren, etwa bei der FAZ das weiträumige Korrespondentennetz. Es geht also das verloren, wofür Leser gerne Geld ausgegeben haben. Am Ende hat man eine Berichterstattung, die der von anderen Medien immer ähnlicher wird. Dazu kommt, dass die Kommentarspalten bei den klassischen Medien immer mehr in eine Richtung gehen. Etwa wenn es darum geht, gegenwärtige und zukünftige Kriege und Umstürze der Amerikaner zu unterstützen. Das sind jedoch Dinge, die die Leser nicht gut gefunden haben und nicht gut finden. Die Mehrheit der Deutschen war gegen den Irak- und Afghanistan-Krieg. Weil die Amerikaner das aber wollten, sind Politik und Medien auf deren Linie eingeschwenkt. Die Leser haben also ganz viele Gründe, die Zeitungen nicht mehr zu unterstützen und stattdessen immer mehr auf mobile Informationsnetzwerke zurückzugreifen. Was früher bei uns einen großen Wert hatte, nämlich die Medienhäuser als branded names, ist im Verschwinden. Stattdessen entwickelt sich das Vertrauen in einzelne Journalisten. Der einzelne Journalist braucht nicht mehr eine bekannte Marke hinter sich, er selber wird zur Marke. Auch die Werbung wird immer mehr weg von den branded names zu den branded journalists gehen.
Könnten die derzeitigen Medienhäuser nicht versuchen, verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen?
Die klassischen Medien haben jahrelang gegen die Interessen der Mehrheit der Bürger angeschrieben. Die Bevölkerung in Deutschland will keine Massenzuwanderung. Die Medien erzählen uns dagegen ständig – da können Sie aufschlagen, was Sie wollen –, warum wir noch mehr Zuwanderung brauchen. Die Bevölkerung wollte mehrheitlich den Euro nicht. Stattdessen haben die Medien mit einer gigantischen Kampagne für den Euro geschrieben. Die Deutschen wollten auch mehrheitlich keine Soldaten nach Afghanistan entsenden, sie wollten und wollen auch keine Russland-Sanktionen. Die Medien haben eigentlich immer auf der anderen Seite gestanden. Nach all dem ist es verdammt schwer, das Vertrauen zurückzugewinnen.
Wie haben die von Ihnen bloßgestellten Medien bisher auf Ihr Buch reagiert? Bis auf einen Bericht kürzlich im SPIEGEL ist mir kaum etwas bekannt.
Viel mehr gab es auch nicht. Mit dem SPIEGEL-Kollegen habe ich übrigens gesprochen und ihn darauf hingewiesen, dass bestimmte Dinge, die er da beschreibt, nicht stimmen. Ich habe aber nicht vor, wegen so etwas gleich zu klagen. Insgesamt war ich eigentlich froh, dass so wenig kam. Das ist völlig in Ordnung.
Obwohl Sie die Substanz dieser Medien, nämlich das verbliebene Vertrauen der Leser unterminieren und damit am Geschäftsmodell dieser Medien sägen, ziehen es diese vor, Sie nur mit Ignoranz zu strafen. Warum?
Ich glaube, ich bin derzeit ganz gewiss nicht das größte Problem der klassischen Medien.
Wann erscheint Ihr nächstes Buch?
Es ist längst fertig. Es heißt „Mekka Europa — Die schleichende Islamisierung“. In dem Buch geht es um die Aufgabe unserer Werte zugunsten von Kulturen aus anderen Ländern. Das Buch sollte schon vor vier Wochen erscheinen. Aber weil das Buch „Die gekauften Journalisten“ so erfolgreich ist, hat sich mein Verlag entschieden, sich nicht selbst Konkurrenz zu machen. In etwa vier Wochen sollte das Buch aber auf den Markt kommen.
Im aktuellen Buch haben Sie angekündigt, diesem zwei weitere Bände folgen zu lassen. Darin wollen Sie unter anderem detailliert darlegen, wie die klassischen Medien systematisch ihre Anzeigenkunden betrügen. Wann ist mit diesen Büchern zu rechnen?
Diese beiden Bände kommen erst später. Schon allein deswegen, weil je länger ich warte, desto mehr Material bekomme ich, weil sich Journalisten und Verlage bei mir mit Informationen melden.
Diese Bücher dürften für die Verlage so richtig unangenehm werden, immerhin könnten sie den Anstoß für eine Klagewelle von Seiten betrogener Anzeigenkunden bilden. Könnte das nicht härtere Reaktionen gegen Sie auf den Plan rufen?
Den Verlagen geht es inzwischen so schlecht, dass meine Bücher deren Lage auch nicht mehr viel schlechter machen. Von daher glaube ich nicht, dass es von Seiten der Verlage zu irgendwelchen Aktionen gegen mich kommen wird.
Sie konnten in letzter Zeit einschlägige Erfahrungen mit der Beschränkung der Meinungsfreiheit in der Bundesrepublik machen. Erst kürzlich wurde ein öffentlicher Auftritt von Ihnen massiv gestört.
Ich mache zurzeit in Deutschland gar nichts mehr. Das hier ist seit dem Vortrag vor etwa drei Wochen in Dietzenbach, auf den Sie gerade anspielen, mein erster öffentlicher Auftritt.
Solche Vorkommnisse machen natürlich nicht gerade Lust auf weitere öffentliche Auftritte in der Bundesrepublik.
Ja, das macht keinen Spaß mehr.
Nicht nur Ihnen und anderen mutigen Publizisten scheint es so zu gehen. Kürzlich bekannte in einem Stern-Interview selbst der Bürgermeister von Neukölln Heinz Buschkowsky (SPD), dass er sich aus Sorge vor Leuten aus der „militanten Linksradikalen-Szene“ von Personenschützern begleiten lassen muss. Müsste die Politik das Recht auf Meinungsfreiheit nicht endlich besser schützen? Es kann doch nicht sein, dass Bürger, die sich einfach nur Sorgen um ihr Land machen und verantwortungsbewusst handeln, aus Angst vor physischer Gewalt von ihrem Recht auf freie Meinungsäußerung Abstand nehmen.
Ich habe die Hoffnung aufgegeben, dass die Politik etwas an diesem Zustand ändern wird. Das ist sicherlich ein Versäumnis der Politik. Flächendeckend von links bis konservativ sehen die Parteien keine Gefahr in der Antifa. Deswegen wird sich an dem Zustand wahrscheinlich nichts ändern. Die Hoffnung darauf habe ich vollkommen aufgegeben. Meine persönliche Konsequenz ist einfach, dass ich zu Veranstaltungen, wo die Antifa auftaucht, nicht mehr hingehen kann. Das geht nicht, das ist einfach zu gefährlich. Da schützt mich keiner. Und wenn ich mich selbst verteidige, dann bin ich hinterher der Dumme.
Auf der einen Seite duldet die Politik die Einschränkung der Meinungsfreiheit etwa von Zuwanderungskritikern, auf der anderen Seite erweist sie sich aber selber als unfähig, etwa das Problem mit den Mittelmeerflüchtlingen nachhaltig zu lösen. Wie würden Sie das Problem angehen?

„Statt unsere Grenzen immer weiter zu öffnen, würde ich einfach dafür sorgen, dass vorhandene Gesetze eingehalten werden. Außerdem würde ich mich intensiver mit den Ursachen der jetzigen Flüchtlingswellen auseinandersetzen.“
Ich würde erst einmal dafür sorgen, dass vorhandene Gesetze eingehalten werden. Laut Gesetz müssen Flüchtlinge mit einem abgelehnten Asylantrag nach drei Monaten abgeschoben werden. So viel zur Theorie: Zurzeit halten sich allein auf dem Territorium der Bundesrepublik Deutschland jedoch mehr als 600.000 Flüchtlinge auf, die eigentlich abgeschoben werden müssten. Gestern wurde zudem beschlossen, dass es bei den Neuankömmlingen mit Blick auf radikalen Islamismus und Kriminalität keine Sicherheitsüberprüfungen mehr geben wird. Statt unsere Grenzen immer weiter zu öffnen, würde ich einfach dafür sorgen, dass vorhandene Gesetze eingehalten werden. Außerdem würde ich mich intensiver mit den Ursachen der jetzigen Flüchtlingswellen auseinandersetzen. Als etwa Gaddafi noch an der Macht war, gab es keine Flüchtlingswellen aus Libyen.
Gaddafi ist nicht freiwillig gegangen, womit wir bei den US-Amerikanern wären, die auch auf vielen Seiten Ihres aktuellen Buches eine Rolle spielen…
Wir sollten durchaus einmal darüber nachdenken, die Richtung der Flüchtlingsströme zu ändern. Etwa in Richtung Saudi-Arabien, Kuwait, Katar, in die Emirate oder gar die USA. Die Amerikaner könnten sich durchaus etwas stärker bezüglich der Nebenwirkungen ihrer Außenpolitik engagieren.
„Pressezensur brauchen wir nicht, wir haben die Zensur durch die Presse.“
„Die Presse ist-und das liegt in der Natur der Sache-das Hobby einiger reicher Männer.“
Dies schrieb G. K. Chesterton 1908, also noch bevor die englische Presse vollständig „eingebettet“ war in die Weltkriegspropaganda gegen die Mittelmächte.
Mittlerweile hat sich dieses System praktisch in der gesamten westlichen Welt durchgesetzt.
Ja, da haben sie vollkommen recht. Die Presse zensiert die Leute. Ich erinnere mich an viele Disskusionen im deutschem Fernsehen über die Ausländerproblematik. Da waren Leute mit andere Meinung. Der Moderator ließ die Leute deshalb gar nicht zu Wort kommen.Dafür berühmt sind das ZDF und die ARD in Deutschland.Hier erlebt man es gerade bei Talk Shows die zensierte Meinung.Geht es nicht nach dem Willen des Moderators, dann werden die Leute ignoriert.
Leider muss auch ich Ihnen recht geben. Einer der Gründe für das Scheitern des Ostblocks war die Kluft zwischen dem Bild, das Regierung und Medien vom Staat zeichneten und der Wirklichkeit. Ist diese Kluft eines Tages so groß, dass auch der tumbste Untertan merkt, wie er belogen wird, dann bricht alles zusammen.
Das Problem Ungarns ist es, dass die Anhänger der Parteien sich derart verabscheuen, dass ein Konsens kaum möglich ist. In Deutschland hingegen ist der Konsens derart groß, dass die Parteien bestimmte Themen als Tabu aus jeder ernsthaften Analyse und Diskussion ausklammern. Hauptsache man riskiert nicht seinen Job, seine Diäten, seine Rente. Bis eines Tages der Berg an unerledigter Arbeit derart groß ist, dass er über uns allen zusammenbricht.
-Gekaufte Journalisten- von Ulfkotte
Ich kann die Lektüre diese Buches empfehlen. In einer längeren Zugreise ist es gelesen.
Es gibt viele Beweise für die Einflussnahme der Politik auf Journalisten.
Allerdings frage ich mich, wie die Einflussnahme der Medien auf die Politik funktioniert. Es geht ja auch anders herum. Da Journalisten aber ums Überleben kämpfen, dank des www, wird vermutlich der Einfluss der Politik auf die Medien
die überwiegende Richtung sein oder werden. Es bleibt aber ein Wechselspiel.
http://www.budapester.hu/2013/11/24/verkehrsunfall-zur-antisemitischen-straftat-aufgeblasen/
In Sachen Ungarn und Orbán kann man seit Jahren beobachten, wie unsachlich berichtet wird. Die politische Agenda der Journalisten ist offensichtlich. Wenig Recherche, keine Aufklärung für westliche Medienkonsumenten über die jüngere ungarische Vergangenheit unter MSZP und SZDSZ, denn sie würde das Scheitern der aktuellen Linken in Europa dokumentieren. Wer nicht im diffusen links-liberalen Mainstream schwimmt, wird plattgemacht. Demokratie gerät in Gefahr, denn diese funktioniert nur mit freien Medien, die sachlich und fair berichten und Kommentar und Meinung von sachlicher Information erkennbar unterscheiden. Jorunalismus bleibt immer ein Versuch, der scheitert, wenn er von Erwartungen gesteuert wird und nicht von Fakten. Eine bessere und sozialere Gesellschaft können wir nur bauen, wenn diese nicht auf Lügen basiert.
Was mich in der Medienlandschaft besonders stört, ist die inflationäre Verwendung von Begriffen wie Verschwörungstheorie und Populismus. Welche politische Partei ist nicht populistisch, sie will vom Populus ja gewählt werden. Und wozu brauchen wir Verschwörungstheorien? Wir brauchen überhaupt keine Theorien, Rockefeller (ich arbeitete nicht für die USA, sondern für eine Weltregierung), Brzezinski (wir destabilisierten in den 1970ern Afghanistan, um die Sowjets in eine Falle zu locken), Barnett (wer bei der Globalisierung nicht mitmacht, gehört liquidiert) und Kaplan, dessen Frau ihren Mund nicht halten kann (5Milliarden Dollar für den Regimechange in der Ukraine, „Fuck the EU“) haben in ihren Büchern alles schwarz auf weiß niedergeschrieben.
Und dieses ewige „selbsternannte“ Freiheitkämpfer, Volksbewegungen, Prediger, Aufklärer usw. Gibt es eine Behörde, die Freiheitskämpfer und Aufklärer ernennt? Braucht man dafür einen Gewerbeschein?
Leider sind unsere Medien beim Radio Eriwan-Niveau angelangt.
Zumal, auch das sollte man in diesem Zusammenhang nicht vergessen, der Begriff Verschwörungstheorie bzw. Verschwörungstheoretiker von der CIA stammt. Geprägt, nachdem einige unabhängige Geister den wahren Hintergründen des Kennedy-Mords gefährlich dicht auf die Spur kamen, um diese als Verrückte unglaubwürdig zu machen… Im Prinzip befindet sich damit jeder, der andere als Verschwörungstheoretiker diffamiert, im Fahrwasser von CIA & Co. Was natürlich nicht unbedingt heisst – auch das muss deutlich gesagt werden -, dass alles, was sich heute unter dem Sammelbegriff „Verschwörungstheorie“ tummelt automatisch wahr sein muss. Genauso wenig muss es aber automatisch falsch sein… Am besten fährt man daher wahrscheinlich, wenn man von einer Verwendung des hinkenden Begriffs Verschwörungstheorie einfach absieht. Auch, weil er nichts zur Wahrheitsfindung beiträgt, im Gegenteil.
Tja, manchmal fährt man am Besten nach den Binsenweisheiten „Folge der Spur der Geldes“ und „CUI BONO?“.
Aktuelles Beispiel:
Druck aus Brüssel und Washington schüchterte die Bulgaren ein, so dass das South Stream-Projekt auf Eis gelegt werden musste.
Vor ein paar Wochen fand eine Konferenz in Budapest statt, bei der es um die geplant Gas-Pipeline Russland-Türkei-Griechenland-Mazedonien-Serbien-Ungarn-Österreich ging. Und plötzlich entflammt ein seit Langem auf Sparflamme köchelnder, fast vergessener Konflikt neu. Es kommt zu Unruhen in Mazedonien, bei einer albanischen Freicorpsaktion werden fünf mazedonische Polizisten und mehrere der Albaner getötet. Und schon droht eine Destabilisierung Mazedoniens, die auf Kosovo (dort befindet sich die größte amerikanische Militärbasis in Europa), Serbien und Griechenland übergreifen kann.
Ein Schwein bzw. Verschwörungstheoretiker, der Arges dabei denkt.