
„Digitale Stadt“: Bürgermeister Ferencz Kovács, Entwicklungsminister Miklós Seszták und M-Telekom-Vorstand Christopher Mattheisen starteten in Nyíregyháza das Programm „Digitales Ungarn“.
Mit einem „Schritt von nie erlebten Ausmaßen“ vollziehe Ungarn eine auf das ganze Land wirkende Investition auf dem Gebiet der Infokommunikation (ICT), verkündete Entwicklungsminister Miklós Seszták vergangene Woche Donnerstag, als er im nordostungarischen Nyíregyháza gemeinsam mit dem dortigen Bürgermeister und Magyar Telekom-Vorstand Christopher Mattheisen das landesweite Programm „Digitales Ungarn“ startete.
Zur Erinnerung: Im Rahmen der Ende Februar 2014 zwischen der ungarischen Regierung und der Deutschen Telekom AG geschlossenen strategischen Kooperationsvereinbarung hatten sich die Vertragspartner auf einen flächendeckenden Ausbau des Breitband-Internets in Ungarn bis 2018 geeinigt (Ungarn hatte sich zuvor gegenüber der Europäischen Union verpflichtet, bis 2020 jedem seiner Haushalte einen Breitbandzugang zu ermöglichen). Auf dem T-Systems Magyarország Symposium 2014 im vergangenen November verkündete anschließend Magyar Telekom-Vorstand Mattheisen als erstes konkretes Ziel des Programms, das Leben der ganzen Stadt Nyíregyháza zu digitalisieren und bis Ende 2015 Breitband für jeden Haushalt zu ermöglichen.
Dieser Schritt wurde nun angestoßen. Herausragendes Ziel sei es laut Mitteilung des Entwicklungsministeriums, den Zugang von Bevölkerung und Unternehmen zu elektroni¬schen Dienstleistungen in Quantität und Qualität zu verbessern. Die ostungarische Komitatsstadt ist dabei Standort eines Pilotprojektes im Volumen von 1,7 Mrd. Forint (ca. 5,5 Mio. Euro), an dem die Magyar Telekom als stra¬tegischer Partner mitwirkt. So werden die Bürger ihre Behördengänge elektronisch erledigen können, es wird eine multifunktionale Stadtkarte aufgelegt und dank M-Telekom bis Jahresende in jedem Haushalt ein 30 MB/s-Internetanschluss möglich. Seszták betonte in seiner Rede, dass ICT heutzutage nicht mehr nur die Gesamtheit technologischer Errungenschaften, sondern eine grundlegende Notwendigkeit in jedem Bereich des alltäglichen Lebens darstelle. „Für die heimische Wettbewerbsfähigkeit ist es daher absolut entscheidend, dass Ungarn auch in der ICT-Welt vorweg geht.“ Er fügte hinzu, dass die nun startende und die in den kommenden Jahren erfolgenden Investitionen eine mehrere hundert Milliarden Forint schwere Entwicklung für Ungarn bedeuten.
Kovács: Nyíregyháza auch bisher im Zeichen der Erneuerung
Ferenc Kovács, Nyíregyházás Bürgermeister wertete es als Anerkennung für seine Stadt, dass das Programm „Digitales Ungarn“ausgerechnet hier starte. Gleichzeitig habe man sich auch bisher der Erneuerung verschrieben, etwa in Form von infrastrukturellen und Gebäuderenovierungen. Nach diesen sei nun die Zeit gekommen, dass „jeder Einwohner ins digitale Zeitalter eintreten kann.“ M-Telekom-Vorstand Mattheisen zufolge ist Nyíregyháza die erste Stadt, in der der Ausbau der digitalen Infrastruktur gleichzeitig mit der Entwicklung der darauf beruhenden Dienstleistungen sowie der Nutzerkompetenzen erfolgt. Der Netzausbau werde in diesem Monat vorangetrieben, zugleich organisiere man in Nyíregyháza und dessen Umgebung bereits jetzt kostenlose Weiterbildungen, damit Schüler sowie Erwachsene sicher und selbstbewusst die Instrumente und Oberflächen der digitalen Welt nutzen können.