Wie schreibt man einen guten Song? Eine eingängige Melodie und ein Text, der eine Aussage hat, und schon ist der Weg an die Spitze der Charts und in die Herzen der Zuhörer frei. Pál József hat dieses Rezept beherzigt.
Mit seinem „Lied zur Schließung der Läden an Sonntagen“, oder kurz Tesco-Lied, scheint er vielen seiner Zuhörer aus der Seele zu sprechen. Mehr als 400.000 Mal wurde das Lied binnen knapp drei Wochen bereits bei Youtube angesehen. Zu was stellenweise klingt, als würden es die Umpalumpas aus „Charlies Schokoladenfabrik“ singen, reimt József drauflos: „Sonntags um 10, niemand is´ im Tesco, tut mir leid, niemand is´ im Tesco“, denn diese hat Viktor Orbán geschlossen, „doch trotzdem geh ich nicht in die Kirche, sondern zum Getränkeladen“. Und während erst noch über selbstgebrannten Schnaps und deren Verzehr die Rede ist, gibt es zum Ende noch eine Kampfansage an Regierungschef Orbán: „Ich empfehle dir, ich empfehle dir sehr, dass du bis zum Sommer verschwindest!“ Das Video ist eine Heimproduktion, ohne Zweifel und daraus macht der Sänger auch keinen Hehl. Vor einer Sammlung von Ziertellern und mit Kopfhörern in den Ohren, „umpapabum“-t er sich durch das knapp eineinhalb-minütige Video. Wohl durch den Erfolg seines ersten Themen-Songs beflügelt, gab es in der vergangenen Woche das Volume 2 des ungarischen Sonntags-Blues. Der „Letzte Sonntag“ dreht sich denn auch thematisch um all das, was den letzten Tag der vergangenen Woche ausgezeichnet hat: Der letzte Tesco-Bus fuhr, brachte Sonntags-Käufer zum Ort des Geschehens, wo sie mit Sonderaktionen und Coupons nach Schnäppchen Ausschau halten konnten. Doch damit ist es nun vorbei, denn „ab jetzt wird jeder Sonntag traurig sein“. Naja, wer nicht einkauft, kann sich dann in Zukunft ja auch als Liedermacher versuchen. In diesem Sinne: Umpapabum!