Die ungarische Tochter des norwegischen Telekommunikationskonzerns setzt sich immer wieder mit verschiedenen Aktionen und Veranstaltungen für die Sensibilisierung der Nutzer im digitalen Zeitalter ein. Hierzu zählt auch die Smartphone-Akademie-Reihe, bei der vergangene Woche Mittwoch neben neuen Smartphones und deren Zubehör etwa auch die ungarische Eroberung des Weltalls im Fokus stand.
Das aus Freiwilligen bestehende Team von Puli Space Technologies, das zur Teilnahme am Google Lunar X PRIZE-Wettbewerb ein sogenanntes Lunar Roving Vehicle (LRV) namens „Puli“ entwickelt hatte (die Budapester Zeitung berichtete im Februar 2013), präsentierte im Millenáris Park selbige Konstruktion. Bei dem internationalen Wettbewerb des Internetgiganten wird das Team prämiert, welches sein LRV bis Ende 2016 erfolgreich bis zum Mond fliegt, dort mindestens 500 Meter fährt und hochauflösende Bilder vom Mond zur Erde sendet. Das nach der zotteligen Hunderasse benannte Gefährt hatte bereits einen ersten, vom Österreichischen Weltraumforum organisierten Test in der Wüste Marokkos erfolgreich absolviert. Um nun weitere Unterstützer für das Projekt zu gewinnen und dieses bekannter zu machen, hat das Puli-Team um Tibor Pacher auch eine Smartphone-Applikation entwickelt, mit deren Hilfe man den Alltag der innovativen Entwicklung verfolgen kann. Selbige wurde ebenso auf der Veranstaltung vorgeführt, auf der die Mannschaft auch von den vor ihr stehenden Herausforderungen berichtete.
„Als ich im Juni 2010 entschieden hatte, dass wir am Google Lunar XPRIZE-Wettbewerb teilnehmen, empfing man uns mit viel Skepsis, aber heute sind wir bereits viel weiter als viele es für möglich hielten“, erzählte Pacher stolz. „Ich glaube, dass wir mit harter Arbeit, Ausdauer, Demut und einem Fünkchen Glück sehr weit kommen können, und ich hoffe, dass viele Ungarn in Zukunft den Mond anders betrachten werden.“
Ideen schnell umsetzen
Neben den überirdischen waren auf der Smartphone-Akademie im Millenáris Park auch irdische Überflieger anwesend: Die Vertreter global erfolgreicher ungarischer Start-ups wie etwa Prezi oder Ustream gingen in ihren Vorträgen der Frage nach, wie die Technik und smarte Geräte bei der Umsetzung guter Ideen helfen können. Dabei waren sich alle einig, dass man scheinbar erfolgsversprechende Ideen nicht für sich behalten, sondern am besten sofort mit deren Umsetzung beginnen sollte. „Wenn wir damit nicht vor die Welt treten, werden wir nie erfahren, ob unsere Idee wirklich gut ist“, betonte etwa Csaba Faix, PR-Manager des ungarischen Unternehmens Prezi, das für die gleichnamige, weltweit bereits von über 50 Millionen Menschen verwendete Präsentationssoftware verantwortlich zeichnet. Organisationspsychologin Anna Zétényi erwähnte ihrerseits in ihrer Präsentation die positiven Seiten der auftretenden Herausforderungen: „Begrenzte Rahmenbedingungen können die Kreativität und die gestalterische Freiheit stimulieren.“
Telenor selbst unterstützt gleich mit mehreren Initiativen neue technologische Ideen, Entwickler und Start-ups. Dazu gehören auch die Organisation und das Sponsoring von Applikationsentwicklungs-Wettbewerben, das Bereitstellen hervorgehobener Sichtbarkeit im Telenor Applikations-Webshop für vielversprechende Entwicklungen und Vorstellungsmöglichkeiten bei der öffentlichen Smartphone-Akademie.
Radar-App beste des Jahres
Dieses Mal fand zum Abschluss der Akademie die vom Verband der Informatik-, Fernmelde- und Elektronikunternehmen (IVSZ) gemeinsam mit der „Watify“-Kampagne der Europäischen Union organisierte zweite Auflage des Entwicklerwettbewerbs „Appra magyar!” („Auf die App, Ungar!“) statt. „Watify“ verfolgt das Ziel, Unternehmensgründungen im Bereich Digitaltechnologie beziehungsweise die Verbreitung digitaler Anwendungstechnologie in anderen Sektoren zu unterstützen. Neben Telenor zählten etwa auch Microsoft und Ustream zu den Unterstützern des Wettbewerbs.
Dabei wurden in den vier Kategorien Lifestyle, Entertainment, Business und Handel die je besten Apps gekürt, zudem die App des Jahres und der Favorit des Publikums. Die Sieger der Kategorien und des Publikumspreises dürfen 2015 an den sieben wichtigsten ungarischen Technologie-Konferenzen teilnehmen; der absolute App-Sieger des Jahres erhält sogar zwei Wochen lang Einblicke in das Büro San Francisco des ungarischen Start-ups Ustream.
Gekürt wurden unter den insgesamt 100 Teilnehmern: „Barion“ (Kategorie Handel), besser bekannt als das Nationale Mobile Bezahlsystem der staatlichen Nemzeti Mobilfizetési Zrt.; das Sprachlernprogramm „Xeropan“ (Lifestyle); die Zahnarztpraxis-Anwendung „Flexi-dent“ (Business), bei der man etwa Röntgenaufnahmen hochladen und so die Terminvereinbarung erleichtern kann; das Spiel „Gangsters oft the Boardwalk“ (Entertainment); die Kino-App „MoziMánia“ (Publikumspreis) und „TraffiHunter“ (App des Jahres), die Verkehrsinformationen liefert und vor Radarfallen warnt.