
Bei der Pressekonferenz erhielt man bereits einen Vorgeschmack auf die am Valentinstag eröffnende István Csók-Ausstellung. (Foto: Facebook)
István Csók wurde vor 150 Jahren geboren. Aus diesem Anlass widmet sich ein ganzes Gedenkjahr mit unterschiedlichen Programmen und Ausstellungen ungarnweit dem wichtigen Impressionisten. Die am Valentinstag im Burgbasar eröffnende Ausstellung zeigt das Lebenswerk und die Kunst des Malers, die nur auf den ersten Blick trivial wirkt.
Heitere Menschen, sommerliche Gärten und voll gedeckte Tische – in den Gemälden von István Csók geht es um die pure Lebensfreude. Kein Zufall, wie Petra Gärtner, Kuratorin der Ausstellung im Burgbasar, weiß: „Csók wusste schon ganz genau, welche Themen die Leute mögen und mit welcher Art von Motiven Kunstsammler gern zusammenleben.“ Tatsächlich wirken Csóks Bilder buchstäblich traumhaft auf den Betrachter und entführen ihn in eine Welt aus Farben und Weichzeichnern, die weit weg ist von Kummer und Grauen. Ob Akt, Landschaftsmalerei, Porträt oder Balatoner Szenen – man möchte sich förmlich eine Scheibe von Csóks Unbekümmertheit abschneiden. Dass der 1865 geborene Künstler zwei Weltkriege miterlebte, merkt man seinen Werken nicht an. Und fürwahr hat Csók ob seines ruhigen, behüteten Lebens keine Traumata in seiner Kunst verarbeiten müssen.
István Csók galt bereits zu Lebzeiten als erfolgreicher Maler und erlangte viele wichtige Preise für sein künstlerisches Werk, darunter zwei Mal den Kossuth-Preis. Csók, der erst im Alter von 95 Jahren verstarb, schuf auch nach seinen um die Jahrhundertwende entstandenen Meisterwerken noch wichtige Arbeiten. Er verstarb am 1. Februar 1961; sein Grabdenkmal befindet sich auf dem Friedhof Kerepesi út in der 35. Parzelle.
„Nur ein Bruchteil des riesigen Lebenswerkes“
Im Burgbasar sind insgesamt 60, sowohl aus Privatsammlungen als auch aus Museen wie der Nationalgalerie oder dem Szegeder Ferenc Móra Museum stammende Werke Csóks zu sehen – eine Zusammenstellung, die die Csók-Ausstellung im Burgbasar einzigartig macht. Darüber hinaus ist es die erste, die ausdrücklich für die Räumlich
keiten des Burgbasars geplant und umgesetzt wurde. „Die ausgestellten Bilder sind aber trotz allem nur ein Bruchteil des 80 Jahre währenden, riesigen Lebenswerkes des Künstlers“, betont Kuratorin Gärtner.
Die Werke im Burgbasar sind thematisch in fünf Gruppen eingeteilt, die gleichzeitig Csóks Hauptmotive abdecken: Atelier-Darstellungen und innerhalb von diesen Akte, volkstümliche Genrebilder, die Demonstration des idealen Heims, den Balaton und den Velencer Strand zeigende, den „idyllischen Garten“ zu verewigen suchende Landschaftsbilder und Ost-Gegenstände darstellende Malereien.
Doch nicht nur Gemälde gibt es im Burgbasar zu sehen, sondern auch einige der letztgenannten Gegenstände. Von ihrem Kontext losgelöst wäre ihre Daseinsberechtigung nur schwer nachzuvollziehen, doch in der Ausstellung sind sie einfach neben den Werken platziert, auf die sie sich beziehen. Auch einige persönliche Gegenstände und Möbel des Malers und von ihm entstandene Fotografien können im Burgbasar begutachtet werden.
Romantische Aktion zum Eröffnungstag
Und wie könnte es anders sein bei einer Ausstellung, die am Valentinstag eröffnet und einem Künstler gewidmet ist, dessen Nachname im Deutschen „Kuss“ bedeutet: Alle Paare müssen am 14. Februar nur eine Eintrittskarte zahlen. Wie Eszter Rodics, die Hauptorganisatorin des István Csók-Gedenkjahres, darüber hinaus bei der Pressekonferenz im Rahmen der Ausstellung mitteilte, wird es noch viele weitere Programme zum Gedenken an den berühmten Maler geben. Dazu gehört, ebenfalls am 14. Februar, die in den vergangenen Jahren obligatorisch gewordene Einweihung einer Statue des Künstlers in Cece. In der 2597-Seelen-Gemeinde im Komitat Fejér unweit des Geburtsortes des Malers (Sáregres) befindet sich ein kleines Gedenkmuseum.
Die Ausstellung des im letzten Jahr restaurierten Burgbasars befindet sich im Nord-Palais (Északi palota), auch Leibwächter-Palais (Testőr palota) genannt.
Ausstellung von István Csóks Lebenswerk
14. Februar bis 5. Juli: Am Eröffnungstag (Valentinstag) zahlen Paare nur einmal Eintritt
Burgbasar (Várkert Bazár; Testőr bzw. Északi palota)