Das neue Jahr ist noch jung, gleichwohl kann Budapest schon in den ersten Monaten mit jeder Menge an interessanten Veranstaltungen aufwarten. Hier einige Tipps aus Kultur, Gastronomie und Freizeit.
Ausstellung im Capa Zentrum
Noch bis zum 1. März begrüßt das Robert Capa Zentrum für Zeitgenössische Fotografie zu „Imagining Vision“, einer besonders für Technik-affine interessanten, interaktiven Ausstellung. In der vom Kulturvermittler Attila Nemes kuratierten Ausstellung geht es um zukunftsträchtige Technologien, die sich auf individuelle Weise mit Sicht und Beobachtung befassen. Besucher können anhand von Geräten wie den Google Glasses die Parallelen von Kunst und Technik erfahren. Doch auch Science-Fiction-Filme, virale Marketing-Kampagnen und Videos von kreativen Hackern und Gamern sind in die Ausstellung eingebunden, um den Bogen in den Alltag zu spannen, in dem innovative Technik schon längst Einzug gehalten hat.
Bis zum 18. Januar kann außerdem die Mini-Fotoausstellung „Home Away – Ungarn in New York“ kostenlos im Capa Zentrum betrachtet werden. Die sieben ausstellenden Künstler, alle Mitglieder des Studios der Jungen Fotografen, reisten nach New York, um dort lebende Ungarn und ihr Leben im Ausland zu dokumentieren. Zu sehen sind Werke von Bernadett Alpern, Zsuzsa Bakonyi, Máté Bartha, Dániel Halász, Bálint Hirling, Zsófia Pályi und Éva Szombat.
Robert Capa Zentrum für Zeitgenössische Fotografie
Budapest VI. Nagymező utca 8.
www.capacenter.hu/en/
Schlittschuhfahren vor dem Bálna
Viele ärgern sich über eisglatte Straßen und nasskalten Schnee, doch der Winter kann auch Spaß machen, wie man beim Schlittschuhfahren schnell merkt. Ob jung oder alt, auf der Eisbahn hat fast jeder Spaß. Deshalb kann man vor dem Bálna noch die ganze kalte Jahreszeit lang, bis Ende Februar nämlich, fahren, rutschen und – seien wir ehrlich – hinfallen. Und das Beste: Die Schlittschuhbahn-Nutzung ist völlig kostenlos und befindet sich darüber hinaus auf der auf die Donau hinausblickenden Terrasse.
Wer Schlittschuhe ausleihen möchte, kann dies über eine Gebühr von 600 Forint pro Stunde vor Ort tun. Die Öffnungszeiten richten sich nach denen des Bálna: Freitag und Samstag 10 bis 22 Uhr, an den restlichen Tagen 10 bis 20 Uhr. Ob also Date oder Familienausflug – die Rutschpartie vor dem Bálna ist etwas für jede Gelegenheit.
Einkaufs- und Kulturzentrum Bálna
Budapest IX. Fővám tér 11-12
Igor Strawinski war einer der bedeutendsten Vertreter der Neuen Musik und brachte so viele neue Einflüsse in die klassische Musik. Im Kunstpalast Müpa wird dies am 7. Februar mit einem Strawinsky Marathon gefeiert. Seit 2008 werden im Művészetek Palotája in Zusammenarbeit mit dem Budapester Festival-Orchester jährlich solche Marathons umgesetzt, in denen sich verschiedene Musiker von morgens bis abends mit jeweils einem wichtigen Komponisten auseinandersetzen. Bespielt werden dabei der große Béla Bartók Konzertsaal und das Festivaltheater. Parallel dazu werden im Vortragssaal besonders beeindruckende Konzerte gezeigt und im Shop CDs des Komponisten verkauft.
Dirigent und Direktor des Budapest Festival Orchestra, Iván Fischer, organisiert das Event hauptverantwortlich. Im Programm sind dabei so unterschiedliche Stücke und Genres wie das Ballett Pulcinella (1920), Petruschka mit einem Puppentheater wie in der Originalversion von 1911 und das Musiktheater Die Geschichte vom Soldaten (1918) zu finden.
Die Tickets sind mit 990 Forint pro Veranstaltung günstig. Weitere Informationen und die Möglichkeit zum Online-Kauf der Karten unter www.mupa.hu.
Kunstpalast Müpa
Budapest IX. Komor Marcell utca 1
Schlemmen im Wohnungsrestaurant
Essen gehen einmal anders kann man im M2M – das nächste Mal am 15. Februar. Dieses Restaurant befindet sich in einer Privatwohnung im XIII. Bezirk, entsprechend dem aktuellen Trend der Wohnungsrestaurants. Viel Platz ist hier nicht, dafür ist die Runde umso gemütlicher und die Chance, mit den netten Tischnachbarn zu plaudern umso höher. Gekocht wird ein Sechs Gänge-Menü, aus dem auch zum Beispiel Vegetarier und Allergiker frei wählen können. Was die Getränke angeht, werden alkoholfreie Cocktails angeboten. Wer jedoch eine eigene Flasche Wein mitbringen möchte, ist dazu gern eingeladen.
Die Zahlung findet auf Spendenbasis statt – 2.500 bis 5.000 Forint werden jedoch empfohlen. Die Möglichkeit zur Reservierung und weitere Details zum Event wie die genaue Adresse gibt es hier: www.facebook.com/ events/573424556120906/
Der Tag, an dem das M2M seine Pforten öffnet, ist übrigens nicht zufällig gewählt. Es handelt sich dabei um den internationalen Restaurant Day, an dem jeder, der möchte – ob Wohnungsrestaurant-Neuling oder nicht – in den eigenen vier Wänden ein Restaurant eröffnen kann. Auch erfahrenere Gastronomen begehen den Tag, beispielsweise indem sie ein nur temporär öffnendes Pop Up-Restaurant gründen. Der erste Restaurant Day fand im Mai 2011 in Finnland statt. Heute wird das weltgrößte Essensfestival jedes Quartal in hunderten Städten rund um den Globus gefeiert.
www.restaurantday.org/de
Schlemmen im Wohnungsrestaurant
Intelligenter ungarischer Pop auf dem Schiff
Balázs Szabó ist eigentlich bereits ein alter Hase. Trotzdem schaffte er es erst mit seiner 2009 gegründeten Band, Szabó Balázs Bandája, wirklich als jenes Talent wahrgenommen zu werden, das er ist. Szabó ist Multiinstrumentalist (neben dem Gesang beherrscht er unter anderem die Geige und die Gitarre perfekt), Songwriter, Musikproduzent und war bereits für mehrere ungarische Puppentheater als Schauspieler und Dramaturg tätig. Mit der Szabó Balázs Bandája veröffentlichte der Musiker bislang drei Studioalben und eine EP – vor allem jedoch ist die Gruppe für ihre mitreißenden Live-Auftritte bekannt.
Szabó singt ausschließlich auf Ungarisch, doch der Tiefgang der Texte wird durch die Musik auch für diejenigen spürbar, die der ungarischen Sprache nicht mächtig sind. Musikalisch changiert die Band zwischen ungarischer Folklore, Rock, Blues, Funk und Pop, ohne dabei den Sinn für den eigenen Stil zu verlieren und setzt auf Herz und Humor, ohne ins Nichtig-Kitschige abzugleiten.
Im März spielt Szabó Balázs Bandája nun gleich zwei Konzerte auf dem Kulturschiff A38, um auch ja den wohl großen Andrang befriedigen zu können.
Preise:
Bis 19. Februar 2.200 Forint
Bis 19. März 2.500 Forint
Anschließend 2.900 Forint
Kulturschiff A38
Buda-Seite der Petőfi híd.
Weitere Infos und Tickets: www.a38.hu/en/program/
szabo-balazs-bandaja-2