Nach dem Splash und dem Suzuki der dritten Generation wurde nunmehr auch der SX4 S-Cross mit dem Großen Produktpreis Ungarns ausgezeichnet. Damit erkannte die Fachjury Know-how, Innovation und Qualität an, wie sie durch dieses SUV-Modell in ausgezeichneter Weise verkörpert werden. Im September 2013 war die Serienfertigung des neuesten Modells aus Esztergom aufgenommen worden. Bereits in die Entwicklung des Prototyps und die Vorserie flossen zahlreiche hierzulande gefertigte Bauteile und Komponenten sowie selbstverständlich der Sachverstand der qualifizierten ungarischen Arbeitskräfte mit ein. Das ungarische Alleinstellungsmerkmal wird noch dadurch vertieft, dass der Automarkt Europas exklusiv aus dem ungarischen Werk bedient wird. Exportmärkte sind darüber hinaus der Nahe Osten, Südafrika, Australien, Neuseeland und Mexiko.
Als besonders innovativ ist beim SX4 S-Cross die weiterentwickelte Allgrip-Allradtechnologie anzusehen, die wir in vier verschiedenen Modi hätten ausprobieren können, jeweils angepasst an die Straßenverhältnisse bzw. unsere Entscheidung, ob wir die Betonung auf Fahrdynamik oder Sicherheit legen wollten. Im Auto-Modus schaltet das intelligente System automatisch und stufenlos die Hinterachse zu, sobald die Vorderräder durchzudrehen drohen. Im Sport-Modus sorgen aktive Eingriffe des Systems in die Drehmomentverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse für eine verbesserte Kurvenstabilität. Der Begriff „Snow“-Modus führt ein wenig in die Irre, denn schon auf rutschigen Straßen können damit bei optimierter Kraftverteilung Traktion und Stabilität verbessert werden – diesen Test versäumten wir, erfolgreich in die Irre geführt. Mittels Lock-Modus ließe sich dieses Auto zur Not aus tiefen Schlammschichten befreien, doch fuhren wir es besser erst gar nicht zu weit abseits von festen Pisten, denn Schmutzspritzer schmälern das Lifestyle-Gefühl in diesem schmuck anzusehenden Auto. Ganz zu schweigen vom schnell „aufgerauhten“ Unterboden in unwegsamem Gelände, denn Bodenfreiheit hat der S-Cross nicht eben viel.
Ganz ehrlich, dieses Auto kommt bullig und robust daher, doch ist der Offroad-Charakter nur aufgetragen; in Wirklichkeit handelt es sich um ein familienfreundliches Fahrzeug ohne Drang nach Abenteuern. Das gilt dermaßen, dass man uns bei Suzuki zur Einweisung mit einem „csüccs!“ auf den Fahrersitz befahl, im üblichen Tonfall einer jungen Mutter gegenüber ihrem Kleinkind. Beschwichtigend fügte die Marketingdame hinzu, dies sei ein Frauenauto. Nach deren Logik gibt es keinen im Schloss zu drehenden Zündschlüssel, sondern eine KeyLess-Technologie, deren zentrales Stück bitte schön in der Hosentasche schlummern soll, und einen Startknopf, um den Motor anspringen zu lassen.
Dieser 1.6 GL-Dieselmotor sollte uns nach Herstellerangaben selbst mit Allradantrieb einen beeindruckenden Spritverbrauch von weniger als 4,5 Litern auf 100 Kilometern bescheren (beim Frontantrieb sind es gar nur 4,2 Liter), am Ende unserer Ostungarntour waren wir mit etwas mehr als fünf Litern durchaus zufrieden. Viel mehr gibt es zu diesem Motor nicht an Worten zu verlieren, der zuverlässig das Programm absolvierte, ohne Bäume auszureißen. Ein typisches Auto, um im Strom mitzufahren.
Doch viel wichtiger für Kunden, die vorwiegend funktionelle Ansprüche an den Autokauf stellen, sind ein schlichtes Interieur ohne Schnörkel, dafür mit vielen praktischen Ideen (so kann jeder Insasse eine große Wasserflasche in seiner Türtasche unterbrin-gen) und Raum. Der S-Cross ist tatsächlich sehr ge-räumig (sein Radstand beträgt 2,60 m), mit erstaun-lich viel Beinfreiheit für vier Erwachsene vorne wie hinten. Der Kofferraum fasst durchschnittliche 430 Liter Gepäck, doch auch dort wurden raffinierte Lö-sungen gefunden, wie ein eingebauter Unterboden. Die neue Preispolitik ist für den ungarischen Auto-käufer, der das erste Swift-Modell noch als PR-Geschenk des MediaMarkts neben dem High-Tech-TV-Gerät im Hinterkopf hat, nicht so leicht verdaulich. Heute fängt der simpelste Swift bei drei Millionen Forint an, der SX-4 S-Cross kostet als Diesel gleich sechs Millionen! Beim identisch ausgestatteten Mo-dell mit Benzinmotor kann der Kunde nahezu eine Million sparen, weshalb der im Übrigen überzeugen-de Diesel-Suzuki wirklich nur für Langstreckenfahrer in Frage kommen kann. Immerhin sind Dinge wie Multifunktionsdisplay, Klimaanlage, Tempomat, Sitz-heizung und rundum getönte Scheiben in dem etwas üppig angesetzten Grundpreis enthalten.
Das Einstiegsmodell des SX4 S-Cross (mit Benzinmotor) gibt es aktuell für 4 Mio. Forint, bei einer Finanzierung der OTP-Merkantilbank ab 7%.