Primas Kardinal Péter Erdő, Vorsitzender der Ungarischen Bischofskonferenz (MKPK), hält den von Justizminister László Trocsányi gewählten Weg einer Anlehnung an deutsche Länder-Regelungen, aber unter weitgehendem Ausschluss der Kirchen aus der Diskussion zur Nivellierung des durch Straßburg beanstandeten Kirchengesetzes für inakzeptabel. Erdő warnte auf einer Pressekonferenz vergangenen Freitag die Regierung, eine völlig neue Rechtsstruktur einführen zu wollen. Er erwähnte ein Treffen der Vertreter der historischen Kirchen in Ungarn mit dem zuständigen Minister Zoltán Balog am 20.11. Dort habe man erfahren, dass die Regierung ein neues Gesetz über Religionsfreiheit und Kirchen plane, etwa 2 Monate früher hätten deren Vertreter sich „bei deutschen staatlichen Stellen“ nach dortigen Regelungen zwischen Staat und Kirchen erkundigt. Die deutschen Partner wiederum hätten – so Erdő-die Ungarn darauf aufmerksam gemacht, auch Vertreter der Kirchen in den Denkprozess einzubeziehen. Erdő erinnerte, dass die Regierung die Kirchen dringend brauche und ihnen den Löwenanteil der kommunalen sozialen Einrichtungen übertragen wolle.