Ungarn stößt Rumäniens Nationalfeiertag ab
Der orthodoxe Priester und Publizist Eugen Tanasescu ist empört, dass viele Angehörige der ungarischen Minderheit in Rumänien nicht an den Feierlichkeiten des rumänischen Nationalfeiertags am 1. Dezember teilnahmen. Die ungarischsprachige rumänische Tageszeitung Krónika nimmt die Ungarn in Schutz: „Der vom Nationalgefühl trunkene Pope kam derart in Rage, dass er den Entzug der rumänischen Staatsbürgerschaft von all jenen forderte, die den rumänischen Nationalsymbolen nicht die gebührende Achtung schenken. (…) Er sollte vielleicht einmal darüber nachdenken, warum der rumänische Feiertag für die Ungarn so abstoßend ist. Wenn er sich die Mühe geben würde, die Ungarn persönlich zu befragen, würde er erfahren, dass der 1. Dezember für sie für die gebrochenen rumänischen Versprechen [von 1918 zu Autonomierechten für die Ungarn] und die Ausgrenzung der Ungarn steht, die vom rumänischen Staat nicht als gleichberechtigte Bürger behandelt werden.“ (6. Dezember 2014)
Staatliche Drogentests beleidigen junge Ungarn
Alle Politiker, Journalisten und Schüler ab zwölf Jahren sollen in Ungarn künftig einem Drogentest unterzogen werden. Das forderte die rechtskonservative Regierungspartei Fidesz am Montag. Es ist skandalös, Jugendliche unter Generalverdacht zu stellen, wettert der Publizist Gellért Rajcsányi auf dem Meinungsportal Mandiner: „Was bei mir die Sicherungen durchbrennen ließ, ist der obligatorische Drogentest für alle Kinder. Dies wird in den nächsten Tagen wohl auch eine Lawine der öffentlichen Entrüstung auslösen. (…) Wenn ich heute ein mit Liebe und Vertrauen erzogenes unschuldiges, argloses zwölfjähriges Kind hätte und in den TV-Nachrichten hörte, dass eine Partei einen verpflichtenden Drogentest für alle Schüler ab dem zwölften Lebensjahr einführen will, dann würde ich in meiner Wut wohl gegen den Fernseher treten. Welcher verqueren und perversen Logik ist es geschuldet, dass eine Partei eine komplette Generation des Drogenkonsums verdächtigt?“ (8. Dezember 2014)
Orbán kämpft sehr wohl gegen Kinderarmut
Linksliberale Medien kritisieren die rechtskonservative Regierung unter Viktor Orbán für die drastische Zunahme der Kinderarmut in Ungarn. Laut OECD lebt knapp ein Drittel der ungarischen Kinder unter Entbehrungen. Die regierungsnahe Tageszeitung Magyar Nemzet spricht solchen Anschuldigungen und Statistiken die Glaubwürdigkeit ab: „Was auch immer die Regierung zur Linderung der Armut tut, etwa indem sie immer mehr Kindern in rückständigen Regionen eine kostenlose Verpflegung ermöglicht, die linksliberalen Medien weigern sich beharrlich, davon Notiz zu nehmen. Stattdessen ergehen sie sich in Panikmache und traktieren ihre Leser mit Armutsberichten, die den einschlägigen Erhebungen des Zentralamts für Statistik widersprechen. (…) Wenn es in den vergangenen 25 Jahren eine ungarische Regierung gab, die wirklich etwas für das Wohl der in Armut lebenden Kinder geleistet hat, dann ist es die Regierung Orbán.“ (7. Dezember 2014)