Seit Anfang September wird die Deutsche Botschaft Budapest von Lieselore Cyrus geleitet. Wir unterhielten uns mit ihr über ihre ersten Eindrücke und über die deutsch-ungarischen Beziehungen.
Warum ausgerechnet Ungarn?
Ungarn war mein Wunschposten, denn nach vier Jahren in Äthiopien wollte ich gerne wieder zurück nach Europa. Ich war neugierig auf eine Region, die ich bis dato noch nicht kannte.
Gab es davor Berührungspunkte mit Ungarn?
Nein. Während meiner Zeit im Auswärtigen Amt war ich zwei Jahre lang Sonderbeauftragte für den Stabilitätspakt Süd-Osteuropa. Dabei hatte ich zwar keine unmittelbaren Berührungspunkte zu Ungarn, aber damals kam das Land als nördlicher Anrainer der Region auf meinen Radarschirm.
Wie sind Ihre ersten Eindrücke?
Ich bin – in jeglicher Hinsicht – sehr schnell in Ungarn angekommen. Ein Grund dafür war sicherlich, dass dieses Jahr ein Jubiläumsjahr ist und vielerlei entsprechende Aktivitäten und Besuche stattfanden. Diese Ereignisse haben mir den „Einstieg“ wesentlich erleichtert, und ich muss sagen, dass mich die Tiefe und Vielfalt der deutsch-ungarischen Beziehungen auf allen Ebenen sehr überrascht hat. Natürlich hat dies stark mit der gemeinsamen Geschichte zu tun, wobei man nicht bis zu König Stephan und seiner Frau Gisella zurückgehen muss. Es gibt andere wichtige historische Faktoren wie die jahrhundertelange Tradition der deutschen Minderheit in Ungarn, die einen tiefen Fußabdruck in der ungarischen Geschichte, Kultur und Gesellschaft hinterlassen hat. Mit der friedlichen Revolution 1989 haben unsere Beziehungen noch viel mehr an Dynamik gewonnen, eine Dynamik, die ihren Ausdruck im wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Bereich und auch in den Wissenschaftsbeziehungen findet. Das Fundament unserer Beziehungen ist sehr solide. Ich möchte gerne daran mitwirken, diese Beziehungen weiter auszubauen.
In Ungarn gibt es immer mehr EU-kritische Stimmen.
Das vereinte Europa garantiert uns Frieden, Stabilität und soziale Gerechtigkeit. Leider wird diesem Europa in letzter Zeit zunehmend skeptisch begegnet, wie wir bei der Europawahl festgestellt haben.
Viele – vor allem junge – Menschen sehen sich in ihren Erwartungen und Hoffnungen enttäuscht. Meiner Meinung nach müssen wir hier verstärkt ein Narrativ für Europa entwickeln und aufzeigen, welchen Wert die Europäische Union für uns hat. Und dies muss für die Menschen auch konkret erlebbar werden.
Dieses Europa sollte von uns nicht einfach als gegeben hingenommen, sondern vielmehr als Auftrag angesehen werden. Deutschland und Ungarn haben beide in den vergangenen Jahren von der EU-Mitgliedschaft profitiert, beide sollten sich dies gleichermaßen bewusst machen und sich gemeinsam für ein starkes Europa engagieren.
In Gesprächen ist es mir hingegen schon häufig aufgefallen, dass von „denen in Europa“ gesprochen wird. Aber Europa, das sind wir. Die europäischen Institutionen können schließlich nur so gut sein, wie wir es zulassen oder wie wir sie befähigen. Es besteht die Tendenz, und dies gilt für alle europäischen Mitgliedsstaaten, dass man die Erfolge gerne den nationalen Regierungen zuschreibt, für die Misserfolge jedoch Brüssel verantwortlich macht. So funktioniert Europa jedoch nicht.
Nobody is perfect, auch nicht dieses Europa. Man darf sich nicht auf den Lorbeeren der Vergangenheit ausruhen, sondern wir müssen die Institutionen an die neuen Gegebenheiten anpassen. Manches ist schwerfällig und manchmal wünscht man sich, dass die Toolbox, die Europa zur Verfügung steht, etwas vielseitiger, differenzierter und schneller wäre. Genau daran müssen wir arbeiten. Deutschland hat in dieser Hinsicht hohe Erwartungen an die neue Kommission. Wir müssen Europa wirtschaftlich wettbewerbsfähig halten und politisch handlungsfähiger machen. Europa muss mit einer gemeinsamen Stimme sprechen.
Wie glauben Sie, sehen die Ungarn Deutschland?
Ich stelle bei Begegnungen mit Menschen unterschiedlicher Provenienz fest, dass nach wie vor Deutschland als wichtigster Partner Ungarns gesehen wird. Die Botschaft hat letztes Jahr eine Umfrage in Auftrag gegeben, bei der 42 Prozent der befragten Ungarn Deutschland als bedeutendsten Partner angaben. Deutsche und Ungarn hegen seit jeher eine sehr enge Freundschaft, die durch die Ereignisse von 1989 eine besondere Dimension erfahren hat. Allerdings haben deutsche Medien in den letzten Wochen kritisch über Ungarn berichtet. Hierfür gab es konkrete Anknüpfungspunkte in der ungarischen Politik, über die man in Deutschland verwundert war und daher auch Fragen gestellt hat. Die Demonstrationen der letzten Wochen haben der kritischen Berichterstattung wieder einige neue Argumente geliefert.
Wie sollten beide Länder miteinander umgehen, um Frustrationen und Enttäuschungen möglichst zu vermeiden?
Ich bin davon überzeugt, dass die deutsch-ungarischen Beziehungen ein unerschütterliches und solides Fundament haben, ebenso genügend Dialogmöglichkeiten, die auch entsprechend genutzt werden sollten. Während der drei Monate, die ich hier bin, gab es einen regen Besuchsaustausch und Gespräche auf verschiedensten Ebenen, auch kritische Fragen wurden nicht außen vor gelassen. Solange diese Kanäle funktionieren, muss man sich keine Sorgen machen.

„Die gemeinsamen Erfahrungen des Jahres 1989 haben uns zu den engen Partnern gemacht, die wir heute sind.“
Was ist wichtig für die deutsch-ungarischen Beziehungen?
Die gemeinsamen Erfahrungen des Jahres 1989 haben uns zu den engen Partnern gemacht, die wir heute sind.
Unsere bilateralen Beziehungen ruhen auf drei Säulen: der politischen, indem wir enge Kontakte auf Bundes-, Landes- und auch auf kommunaler Ebene pflegen. Die Wirtschaft ist die zweite Säule, wo wir gemeinsam sehr viel bewegen können. Fachkräfteförderung ist eines der Topthemen. Es gibt im Rahmen der EU-Strategie 2020 ein Förderpaket zum Thema Wachstum und berufliche Entwicklung. Hier bieten sich viele Ansatzpunkte für eine Zusammenarbeit von Wirtschaft und Politik.
Deutschland ist mit einem Investitionsvolumen von fast 20 Milliarden Euro der größte Direktinvestor in Ungarn. 11 Milliarden Euro hiervon sind reinvestierte Gewinne, dies entspricht einer höheren Reinvestitionsquote als die aller anderen ausländischen Unternehmen in Ungarn. Etwa 6 000 deutsche Unternehmen sind in Ungarn aktiv, woraus ca. 300 000 Arbeitsplätze entstanden sind. Attraktive Standortfaktoren sind hier vor allem die hoch motivierten und –qualifizierten Arbeitskräfte, die hohe Produktivität sowie die wettbewerbsfähigen Lohnkosten in Ungarn, jedoch ebenso die kulturelle Nähe zu Deutschland und die verbreitet guten Deutschkenntnisse. Deutsche Unternehmen sehen ihr Engagement hier als Langzeit-Investition, weisen jedoch auch gelegentlich darauf hin, dass die Konditionen stimmen müssten. Änderungen des rechtlich-politischen Umfelds, die manchmal quasi über Nacht erfolgen, haben in letzter Zeit etwas für Irritationen gesorgt. Ein Viertel aller ungarischen Im- und Exporte kommt aus bzw. geht nach Deutschland, so dass wir einander gleichermaßen als wichtigen Handelspartner schätzen. 2013 betrugen die Exporte 21 Milliarden Euro und die Importe 19 Milliarden Euro, mit einem Wachstum von 4,5 %. Auch aus deutscher Sicht nimmt Ungarn eine bedeutende Rolle ein und steht gemessen an Im- und Exporten an 15. Stelle, noch vor anderen Industrienationen wie Japan.
Es hat sich ein enger bilateraler Dialog institutionalisiert, etwa über die Deutsch-Ungarische Industrie- und Handelskammer und Germany Trade and Invest, von dem beide Seiten profitieren. Die ungarische Regierung wird im Rahmen ihrer Wachstumsstrategie den Bereich der dualen beruflichen Bildung ausbauen und vor allem kleine und mittlere Unternehmen fördern. Hier sehe ich eine große Chance, unsere Beziehungen weiter zu vertiefen. Die deutsche Wirtschaft in Ungarn verfügt über reichlich Erfahrung und hat auch ein Interesse daran, sich mit ihren Möglichkeiten beim Ausbau der dualen Berufsausbildung und bei der Förderung von KMU einzubringen.
Die dritte Säule ist der Bereich Kultur: Insgesamt besteht im Kulturbereich ein sehr enges Verhältnis zwischen Deutschland und Ungarn: Eine große Rolle spielen hier die „Mittlerorganisationen“, etwa das Goethe Institut, die politischen Stiftungen sowie viele Kulturorganisationen und Alumniclubs. Es existieren unzählige Initiativen auf lokaler Ebene und mehrere hundert Städtepartnerschaften zwischen deutschen und ungarischen Kommunen. Durch Tourismus kommen weiterhin viele Menschen aus den beiden Ländern miteinander in Kontakt. Ich würde sagen, das Besondere an den deutsch-ungarischen Beziehungen ist die große persönliche Komponente. Neben der breit angelegten institutionellen Zusammenarbeit in Politik, Wirtschaft und Kultur sind es letztlich die vielfältigen menschlichen Kontakte, die die deutsch-ungarische Freundschaft stark und belastbar machen.
Eine ebenso enge Zusammenarbeit gibt es auf wissenschaftlichem Feld: Maßgeblich unterstützt wird diese Zusammenarbeit von der Alexander-von-Humboldt-Stiftung (seit 1953 über 500 Forschungsstipendien an Ungarn), vom Deutschen Akademischen Austauschdienst und anderen unabhängigen Stiftungen. Zwischen Universitäten und Fachhochschulen gibt es 422 Kooperationen und seit 1990 auch immer mehr Studierende, die einen Teil ihrer Ausbildung im jeweils anderen Land absolvieren. Aus Deutschland kommen fast 2.000 Studierende hierher, vornehmlich um Veterinär-, Zahn- und Humanmedizin zu studieren. Die Zahl der ungarischen Austauschstudierenden, die nach Deutschland gehen, ist noch etwas größer. Deutschland ist dabei vor Österreich und den USA das beliebteste Ziel ungarischer Studierender. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass sich die deutsche Sprache zunehmender Beliebtheit erfreut. An ungarischen Universitäten existieren inzwischen 15 Germanistiklehrstühle mit mehr als 2.000 Studierenden. Weiterhin kann man an einer Reihe von Universitäten sowohl medizinische als auch technische, naturwissenschaftliche und geisteswissenschaftliche Fächer auf Deutsch studieren. In diesem Zusammenhang finde ich auch sehr erfreulich, dass hiesige Schüler und Studenten oft sehr gute Deutschkenntnisse besitzen und ein großes Interesse an Deutschland haben.
Bitte ziehen Sie eine Bilanz zum 25.Jahrestag der Grenzöffnung.
2014 war ein Jahr mit einzigartig vielen Höhepunkten. Das 25-jährige Jubiläum des Falls des Eisernen Vorhangs war im deutsch-ungarischen Verhältnis besonders wichtig, und das hat sich in unseren zahlreichen Aktionen dazu gezeigt. So haben wir den Empfang zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober in diesem Jahr auf den 11. September, den Tag der Grenzöffnung durch Ungarn, verlegt. Es lag uns sehr am Herzen, damit die mutige Entscheidung zu würdigen, die die Ungarn im September 1989 getroffen haben, indem sie die Grenze nach Österreich öffneten. Der Herbst 2014 stand für uns ganz unter dem Motto „Danke Ungarn“, denn was hier 1989 geschehen ist, hatte und hat nach wie vor für Deutschland eine immense Bedeutung. Eine so schnelle und friedliche Wiedervereinigung Deutschlands und auch die Integration Europas wären ohne Ungarns weitsichtige Entscheidungen von 1989 wohl nicht möglich gewesen. Die deutsche Botschaft hat daher in Zusammenarbeit mit hier ansässigen deutschen Unternehmen eine Plakataktion organisiert, die diese Dankbarkeit in Budapest und 11 weiteren ungarischen Städten zum Ausdruck gebracht hat. Nicht nur bei den hiesigen Medien, sondern ebenso bei vielen anderen ungarischen Vertretern hat diese Aktion großen Anklang gefunden. Das konnte ich in zahlreichen Gesprächen erfahren.
Zum Abschluss des Gedenkjahres bereiten wir momentan noch ein weiteres Projekt vor: An vier Orten, wo im Sommer 1989 mehrere zehntausende DDR-Flüchtlinge aufgenommen wurden, möchten wir Gedenktafeln aufstellen. Die Menschen aus der DDR, die alles zurückgelassen hatten und darauf hofften, von Ungarn aus in den Westen ausreisen zu dürfen, wurden hier mit einer unglaublichen Hilfsbereitschaft empfangen. Wir möchten diesen selbstlosen Einsatz und auch die Leistung unter anderem des Malteser Hilfsdienstes und des Roten Kreuzes noch einmal sichtbar würdigen. Die Budapester Zeitung hat im Sommer dieses Jahres schon des Öfteren über die Veranstaltungen berichtet, die an die Ereignisse vor 25 Jahren erinnert haben. Sie hat ja auch die Botschaftsausstellung „Sommer 1989 im Spiegel der Diplomatie“ mit bis dahin unveröffentlichten Bildern und Dokumenten der Öffentlichkeit bekannt gemacht.
Welche Höhepunkte gibt es im kommenden Jahr?
Das Gedenken an den Ersten Weltkrieg vor 100 Jahren wird uns noch bis 2018 begleiten und ich denke, hier bieten sich noch viele Ansatzpunkte für analysierende und anregende Veranstaltungen. Die Andrássy Universität in Budapest hat beispielsweise eine Reihe von Konferenzen veranstaltet, die sich sowohl mit Erinnerungskultur in verschiedenen europäischen Staaten als auch mit der Bedeutung des Weltkrieges für die weitere Geschichte beschäftigten. Ich halte es für sehr wichtig, dass wir uns in Europa weiterhin damit auseinandersetzen und uns bewusst machen, was eine friedliche und demokratische Europäische Union für uns bedeutet.
2015 steht für uns im Zeichen von 25 Jahren Deutsche Einheit. Im Zeichen von Freiheit und Einheit werden wir nicht nur an die Ereignisse vor 25 Jahren erinnern und ein wenig Bilanz der Wiedervereinigung ziehen. Wir wollen uns mittels Dialog und Reflexion noch einmal vergegenwärtigen, was Freiheit und Einheit eigentlich sind. Indem wir u.a. über die damaligen Rufe „Wir sind das Volk!“ nachdenken, wollen wir auch reflektieren, welche Zukunft dieses Volk, mehr noch die EU und Europa, vor sich hat und was es sein will. Denn die Wiedervereinigung Deutschlands vor 25 Jahren war auch Anstoß zur Vereinigung Europas. Grenzen gehören innerhalb Europas der Vergangenheit an und das ist auch gut so. Die Idee von Freiheit und Einheit hat große Bedeutung nicht nur für die deutsche Wiedervereinigung, sondern auch für unsere tägliche Arbeit und unser Zusammenleben in der Europäischen Union.

„Ich möchte mir zuerst die Situation anschauen und mit möglichst vielen Menschen das Gespräch suchen.“
Wo möchten Sie bei der Arbeit der Botschaft Ihre persönliche Handschrift mit einbringen?
Das wird sich entwickeln. Ich möchte mir zuerst die Situation anschauen und mit möglichst vielen Menschen das Gespräch suchen. Es wird sicherlich noch dauern, bis ich meine persönlichen Schwerpunkte entwickele. Jedoch kann ich jetzt schon sagen, dass mir der Bereich der zivilgesellschaftlichen Organisationen und des Jugendaustausches wichtig sein wird.
Wie sind Sie hier in Budapest angekommen? Welche kulturellen Einrichtungen haben Sie schon zu schätzen gelernt?
Die Fülle an Veranstaltungsangeboten und Restaurants ist überwältigend. Das Kulturleben ist sehr vielschichtig und begeistert mich. Von Jazz bis zu klassischer Musik ist alles dabei. Allerdings fehlte mir bisher die Zeit, all dies zu nutzen oder auszuprobieren.
Was mich jedoch sehr beeindruckt hat, ist, wie liebevoll die verschiedenen Veranstaltungsorte restauriert wurden, so etwa die Franz-Liszt-Musikakademie, ebenso die Oper und das Urania Filmtheater. Es ist faszinierend zu sehen, wie viel Wert in Ungarn auf die Erhaltung des kulturellen Erbes gelegt wird.
Welche Orte in Budapest haben Ihnen bisher besonders gefallen?
Mir gefällt die Möglichkeit, in Budapest wieder Fahrrad fahren zu können. In Äthiopien stand mein Fahrrad vier Jahre im Keller. Ich freue mich, es hier wieder nutzen zu können. Die Fahrradwege sind zwar noch ausbaufähig, aber die Fahrt entlang der Donau ist großartig. Besonders bewundere ich auch den Sonnenaufgang und den Ausblick auf den Gellértberg, den ich jeden Morgen aus meiner Wohnung genießen kann. Abends sehe ich dann die Sonne hinter den Budaer Bergen untergehen und bestaune das angeleuchtete Parlament und die Fischer-Bastei. Das ist ein Anblick, bei dem mir immer warm ums Herz wird.
Zur Person
Die gebürtige Wattenscheiderin Lieselore Cyrus ist nach einem Psychologie-Studium seit 1981 für das Auswärtige Amt tätig. Nach einem zweijährigen Vorbereitungsdienst folgte 1983 ihr erster Auslandseinsatz als Referentin für Presse und Kultur am deutschen Generalkonsulat in Istanbul. Anschließend wurde sie von 1986 bis 1989 als Referentin für Politische Angelegenheiten an die deutsche Botschaft in Paris entsandt. Von 1989 bis 1992 war sie dann als Referentin für Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik im Auswärtigen Amt in Bonn tätig. 1992 wurde sie zur Generalkonsulin in Alexandria ernannt. Ab 1995 war sie wieder im Auswärtigen Amt in Bonn und Berlin tätig, zunächst als stellvertretende Leiterin des Haushaltsreferats (1995–1999), dann als Leiterin des OSZE-Referats (1999–2002) und Beauftragte für Stabilitätspolitik Südosteuropa (2002–2004). 2004 wurde sie zur stellvertretenden Leiterin der Zentralabteilung ernannt und 2006 zu deren Leiterin – und war damit bis dato die erste Abteilungsleiterin in der Geschichte des Auswärtigen Amts. Von 2010 bis 2014 war sie deutsche Botschafterin in Äthiopien. Am 1. September trat sie offiziell ihre Position als Botschafterin in Budapest an.