Das Zentralamt für Statistik (KSH) hat an diesem Mittwoch die erste Schätzung von 3,2 Prozent für das Wirtschaftswachstum im III. Quartal bestätigt. Die Wertschöpfung nahm besonders intensiv im Baugewerbe (+11,6 Prozent) und in der Landwirtschaft (+10,8 Prozent) zu. Innerhalb des verarbeitenden Gewerbes war die Leistung der Fahrzeugindustrie einmal mehr überragend, unter dem Strich legte die Wertschöpfung der Industrie aber nur noch um 5,6 Prozent zu. Der Dienstleistungssektor zeigte mit +1,7 Prozent ein bescheidenes Wachstum, Finanzsektor und Immobilienbranche schrumpfen wie gehabt. Auf der Verwendungsseite ging die Dynamik im Exportgeschäft verloren, außerdem stagniert der Privatverbrauch. Der große Schwung scheint auch bei den Investitionen raus zu sein. In den ersten neun Monaten kam laut KSH ein Plus von 19,5 Prozent zusammen, das schwächere III. Quartal sah jedoch eine negative Dynamik in Landwirtschaft und Energiesektor. Der Investitionsschwung im verarbeitenden Gewerbe halbierte sich, der Bankensektor darbt vor sich hin. Insbesondere dank EU-Geldern und staatlichen Aufträgen legte die unter der Orbán-Regierung auf ein historisches Tief gesunkene Investitionsquote immerhin wieder deutlich auf über 20 Prozent zu – die Notenbank wünscht 25 Prozent für eine nachhaltige Modernisierung der ungarischen Volkswirtschaft.