Die MOL-Gruppe gab bekannt, eine außerordentliche Hauptversammlung bei ihrer kroatischen Tochtergesellschaft INA einzuberufen. Die Aktionäre sollen die Ausschüttung von 2 Mrd. Kuna (rund 260 Mio. Euro) beschließen. Im Streit mit dem kroatischen Staat macht der strategische Investor aus Ungarn gar kein Hehl mehr aus seinen Absichten: Die Aufteilung der Gewinnrücklage ist als Antwort auf die Entscheidung Kroatiens gedacht, der INA wertvolle Förderkonzessionen zu entziehen. Die aktuelle Entwicklung bestärkt jene Erwartungen, wonach MOL und INA künftig getrennte Wege gehen werden. Bemerkenswert ist an der Geschichte, dass Zagreb die ungarische MOL heute ähnlich betrachtet, wie Budapest gewisse „böse Multis“ hierzulande. War die INA lange Zeit eine Erfolgsgeschichte für den ungarischen Mineralölkonzern, orientiert sich dieser heute lieber in andere Richtungen. Der Verkauf gestaltet sich dennoch schwierig, weil der kroatische Staat die Milliarden nicht aufbringen kann und die USA gegen die Übernahme durch russische Unternehmen protestierten.