Im Sommer dieses Jahres konnte man vielerorts in Budapest Bilder aus dem Grenzöffnungsjahr entdecken. Die Großplakate waren eine Aktion der Deutschen Botschaft in Ungarn und der Deutsch-Ungarischen Handelskammer, denn obwohl die Grenzöffnung 25 Jahre her und das Verhältnis zwischen Ungarn und Deutschland vielleicht nicht immer wolkenlos ist – das deutsche Volk ist den Magyaren bis heute zu Dank verpflichtet.
Von den Grenzöffnern zu geschätzten Wirtschaftspartnern, die Entwicklung zwischen Ungarn und Deutschland ist beachtlich. Die deutschen Global Player Audi, Bosch, die Commerzbank, Knorr-Bremse, Mercedes und die Telekom haben es nun möglich gemacht, diese besondere Form des Dankes auch nach Deutschland zu tragen. Seit dem 21. November sind die Großplakate in Berlin, München, Stuttgart, Ingolstadt, Dresden, Leipzig, Frankfurt, Bonn und Gerlingen zu sehen.
Dass diese seit einem Vierteljahrhundert bestehende Freundschaft auch immer wirtschaftliche Aspekte hat, zeigt sich an den bloßen Zahlen: 6.000 Firmen mit komplett oder teils deutschem Hintergrund im Land beschäftigen mehr als 300.000 Menschen in Ungarn. Seit dem Jahr 2010 wurden fast sechs Milliarden Euro hier investiert, und mehr als 50 Unternehmen haben neue Fabrikhallen gebaut oder ihre Kapazitäten erhöht.
Tourismus als wichtiges Standbein
Bei allen Lobgesängen seitens Volkswirtschaftsminister Mihály Varga („Wir erinnern uns heute an die Tage, welche die Geschichte verändert haben“) darf natürlich auch das Thema Tourismus nicht fehlen. Péter Faragó, Geschäftsführer der Magyar Turizmus Zrt., sprach davon, dass dank der deutschen Touristen die Übernachtungszahlen überdurchschnittlich hoch seien: „Während Touristen durchschnittlich etwa vier Nächte im Land verbringen, sind es bei deutschen Besuchern sieben Nächte.“ Natürlich hoffe man, durch die Plakatkampagne in Deutschland auch neue Gäste gewinnen zu können.
Javier Gonzalez Pareja, Geschäftsführer der ungarischen Bosch-Gruppe, sieht sich und seine Familie als ein Ergebnis der europäischen Integration, die in ihren Anfängen Ungarn zu verdanken ist: „Meine Kinder sind spanische und ungarische Staatsbürger gleichermaßen. Dank Ungarn ist da heute in Europa nichts besonderes mehr daran.“