Am Dienstag konnte der Deutsche Wirtschaftsclub Budapest (DWC) mal wieder einen Minister als Referenten begrüßen. Der seit 2010 amtierende Landwirtschaftsminister Sándor Fazekas gab den Anwesenden unter anderem einen Einblick in das weite Spektrum an Themen, die sich im Kompetenzbereich seines Ministeriums befinden.
Außer zu den klassischen Themen eines Landwirtschaftsministers äußerte er sich etwa auch eingehend zum Thema Lebensmittelsicherheit sowie ökologisch angebaute Lebensmittel und Grundstoffe. „Unser strategisches Ziel ist die Ausweitung des Angebots an Öko-Lebensmitteln.“ Dafür habe seine Regierung auch einen entsprechenden Aktionsplan ausgearbeitet. Bezüglich GMO merkte er entschieden an, dass solche Produkte verboten werden müssten. Dies sei für ihn kein Handelsthema, sondern eher ein ethisches.
In seinem Vortrag widmete er sich aber auch dem Thema Umweltschutz („entsprechende Gesetze wurden komplett neugeschrieben“), Müllwirtschaft einschließlich dem Problem der illegalen Müllimporte, aber auch solchen Spezialthemen wie dem Geräusch- und Erschütterungsschutz. Den deutschen Unternehmen in Ungarn bescheinigte er eine beispielhafte Umweltphilosophie. Gleich am Anfang seines Vortrags hatte er sich ebenfalls sehr löblich hinsichtlich der deutsch-ungarischen Beziehungen und den deutschen Investoren in Ungarn geäußert.
Angesprochen auf den Ungarn aufgezwungenen Handelskrieg mit Russland bestätigte er, dass dieser der ungarischen Landwirtschaft große Schäden verursache, während sich entsprechende Kompensationsleistungen der EU in sehr „bescheidenem Rahmen“ bewegen würden. Nicht zuletzt durch die Impulse der Strategie der Ostöffnung der ungarischen Wirtschaft habe sich das Agrar-Exportvolumen in Richtung Russland bis zum Einbruch äußerst dynamisch entwickelt. Immerhin würden sich die Agrar-Exporte in andere neue Ziel-Länder weiterhin vielversprechend entwickeln, so etwa nach China und Vietnam.
bevor in ungarn weiter über bio-lebensmittelproduktion gesprochen wird, würde ich erst einmal klarstellen, dass die massenhaft in der landwirtschaft verwendeten abdeckfolien nicht auf den äckern verbrannt werden sollten, um dann anschliessend die asche und andere rückstände mit unterzugraben.