Am heutigen Mittwoch besuchte Außenminister Péter Szijjártó auf Einladung von Bundesaußenminister Frank-Walter Steimeier Berlin. Dabei hielt er auch eine Rede vor der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik.
In dem Vortrag „Ungarn und seine Rolle in Europa“ sprach der Fidesz-Politiker von „einer neuen Weltordnung“ und den Prozessen, die diese bewirkt haben. Diese haben laut Szijjártó nämlich zu einer „Schwächung der EU geführt“. Ungarn sei berechtigt, in dem Diskurs zur erneuten Stärkung des europäischen Staatenverbundes seine Stimme zu erheben, denn durch die Kooperation der Visegrád-Gruppe habe das wirtschaftliche und politische Gewicht der Region Mitteleuropa fortwährend zugenommen, die Länder der Region könnten sogar bessere Wirtschaftszahlen vorweisen als der europäische Durchschnitt. Ein Grundpfeiler dieser Leitung sei die arbeitsbasierte Gesellschaft, so der Minister.
Bezüglich der auch durch Ungarn führenden Gasleitung South Stream sagte Szijjártó, dass diese „der Bruder des auch in Deutschland für Energiesicherheit sorgenden North Streams“ sei. In Sachen Energiesicherheit sei eine weitere Diversifikation der Quellen das Ziel, so Ungarns Außenminister, wobei er auch die jüngste Einigung seines Landes mit Aserbaidschan (wir berichteten hier), das über reiche Erdgasvorkommen verfügt, hervorhob.
Dem Vortrag lauschten laut MTI etwa 100 Zuhörer, unter Ihnen der ehemalige Bundesminister mit ungarischen Wurzeln Klaus von Dohnanyi und die ehemalige deutsche Staatsministerin im Auswärtigen Amt Cornelia Pieper.